Was wollen wir mit SDG 7 erreichen?
- Alle Menschen sollen Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher und moderner Energie haben.
- Der Anteil erneuerbarer Energie am globalen Energiemix soll deutlich erhöht werden.
- Die weltweite Steigerungsrate der Energieeffizienz soll verdoppelt werden.
- Die internationale Zusammenarbeit soll verstärkt werden, um den Zugang zu Forschung und Technik im Bereich erneuerbare Energie, Energieeffizienz sowie fortschrittliche und saubere Technologien für fossile Brennstoffe zu erleichtern und Investitionen in saubere Energie zu fördern.
- Die Infrastruktur soll ausgebaut und modernisiert werden, um in Entwicklungsländern moderne und nachhaltige Energiedienstleistungen für alle bereitzustellen.
Zahlen und Fakten
7,9 Tonnen
CO2-Ausstoß verursacht jeder Mensch in Deutschland durchschnittlich pro Jahr
2,3 Milliarden
Menschen nutzen umwelt- und gesundheitsschädliche Kochsysteme
19,1 %
Anteil der erneuerbaren Energien am weltweiten Endenergieverbrauch (2020)
0,7 Tonnen
CO2-Ausstoß verursacht jeder Mensch in Afrika südlich der Sahara durchschnittlich pro Jahr
675 Millionen
Menschen weltweit haben noch keinen Stromanschluss
268 Watt
Stromleistung pro Kopf an erneuerbaren Energien wurden 2021 in Entwicklungsländern installiert – 9,8% mehr als 2020.
SDG 7 Wo stehen wir?
Zwar hat sich die Versorgungslage in vielen Teilen der Welt verbessert. Doch noch reichen die Fortschritte nicht aus, um SDG 7 zu erreichen. Wenn sich die derzeitige Entwicklung fortsetzt, werden bis 2030 immer noch etwa 660 Millionen Menschen keinen Zugang zu Strom haben. Fast zwei Milliarden Menschen werden beim Kochen weiterhin auf umwelt- und gesundheitsschädliche Brennstoffe und Technologien angewiesen sein.
Die meisten Haushalte ohne Stromversorgung befinden sich in den am wenigsten entwickelten Ländern und in Subsahara-Afrika. Die internationale Unterstützung für den Ausbau erneuerbarer Energien in Entwicklungsländern ging in den vergangenen Jahren jedoch deutlich zurück. 2021 wurden Fördermittel in Höhe von 10,8 Milliarden US-Dollar gezahlt – das sind 11 Prozent weniger als 2020 und 35 Prozent weniger als im Durchschnitt zwischen 2010 und 2019.
Russlands Angriff auf die Ukraine und die weltweit unsichere wirtschaftliche Lage haben zu erheblichen Schwankungen bei den Energiepreisen geführt, insbesondere der Preis für Erdgas stieg 2022 extrem an. Während einige Länder in der Folge mehr in erneuerbare Energien investieren, greifen andere wieder verstärkt auf Kohle zurück – eine Gefahr für den Übergang zu einer klimaneutralen Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung.
Das Potenzial der erneuerbaren Energien ist riesig. Rein rechnerisch liefern Sonne, Wind, Wasser, Erde und Biomasse tausendfach mehr Energie, als die Weltbevölkerung benötigt.
Ich freue mich auf viel mehr Unterstützung für die Entwicklungsländer, die den Übergang zu erneuerbaren Energien befürworten, um ihren Bürgern einen universellen Zugang zu Energie zu ermöglichen.
Quiz Was denken Sie?
Die Kryptowährung Bitcoin ist bekannt für ihren hohen Energieverbrauch. Laut dem Cambridge Centre for Alternative Finance lag im Mai 2021 ihr auf ein Jahr hochgerechneter Verbrauch bei 140 Terawattstunden.
SDG-7-Quiz
Urheberrecht© Thomas Imo/photothek.net
SDG 7 Was müssen wir tun?
Dem geplanten Ausbau von Kohlekraft in einigen Ländern muss entgegengewirkt werden mit dem konsequenten und verstärkten Ausbau von erneuerbaren Energien und der Steigerung der Energieeffizienz. Außerdem muss in den Ausbau von Stromnetzen und -speichern und perspektivisch in die Nutzung „grüner“ Kraftstoffe investiert werden. Länder mit heute schon hohem und künftig noch steigendem Energieverbrauch wie China und Indien müssen in den Strukturwandel einbezogen werden.
Die Digitalisierung bietet dabei großes Potenzial: Informations- und Kommunikationstechnologien unterstützen den Wandel im Energiesektor sowohl in der netzgebundenen als auch in der dezentralen Versorgung. Innovative Technologien und Geschäftsmodelle (zum Beispiel Blockchain, virtuelle Kraftwerke, Smart Grids, Elektromobilität, Batteriespeicher, Power-to-X) sowie verbrauchs- und zeitabhängige Stromtarife müssen weltweit gefördert und ausgebaut werden.
SDG 7 Das deutsche Engagement für SDG 7
Mit grüner Bürgerenergie für Afrika (GBE) und energieautarken Dörfern (EAD) fördert Deutschland die nachhaltige Energieversorgung in ländlichen Regionen.
Die Energiepartnerschaft Energising Development (EnDev) hat bis Ende 2021 weltweit 25,8 Millionen Menschen, 81.700 Unternehmen und 30.900 sozialen Einrichtungen wie Schulen und Gesundheitszentren den Zugang zu Strom oder moderner Kochenergie ermöglicht.
Globale Energiewende (GET.pro) hat seit 2018 schon 48 Projekte erfolgreich an Finanzierer vermittelt, mit denen über 8,7 Millionen Menschen Zugang zu nachhaltiger Energie erhalten und über 600.000 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen im Jahr vermieden werden.
Auch multilateral setzt sich Deutschland für eine nachhaltige Energiezukunft ein und unterstützt zum Beispiel die Initiative für Erneuerbare Energien in Afrika.
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2024 (englisch) Externer Link
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2023 (englisch) Externer Link
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2022 Externer Link
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2021 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 09/2021 | Dateigröße 20 MB, Seiten 75 Seiten
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2020 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 09/2020 | Dateigröße 14 MB, Seiten 68 Seiten
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2019 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 08/2019 | Dateigröße 15 MB, Seiten 64 Seiten
- Bericht über die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung Freiwilliger Staatenbericht Deutschlands zum HLPF 2021 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 06/2021 | Dateigröße 5 MB, Seiten 144 Seiten
Stand: 10.05.2023