Urheberrecht© Stephen Cunliffe
Naturerbe-Fonds Der Legacy Landscapes Fund: Biologische Vielfalt für die Menschheit bewahren
Ohne diese Gebiete würde der Klimawandel noch schneller voranschreiten und die Auswirkungen noch stärker auch in Deutschland zu spüren sein. Ihren Schutz können viele Staaten nicht aus eigenen Mitteln finanzieren. Diese Ökosysteme vor Ort zu schützen ist daher auch im deutschen, europäischen und weltweiten Interesse.
Hier setzt der Legacy Landscapes Fund (Externer Link) (LLF) an. Mit langfristigen Grundfinanzierungen ausgewählter Naturlandschaften leistet er einen Beitrag dazu, besonders wichtige Ökosysteme dauerhaft zu erhalten.
Mit dem Weltnaturerbefonds unterstützen wir herausragende Naturräume weltweit. Die Schutzgebiete in Entwicklungsländern brauchen eine verlässliche langfristige Finanzierung und Verwaltung, für Natur- und Klimaschutz, aber auch als Lebensunterhalt für die Menschen vor Ort.
Ziel des LLF
Das Ziel des LLF ist, den Erhalt von bis zu 30 Naturlandschaften mit außergewöhnlichem Artenreichtum in Entwicklungsländern dauerhaft zu finanzieren und so einen Beitrag zur Umkehr des Biodiversitätsverlustes zu leisten. Nur intakte Ökosysteme können wichtige Leistungen bereitstellen und ermöglichen lokale Entwicklung.
Arbeitsweise des Fonds
Den Legacy Landscapes Fund zeichnen vor allem drei Besonderheiten aus: erstens die langfristige Finanzierung von ökologisch besonders wertvollen Gebieten weit über übliche Projektzyklen hinaus, zweitens die Kombination von öffentlichen und privaten Geldern sowie drittens die Förderung enger Partnerschaften aus erfahrenen Naturschutzorganisationen, staatlichen Partnern und der lokalen und indigenen Bevölkerung.
Pro Jahr werden jedem der für den LLF ausgewählten Gebiete eine Million US-Dollar für mindestens 15 oder 30 Jahre mit dem Ziel einer dauerhaften Finanzierung zur Verfügung gestellt. Die Gebiete erhalten so dringend benötigte Planungssicherheit und können auch in Krisenzeiten oder bei fehlenden Tourismuseinnahmen weiterbetrieben werden. Dabei bindet der LLF von Anfang an indigene Gruppen und lokale Gemeinschaften aktiv ein und achtet auf den Schutz von Menschenrechten.
Der LLF wurde im Dezember 2020 gegründet und hat im Frühjahr 2021 seine Arbeit aufgenommen. Seitdem erhalten schon vierzehn Gebiete (Externer Link) dauerhafte Finanzierungen. Der Legacy Landscapes Fund ist eine unabhängige Stiftung nach deutschem Recht. Er bringt als unabhängige Stiftung öffentliche und private Geber zusammen. Die Einlagen fließen in das Kapital der Stiftung. Deutschland ist bisher der größte Finanzierer des LLF. Neben dem BMZ beteiligen sich Frankreich, Norwegen, private Stiftungen, Unternehmen und internationale Naturschutzorganisationen. Private Partner finanzieren in jedem Schutzgebiet stets ein Drittel der Kosten.
Bis 2030 zielt der LLF darauf, gemeinsam mit weiteren internationalen Partnern die langfristige Grundfinanzierung von bis zu 30 Naturlandschaften zu sichern.
Umgang mit Umwelt- und Sozialrisiken
Häufig liegen die Gebiete, die der LLF fördert, in schwer zugänglichen, manchmal auch in fragilen Regionen. Teilweise sind Gebiete von einem hohen Gewaltpotenzial und gewaltsam ausgefochtenen ökonomischen Interessenskonflikten gekennzeichnet. Deswegen hat der LLF ein umfassendes Umwelt- und Sozialmanagementsystem aufgebaut, das nationale Gesetzgebungen, internationale Verpflichtungen und international akzeptierten Standards aufnimmt und deren Umsetzung vor Ort fördert und kontrolliert.
Generell werden vor jeder Finanzierung Umwelt- und Sozialrisiken durch unabhängige Gutachterinnen und Gutachter analysiert und ein umfassender Umwelt- und Sozialaktionsplan erarbeitet. Während der Projektumsetzung bestehen umfassende Beschwerdemechanismen. Werden Vorwürfe bekannt, werden diese aufgearbeitet und untersucht, um nötige Konsequenzen einzuleiten.
Ein kürzlich veröffentlichter Bericht der Vereinten Nationen (Externer Link) hebt das Umwelt- und Sozialmanagementsystem als vorbildlich hervor
Vom Legacy Landscapes Fund geförderte Schutzgebiete
Der Legacy Landscapes Fund unterstützt zurzeit insgesamt vierzehn Standorte (Stand: Januar 2024):
In Afrika den North Luangwa Nationalpark in Sambia, den Gonarezhou Nationalpark in Simbabwe, den Odzala Nationalpark in der Republik Kongo, den Iona Nationalpark in Angola, die Etosha Conservation Bridge in Namibia und das Makira-Masoala-Gebiet in Madagaskar.
In Asien werden der Gunung Leuser Nationalpark sowie der Tambrauw Mountains Nationalpark in Indonesien und der Cardamom Nationalpark in Kambodscha finanziert.
In Lateinamerika erhalten der Madidi Nationalpark in Bolivien, der Chiribiquete Nationalpark in Kolumbien, das Tumucumaque-Gebiet in Brasilien, das Manu-Alto-Purus-Gebiet in Peru und das Yasuní Biosphärenreservat in Ecuador Unterstützung.
Weitere Informationen darüber finden Sie hier (Externer Link).
Stand: 12.01.2024