Was wollen wir mit SDG 10 erreichen?
- Das Einkommen der ärmsten 40 Prozent der Bevölkerung soll bis 2030 stärker anwachsen als der jeweils nationale Durchschnitt
- Alle Menschen sollen – unabhängig von Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung, Behinderung, ethnischer Zugehörigkeit, Religion, Herkunft oder sozialem und wirtschaftlichem Status – gleiche Möglichkeiten haben
- Abschaffung diskriminierender Gesetze und Politikmaßnahmen
- Ungleichheiten noch wirksamer durch eine armutsorientierte Sozialpolitik, Lohn- und Fiskalpolitik reduzieren
- Mehr Mitsprache von Entwicklungsländern in internationalen Finanz- und Wirtschaftsorganisationen
- Geordnete, sichere, verantwortungsvolle und reguläre Migration und Mobilität
Zahlen und Fakten
76 %
des weltweiten Vermögens sind im Besitz der reichsten 10% der Weltbevölkerung
Mehr als
100 Millionen
Menschen waren Ende 2022 weltweit auf der Flucht
1 von 5
Personen hat in ihrem Leben Diskriminierung erfahren
2 %
des weltweiten Vermögens sind im Besitz der ärmsten Hälfte der Weltbevölkerung
71 %
der Weltbevölkerung lebt in Ländern, in denen die Ungleichheit seit 1990 steigt
12,60 US-Dollar
mussten Migrantinnen und Migranten im Schnitt 2021 zahlen, um 200 US-Dollar in ihr Herkunftsland zu überweisen
SDG 10 Wo stehen wir?
In Bezug auf SDG 10 ist die Weltgemeinschaft nur bei etwa zehn Prozent der Zielvorgaben auf einem guten Weg. Bei etwa 80 Prozent der gesetzten Ziele sind entweder keine oder zu wenig Fortschritte zu verzeichnen. Um SDG 10 zu verwirklichen, braucht es verstärkte Anstrengungen, um die Ursachen für Lohnunterschiede und den ungleichen Zugang zu Ressourcen zu bekämpfen.
Vor der Corona-Pandemie stiegen die Einkommen der unteren 40 Prozent der Bevölkerung in den meisten Ländern schneller als der nationale Durchschnitt. Die Auswirkungen der Pandemie und die ungleiche wirtschaftliche Erholung in den verschiedenen Weltregionen drohen, diesen Trend umzukehren und die globale Ungleichheit weiter zu verschärfen.
Pandemiebedingte Störungen im Bildungsbereich und die unverhältnismäßig starken Corona-Auswirkungen auf ärmere Haushalte könnten Einkommensungleichheiten innerhalb der Länder verfestigen. Die hohe Inflation und eine steigende Staatsverschuldung beeinträchtigen zudem die Fähigkeit zahlreicher Länder, die besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen wirksam zu unterstützen.
Auch der Klimawandel und gewaltsame Konflikte sind wichtige Treiber von Ungleichheit, die sich gegenseitig verstärken. Die Zahl der Menschen, die vor Konflikten und wirtschaftlicher Not fliehen mussten, ist auf einen Rekordwert gestiegen: Mitte 2022 war einer von 251 Menschen weltweit ein Flüchtling – das ist der höchste jemals dokumentierte Wert.
SDG-10-Quiz Was denken Sie?
Die Ungleichheit ist während der Covid-19-Pandemie weiter angestiegen.
SDG 10 Was müssen wir tun?
Eine hohe Ungleichheit hemmt die Entwicklungschancen und die Verwirklichung der Menschenrechte. Sie gefährdet weltweit den gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie die Funktionsfähigkeit von Demokratien. Die Reduzierung von Ungleichheit stellt somit eine der zentralen Zukunftsaufgaben der Menschheit dar.
Verschiedene Studien zeigen: Wirtschaftswachstum allein führt nicht zwangsläufig zu weniger Ungleichheit. Entscheidend ist, dass Wachstum inklusiv gestaltet wird und große Ungleichheiten durch eine angepasste Steuer- und Haushaltspolitik ausgeglichen werden.
Staatliche Einnahmen sollten dafür genutzt werden, allen Menschen Zugang zu Basisdienstleistungen wie Bildung und Gesundheit sowie zu sozialen Sicherungssystemen zu ermöglichen. Korruption, Steuervermeidung und die politische und soziale Ausgrenzung von benachteiligten Personen und Gruppen müssen konsequent bekämpft werden, um den sozialen Zusammenhalt zu stärken und Ungleichheiten dauerhaft zu verringern.
SDG 10 Das deutsche Engagement für SDG 10
Das BMZ unterstützt Partnerländer dabei, ihre öffentlichen Finanzsysteme transparent und fair auszugestalten, menschenwürdige Beschäftigung zu fördern, einen gerechten Zugang zu Bildung, Gesundheit, Wasser und Nahrung zu gewährleisten, soziale Sicherungssysteme auf- und auszubauen und die politische Teilhabe aller Menschen sicherzustellen.
Ein weiterer Fokus liegt darauf, in Armut lebende Menschen gegen die Folgen des Klimawandels zu schützen und Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen sozialverträglich zu gestalten.
Außerdem stärkt das BMZ die Potenziale regulärer Migration für die Entwicklung in den Partnerländern.
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2024 (englisch) Externer Link
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2023 (englisch) Externer Link
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2022 Externer Link
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2021 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 09/2021 | Dateigröße 20 MB, Seiten 75 Seiten
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2020 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 09/2020 | Dateigröße 14 MB, Seiten 68 Seiten
- Ziele für nachhaltige Entwicklung | Bericht 2019 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 08/2019 | Dateigröße 15 MB, Seiten 64 Seiten
- Bericht über die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung Freiwilliger Staatenbericht Deutschlands zum HLPF 2021 Dateityp PDF | Sachstandsdatum 06/2021 | Dateigröße 5 MB, Seiten 144 Seiten
Stand: 19.06.2023