Was wollen wir mit SDG 1 erreichen?
- Bis 2030 soll kein Mensch auf der Welt mehr in extremer Armut – das heißt von weniger als umgerechnet 2,15 US-Dollar pro Tag – leben müssen.
- Die Zahl der Menschen in Armut, gemessen an nationalen Definitionen, soll mindestens halbiert werden.
- Alle Menschen sollen durch soziale Sicherungsleistungen abgesichert sein.
- Alle Menschen sollen gleiche Rechte und Chancen beim Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen, Vermögen und natürlichen Ressourcen haben.
- Die Widerstandsfähigkeit von Menschen in Armut gegenüber klimabedingten Extremereignissen und wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Schocks soll gestärkt werden.
Zahlen und Fakten
Mehr als
1 Milliarde
Menschen konnten sich seit 1990 aus extremer Armut befreien
Rund
670 Millionen
Menschen leben noch in extremer Armut (Schätzung für 2022)
1/3
der Länder wird nach derzeitigem Trend das Ziel der Armutshalbierung bis 2030 erreichen
Mehr als
4 Milliarden
Menschen verfügen über keinerlei soziale Absicherung
35 %
der Beschäftigten sind im Fall eines Arbeitsunfalls versichert
1/3
aller Personen mit schweren Behinderungen weltweit erhält eine Invaliditätsrente
Die Herausforderungen für die Entwicklungspolitik sind gigantisch, durch die Pandemie hat sich die Lage in vielen unserer Partnerländer dramatisch verschlechtert. Zum ersten Mal seit Jahren des Fortschritts steigt die absolute Armut wieder an.
SDG 1 Wo stehen wir?
Mehr als 20 Jahre lang ist die Zahl der Menschen in Armut weltweit konstant gesunken. Infolge der Covid-19-Pandemie hat die extreme Armut erstmals wieder zugenommen, Fortschritte in der Armutsbekämpfung wurden teilweise wieder zunichte gemacht. Außerdem hat sich durch die Pandemie die globale Einkommensungleichheit weiter verschärft. Besonders betroffen sind Subsahara-Afrika und Südasien, aber auch der Nahe Osten und Nordafrika.
Neben der Pandemie ist auch der Klimawandel ein zentraler Treiber von Armut. Gleiches gilt für gewaltsame Konflikte und deren Auswirkungen, so zum Beispiel in Syrien, im Jemen und in der Ukraine.
Frauen, Kinder, Menschen mit Behinderungen, LSBTIQ+-Personen und andere benachteiligte Bevölkerungsgruppen sind besonders stark von Armut betroffen.
Infolge der Covid-19-Pandemie nahm die extreme Armut erstmals seit 1998 wieder zu. Die steigende Inflation und der Krieg in der Ukraine verschärfen die Lage: Nach Schätzungen leben heute rund 70 Millionen mehr Menschen in extremer Armut als 2019.
Die Beendigung extremer Armut ist das Herzstück der weltweiten Bemühungen für eine nachhaltige Zukunft für alle.
SDG-1-Quiz
Urheberrecht© Florian Gärtner/photothek.de
SDG 1 Was müssen wir tun?
Die Weltgemeinschaft verpflichtet sich mit dem Prinzip „Niemanden zurücklassen“ der Agenda 2030, von Armut betroffene Menschen besonders in den Blick zu nehmen. Wirtschaftswachstum muss inklusiv sein, damit alle davon profitieren. Gleichzeitig bedarf es gezielter Maßnahmen, um Ungleichheit und Diskriminierung zu verringern.
Zentral sind der Ausbau von sozialen Sicherungssystemen, eine progressive Besteuerung sowie ein verbesserter Zugang zu Basisdienstleistungen. Die Gewährleistung der Menschenrechte, wie etwa das Recht auf Bildung, Gesundheit, Nahrung, Land und Sanitärversorgung, ist von besonderer Bedeutung.
Wichtig sind auch eine gute Regierungsführung und mehr Teilhabe von Menschen in Armut an politischen Entscheidungen und am sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben.
Für inklusives Wachstum bedarf es in vielen Ländern einer verbesserten ländlichen Entwicklung. Voraussetzung ist außerdem ein gleichberechtigter Zugang zu wirtschaftlichen Ressourcen, Märkten, Technologien und Finanzdienstleistungen.
SDG 1 Das deutsche Engagement für SDG 1
Um Armut in all ihren Facetten erfolgreich zu beenden, braucht es einen ganzheitlichen Ansatz.
In der bilateralen Zusammenarbeit hat das BMZ seit 2016 jährlich rund 2,5 Milliarden Euro für Projekte zur Reduzierung von Armut bereitgestellt, zum Beispiel in den Bereichen Bildung, Gesundheit, soziale Sicherung, Staat und Zivilgesellschaft, Landwirtschaft und Übergangshilfe.
Um von Armut betroffene Regionen zu unterstützen, setzt sich das BMZ dort besonders ein. So konzentrieren sich Ansätze wie die BMZ-Sonderinitiative „Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme“ oder die Sonderinitiative Geflüchtete und Aufnahmeländer auf Regionen mit hoher Armut.
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2024 (englisch) Externer Link
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2023 (englisch) Externer Link
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2022 Externer Link
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2021 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 09/2021 | Dateigröße 20 MB, Seiten 75 Seiten
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2020 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 09/2020 | Dateigröße 14 MB, Seiten 68 Seiten
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2019 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 08/2019 | Dateigröße 15 MB, Seiten 64 Seiten
- Bericht über die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung Freiwilliger Staatenbericht Deutschlands zum HLPF 2021 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 06/2021 | Dateigröße 5 MB, Seiten 144 Seiten
Stand: 12.05.2023