SDG 1: Keine Armut

Agenda 2030 | 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung SDG 1: Keine Armut

Armut in allen ihren Formen und überall beenden

Was wollen wir mit SDG 1 erreichen?

  • Bis 2030 soll kein Mensch auf der Welt mehr in extremer Armut – das heißt von weniger als umgerechnet 2,15 US-Dollar pro Tag – leben müssen.
  • Die Zahl der Menschen in Armut, gemessen an nationalen Definitionen, soll mindestens halbiert werden.
  • Alle Menschen sollen durch soziale Sicherungsleistungen abgesichert sein.
  • Alle Menschen sollen gleiche Rechte und Chancen beim Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen, Vermögen und natürlichen Ressourcen haben.
  • Die Widerstandsfähigkeit von Menschen in Armut gegenüber klimabedingten Extremereignissen und wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Schocks soll gestärkt werden.
Ziele für nachhaltige Entwicklung

Mit der Agenda 2030 hat sich die Weltgemeinschaft 17 ambitionierte Ziele – die Sustainable Development Goals (SDGs) – für eine nachhaltige Entwicklung gesetzt.

SDG 1: Unterziele

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Zahlen und Fakten

Mehr als

1 Milliarde

Menschen konnten sich seit 1990 aus extremer Armut befreien

Rund

670 Millionen

Menschen leben noch in extremer Armut (Schätzung für 2022)

1/3

der Länder wird nach derzeitigem Trend das Ziel der Armutshalbierung bis 2030 erreichen

Mehr als

4 Milliarden

Menschen verfügen über keinerlei soziale Absicherung

35 %

der Beschäftigten sind im Fall eines Arbeitsunfalls versichert

1/3

aller Personen mit schweren Behinderungen weltweit erhält eine Invaliditätsrente

Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Die Herausforderungen für die Entwicklungspolitik sind gigantisch, durch die Pandemie hat sich die Lage in vielen unserer Partnerländer dramatisch verschlechtert. Zum ersten Mal seit Jahren des Fortschritts steigt die absolute Armut wieder an.
Svenja Schulze Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

SDG 1 Wo stehen wir?

Mehr als 20 Jahre lang ist die Zahl der Menschen in Armut weltweit konstant gesunken. Infolge der Covid-19-Pandemie hat die extreme Armut erstmals wieder zugenommen, Fortschritte in der Armutsbekämpfung wurden teilweise wieder zunichte gemacht. Außerdem hat sich durch die Pandemie die globale Einkommensungleichheit weiter verschärft. Besonders betroffen sind Subsahara-Afrika und Südasien, aber auch der Nahe Osten und Nordafrika.

Neben der Pandemie ist auch der Klimawandel ein zentraler Treiber von Armut. Gleiches gilt für gewaltsame Konflikte und deren Auswirkungen, so zum Beispiel in Syrien, im Jemen und in der Ukraine.

Frauen, Kinder, Menschen mit Behinderungen, LSBTIQ+-Personen und andere benachteiligte Bevölkerungsgruppen sind besonders stark von Armut betroffen.

Eine Frau zeigt das Ergebnis nach dem Stampfen von Hirse auf einer kleinen Farm in Ishiara, Kenia.
Infolge der Covid-19-Pandemie nahm die extreme Armut erstmals seit 1998 wieder zu. Die steigende Inflation und der Krieg in der Ukraine verschärfen die Lage: Nach Schätzungen leben heute rund 70 Millionen mehr Menschen in extremer Armut als 2019.
UN-Generalsekretär António Guterres
Die Beendigung extremer Armut ist das Herzstück der weltweiten Bemühungen für eine nachhaltige Zukunft für alle.
António Guterres UN-Generalsekretär

SDG-1-Quiz

Auch in Deutschland leben Menschen nach nationaler Definition in Armut. Wie viele Deutsche sind von Armut betroffen?
Sozialer Wohnraum in Marzahn und Hellersdorf

SDG 1 Was müssen wir tun?

Standbild aus dem BMZ-Video "Was ist Armut?"

Video: Was ist Armut?

Siehe auch
Eine Frau in einem Slum in Nairobi

Die Weltgemeinschaft verpflichtet sich mit dem Prinzip „Niemanden zurücklassen“ der Agenda 2030, von Armut betroffene Menschen besonders in den Blick zu nehmen. Wirtschaftswachstum muss inklusiv sein, damit alle davon profitieren. Gleichzeitig bedarf es gezielter Maßnahmen, um Ungleichheit und Diskriminierung zu verringern.

Zentral sind der Ausbau von sozialen Sicherungssystemen, eine progressive Besteuerung sowie ein verbesserter Zugang zu Basisdienstleistungen. Die Gewährleistung der Menschenrechte, wie etwa das Recht auf Bildung, Gesundheit, Nahrung, Land und Sanitärversorgung, ist von besonderer Bedeutung.

Wichtig sind auch eine gute Regierungsführung und mehr Teilhabe von Menschen in Armut an politischen Entscheidungen und am sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben.

Für inklusives Wachstum bedarf es in vielen Ländern einer verbesserten ländlichen Entwicklung. Voraussetzung ist außerdem ein gleichberechtigter Zugang zu wirtschaftlichen Ressourcen, Märkten, Technologien und Finanzdienstleistungen.

SDG 1 Das deutsche Engagement für SDG 1

Menschen spannen mit einem Seil ein Netzwerk auf.

Was kann jeder beitragen? Sie möchten sich engagieren?

Ob als Privatperson, Kommune, Stiftung oder Unternehmen – es gibt vielfältige Möglichkeiten, Entwicklung weltweit zu unterstützen. Machen Sie mit!

Um Armut in all ihren Facetten erfolgreich zu beenden, braucht es einen ganzheitlichen Ansatz.

In der bilateralen Zusammenarbeit hat das BMZ seit 2016 jährlich rund 2,5 Milliarden Euro für Projekte zur Reduzierung von Armut bereitgestellt, zum Beispiel in den Bereichen Bildung, Gesundheit, soziale Sicherung, Staat und Zivilgesellschaft, Landwirtschaft und Übergangshilfe.

Um von Armut betroffene Regionen zu unterstützen, setzt sich das BMZ dort besonders ein. So konzentrieren sich Ansätze wie die BMZ-Sonderinitiative „Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme“ oder die Sonderinitiative Geflüchtete und Aufnahmeländer auf Regionen mit hoher Armut.

Eine Frau in Togo erntet Salat. Sie trägt ein Kleinkind auf dem Rücken.
Schüler in der Metallwerkstatt einer Berufsbildungseinrichtung in Accra, Ghana
Das UNHCR-Camp für syrische Flüchtlinge in der Autonomen Region Kurdistan im Irak, Aufnahme von 2014

Zusammenarbeit konkret

Besitzerin eines kleinen Ladens in einem Slum in Neu-Delhi
Im Rahmen eines von der KfW geförderten Sozialtransferprogramms werden im Süden von Malawi kleine Summen an extrem arme Menschen ausgezahlt.
Arbeiter in einer kleinen Reismühle in Jega, Nigeria
Ziele für nachhaltige Entwicklung

Mit der Agenda 2030 hat sich die Weltgemeinschaft 17 ambitionierte Ziele – die Sustainable Development Goals (SDGs) – für eine nachhaltige Entwicklung gesetzt.

Ausführliche Informationen darüber sowie die Kernbotschaften der Agenda 2030 finden Sie auf unserer Übersichtsseite mit allen 17 Zielen.

Stand: 12.05.2023