SDG 5: Geschlechtergleichheit

AGENDA 2030 | 17 ZIELE FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG SDG 5: Geschlechtergleichheit

Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen erreichen

Was wollen wir mit SDG 5 erreichen?

  • Bis 2030 sollen alle Formen der Diskriminierung von Frauen und Mädchen überall auf der Welt beendet werden.
  • Alle Formen von Gewalt gegen und die Ausbeutung von Frauen und Mädchen sollen abgeschafft werden.
  • Kinderheirat, Früh- und Zwangsverheiratung und weibliche Genitalverstümmlung sollen beseitigt werden.
  • Unbezahlte Pflege- und Hausarbeit soll anerkannt werden.
  • Frauen sollen gleichberechtigt am politischen, wirtschaftlichen und öffentlichen Leben teilhaben können.
  • Frauen und Mädchen sollen ungehinderten Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheit und entsprechenden Rechten haben.
  • Frauen und Mädchen sollen die gleichen Rechte auf und Zugang zu Land, Eigentum und finanziellen Dienstleistungen erhalten.
  • Die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien soll gefördert werden, um Frauen in ihrer Selbstbestimmung zu unterstützen.
  • Politiken und Rechtsvorschriften sollen verabschiedet werden, die die Gleichberechtigung der Geschlechter fördern.
Ziele für nachhaltige Entwicklung

Mit der Agenda 2030 hat sich die Weltgemeinschaft 17 ambitionierte Ziele – die Sustainable Development Goals (SDGs) – für eine nachhaltige Entwicklung gesetzt.

SDG 5: Unterziele

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Zahlen und Fakten

Mindestens

200 Millionen

Mädchen und Frauen sind von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen

1 von 5

jungen Frauen war 2022 bei ihrer Heirat noch minderjährig


140 Jahre

wird es bei derzeitigem Tempo dauern, bis Frauen in Macht- und Führungspositionen am Arbeitsplatz gleichberechtigt vertreten sind

In 65 von 119

ausgewerteten Ländern fehlten 2022 Gesetze, welche die direkte und indirekte Diskriminierung von Frauen verbieten

172 Billionen

US-Dollar Unterschied im erwarteten Lebenseinkommen zwischen Frauen und Männern. Das entspricht etwa dem zweifachen globalen Bruttoinlandsprodukt.

14 %

der Landbesitzenden sind Frauen – die aber 43 Prozent der landwirtschaftlichen Arbeitskraft stellen.

Bild aus einem Hörsaal des Instituts für angewandte Agrarforschung und Ausbildung in Katibougou, Mali. In der Bildmitte zwei Frauen, um sie herum Männer
Der Frauenanteil in Parlamenten weltweit liegt bei 27 Prozent.
Phumzile Mlambo-Ngcuka, Generaldirektorin UN-Women
In den vergangenen 25 Jahren war der Fortschritt langsam, und wir sind es leid, darüber zu reden. Wir wollen Tempo, großes Tempo. Und wir wollen sicherstellen, dass wir, wenn wir das Jahr 2030 erreichen, einen Unterschied gemacht haben.
Phumzile Mlambo-Ngcuka Generaldirektorin UN Women

SDG 5 Wo stehen wir?

Die Weltgemeinschaft ist noch weit davon entfernt, die Gleichstellung der Geschlechter bis 2030 zu erreichen. Auf globaler Ebene wurden bei keinem der 18 Indikatoren die Zielvorgaben erreicht oder fast erreicht, bei nur einem ist die Staatengemeinschaft nahe am Ziel („close to target“). Setzt sich der derzeitige Trend fort, wird es laut Schätzungen noch 286 Jahre dauern, bis die geschlechtsspezifischen Ungleichheiten in der rechtlichen Absicherung beseitigt und alle diskriminierenden Gesetze abgeschafft sind.

SDG 5 gehört außerdem zu den Entwicklungszielen, bei denen die Datenlage besonders dünn ist: Für den aktuellen Fortschrittsbericht konnte nicht einmal die Hälfte der Länder Vergleichsdaten für den Zeitraum seit 2015 vorlegen.

Die globalen Krisen der jüngsten Zeit haben bestehende Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern, wie den ungleichen Zugang zu Gesundheitsversorgung, Bildung und wirtschaftlichen Möglichkeiten, hervorgehoben und verschärft. Es braucht einen starken politischen Willen und umfassende Reformen, um bestehende Hindernisse zu beseitigen und SDG 5 zu verwirklichen.

SDG-5-Quiz

Wie groß ist der Anteil von Frauen, die während ihres Lebens zumindest einmal von körperlicher oder sexualisierter Gewalt betroffen waren?
Symbolfoto: Eine Frau hält abwehrend ihre Hände vor ihren Kopf um sich zu schützen
Logo der Strategie für eine feministische Entwicklungspolitik, vier Hände in unterschiedlichen Rot- und Orangetönen übereinander
Symbolbild: Ein Scherenschnitt aus Papier zeigt eine Familie (eine Frau, ein Mann und zwei Kindern)
Eine Regenbogenfahne, sie ist ein wichtiges Symbol der LSBTIQ+-Bewegung

SDG 5 Was müssen wir tun?

