Was wollen wir mit SDG 15 erreichen?
- Intakte Landökosysteme und ihre Leistungen erhalten, wiederherstellen und nachhaltig nutzen
- Verschlechterung natürlicher Lebensräume und Biodiversitätsverlust verringern
- Gute Umweltgesetzgebung effektiv durchsetzen
- Entwaldung beenden und Wald nachhaltig bewirtschaften und wiederherstellen
- Wüstenbildung bekämpfen und geschädigte Flächen und Böden wiederherstellen
- Wilderei und illegalen Handel mit geschützten Arten beenden
- Ökosystem- und Biodiversitätswerte in Planung, Strategien und Rechnungssysteme einbeziehen
- Zugang zu genetischen Ressourcen und gerechten Vorteilsausgleich fördern
Zahlen und Fakten
75 %
der artenreichsten Gebiete liegen in Entwicklungs- und Schwellenländern
Urheberrecht© Michael Gottschalk/photothek.net
21 %
der Reptilienarten sind vom Aussterben bedroht
Mindestens
100 Millionen Hektar
gesunde und produktive Landfläche hat die Welt zwischen 2015 und 2019 jährlich verloren
Urheberrecht© Ute Grabowsky/photothek.net
140 Staaten
haben das Nagoya-Protokoll unterzeichnet, das den Zugang zu genetischen Ressourcen und deren faire Nutzung regelt
17 %
der weltweiten Landflächen sind geschützt
Urheberrecht© Florian Gärtner/photothek.net
90 %
der Länder beziehen den Wert der biologischen Vielfalt in ihre Entwicklungsstrategien und nationalen Berichtssysteme ein.
SDG 15 Wo stehen wir?
Entwaldung, Artensterben und die Zerstörung der Ökosysteme schreiten voran und stellen eine ernsthafte Bedrohung für den Planeten und die Menschheit dar:
- Jeden Tag verschwinden bis zu 150 Pflanzen- und Tierarten von der Erde.
- Das Artensterben verläuft durch menschlichen Einfluss 100-mal schneller.
- Die Ausweitung der Landwirtschaft ist die Ursache für fast 90 Prozent des Waldverlustes.
- Die zunehmende Bodendegradation (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) beeinträchtigt die Nahrungs- und Wassersicherheit auf der ganzen Welt – davon sind schon jetzt 1,3 Milliarden Menschen direkt betroffen.
Die Vereinten Nationen warnen: SDG 15 wird nicht erreicht werden, wenn sich unser Verhältnis zu unserer natürlichen Umwelt nicht dramatisch ändert. Die Zerstörung natürlicher Lebensgrundlagen und der Biodiversität bedroht jetzige und zukünftige Generationen.
Wird SDG 15 nicht erreicht, sind auch etwa 80 Prozent aller anderen SDGs in Gefahr, zum Beispiel Ernährungssicherheit, sauberes Wasser oder die Bekämpfung des Klimawandels. Ohne den Erhalt der Tropenwälder ist das 1,5-Grad-Ziel nicht zu erreichen.
Im Zuge der Corona-Pandemie wurde der direkte Zusammenhang zwischen der Zerstörung von Lebensraum und Zoonosen vermehrt diskutiert. Unter anderem rückte der Wildtierhandel in der öffentlichen Wahrnehmung stärker in den Fokus. Damit war die Chance verbunden, bei den Anstrengungen zur Überwindung der Corona-Krise die Biodiversität zu berücksichtigen und das Risiko neuer Pandemien zu senken. Diese Chance wurde allerdings kaum genutzt. Bei den weltweiten Maßnahmen zum Wiederankurbeln der Wirtschaft wird die biologische Vielfalt weitgehend vernachlässigt.
10 Millionen Hektar Wald gehen jedes Jahr verloren: alle vier Sekunden ein Fußballfeld.
Die Menschheit führt einen Krieg gegen die Natur. Das ist selbstmörderisch.
SDG-15-Quiz Was denken Sie?
Die Konvention über die biologische Vielfalt (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) ist das internationale Rahmenwerk für den Schutz und die nachhaltige Nutzung von Biodiversität. Im dazugehörigen Strategischen Plan 2011–2020 (Externer Link) hatten die Vertragsstaaten 20 globale Ziele für den Erhalt der Biodiversität verabschiedet.
SDG 15 Was müssen wir tun?
- Mindestens 30 Prozent der Landökosysteme unter Schutz stellen
- Degradierte (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Ökosysteme, vor allem Waldlandschaften, wiederherstellen
- Mobilisierung von privatwirtschaftlichem Kapital für den Walderhalt
- Klima- und biodiversitätsschädliche Subventionen abschaffen – bei uns und in den Partnerländern
- Biodiversitätserhalt in Landwirtschaft und anderen bewirtschafteten Ökosystemen erhöhen
- Umweltverschmutzung reduzieren, insbesondere den Einsatz von Pestiziden und den Eintrag von Plastikmüll bis 2030 halbieren
- Wildtiere und -pflanzen nur noch legal handeln und nachhaltig nutzen
- Indigene und andere lokale Bevölkerungen fair an den Gewinnen beteiligen
- Menschenrechte und vor allem Rechte Indigener beim Naturschutz beachten und das Prinzip der vorherigen freien und informierten Zustimmung weltweit verpflichtend umsetzen
SDG 15 Das deutsche Engagement für SDG 15
Seit 2013 stellt Deutschland jährlich über 500 Millionen Euro für den Schutz und die nachhaltige Nutzung von Wäldern und anderen Ökosystemen weltweit bereit, davon über 400 Millionen Euro aus dem BMZ-Haushalt.
2021 erhöhte das BMZ seine Investitionen in den Biodiversitätserhalt auf 600 Millionen Euro. Das BMZ zählt damit zu den größten Gebern für den Erhalt der Biodiversität weltweit, sowohl bilateral (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) als auch multilateral (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen).
Der Schwerpunkt der Aktivitäten des BMZ in diesem Bereich liegt auf Schutzgebieten, der nachhaltigen Nutzung von Biodiversität, Walderhalt, der Bekämpfung von Wildtierkriminalität und entwaldungsfreien Lieferketten für global gehandelte Agrarrohstoffe.
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2024 (englisch) Externer Link
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2023 (englisch) Externer Link
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2022 Externer Link
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2021 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 09/2021 | Dateigröße 20 MB, Seiten 75 Seiten
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2020 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 09/2020 | Dateigröße 14 MB, Seiten 68 Seiten
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2019 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 08/2019 | Dateigröße 15 MB, Seiten 64 Seiten
- Bericht über die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung Freiwilliger Staatenbericht Deutschlands zum HLPF 2021 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 06/2021 | Dateigröße 5 MB, Seiten 144 Seiten
Stand: 01.06.2023