Studien zeigen:

  • Nur wenn Frauen und Mädchen in all ihrer Diversität ein Leben frei von geschlechtsspezifischer Gewalt ermöglicht wird, können sie aktiv am sozialen, politischen und wirtschaftlichen Leben teilnehmen.
  • Das weltweite Wirtschaftswachstum könnte um 20 Billionen US-Dollar zunehmen, wenn Frauen auf dem gleichen Niveau ausgebildet würden und die gleiche Anzahl von Arbeitsplätzen hätten wie Männer.
  • Hätten Frauen in der Landwirtschaft weltweit den gleichen Zugang zu Produktionsmitteln wie Männer, lägen die Erträge um 20 bis 30 Prozent höher.
  • Sind Frauen aktiv an Friedensverhandlungen beteiligt, steigen die Chancen nachweislich um 20 Prozent, dass ein Friedensabkommen mindestens zwei Jahre hält.
  • Eine Erhöhung des Frauenanteils um 10 Prozent in nationalen Parlamenten führt durch deren häufig größeren Fokus auf Nachhaltigkeit und Klimapolitik zu einem Rückgang von 0,24 Tonnen CO2 pro Kopf jedes Jahr.

Handlungsempfehlungen

Gleichberechtigung der Geschlechter und nachhaltige Entwicklung gehen Hand in Hand. Daher setzen wir uns für und gemeinsam mit Frauen und Mädchen in all ihrer Diversität für Folgendes ein:

  • wirtschaftliche Stärkung sowie Zugang zu und Besitz von produktiven Ressourcen wie Land
  • ein Leben frei von sozialer, physischer, psychischer und struktureller Gewalt
  • Zugang zu Familienplanung und Bildung, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können
  • Schutz in bewaffneten Konflikten und aktive Einbindung in Friedensprozesse
  • Verringerung der digitalen Kluft zwischen den Geschlechtern
  • gleichberechtigte Teilhabe an Entscheidungsprozessen auf allen Ebenen im Zusammenhang mit dem Klimawandel

SDG 5 Das deutsche Engagement für SDG 5

Jeans-Hosen auf einem Stapel

Machen Sie mit Die wirtschaftliche Stärkung von Frauen und Mädchen liegt auch in Ihrer Hand! Externer Link

Tragen Sie durch den Kauf nachhaltiger und fair produzierter Ware dazu bei, die Arbeitsbedingungen für Frauen und Mädchen zu verbessern.

Deutschland hat sich im Rahmen verschiedener internationaler Abkommen dazu verpflichtet, die Gleichberechtigung der Geschlechter zu fördern und den Rechten von Frauen und Mädchen in all ihrer Diversität zur Durchsetzung zu verhelfen.

Im März 2023 stellte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze ihre Strategie für eine feministische Entwicklungspolitik vor. Ziel ist, Frauen die gleichen Rechte und den gleichen Zugang zu Ressourcen zu garantieren wie Männern und darauf hinzuwirken, dass Frauen in politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsprozessen gleichberechtigt vertreten sind. Bis 2025 sollen über 90 Prozent der neu zugesagten Projektmittel des Entwicklungsministeriums in Vorhaben fließen, die die Gleichstellung voranbringen.

Titelblatt: Feministische Entwicklungspolitik – Für gerechte und starke Gesellschaften weltweit

Strategie
Feministische Entwicklungspolitik

Für gerechte und starke Gesellschaften weltweit

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 03/2023 | Dateigröße 10 MB, Seiten 40 Seiten | Zugänglichkeit barrierefrei
Titelblatt: Dritter entwicklungspolitischer Aktionsplan zur Gleichstellung der Geschlechter (2023–27)

Dritter entwicklungspolitischer Aktionsplan zur Gleichstellung der Geschlechter (2023–27)

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 12/2023 | Dateigröße 719 KB, Seiten 36 Seiten | Zugänglichkeit barrierefrei
Titelblatt: Sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte stärken

Sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte stärken

Die BMZ-Initiative „Selbstbestimmte Familienplanung und Müttergesundheit“

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 06/2022 | Dateigröße 6 MB, Seiten 51 Seiten | Zugänglichkeit barrierefrei
Symbolfoto: Eine Frau hält abwehrend ihre Hände vor ihren Kopf um sich zu schützen
Einen Frau hockt ein einem überfluteten Reisfeld in Vietnam und bereitet Reissetzlinge für die Pflanzung vor.
Beratung zum Thema Verhütung in einer Gesundheitsstation in Bujumbura, Burundi

Zusammenarbeit konkret

Ziele für nachhaltige Entwicklung

Mit der Agenda 2030 hat sich die Weltgemeinschaft 17 ambitionierte Ziele – die Sustainable Development Goals (SDGs) – für eine nachhaltige Entwicklung gesetzt.

Ausführliche Informationen darüber sowie die Kernbotschaften der Agenda 2030 finden Sie auf unserer Übersichtsseite mit allen 17 Zielen.

Stand: 10.05.2023