Urheberrecht© Jorge Luis G, via flickr, CC BY-NC-SA 2.0
Kernthema „Schutz unserer Lebensgrundlagen – Umwelt und natürliche Ressourcen“ Artenvielfalt erhalten, Bioökonomie fördern
Schutzgebiete
Ecuador gilt als Biodiversitäts-Hotspot, über 40 Prozent der Landesfläche sind von tropischem Regenwald bedeckt. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit engagiert sich daher im Schutz der Amazonaswälder sowie in der Verbesserung der lokalen Lebensbedingungen.
Durch finanzielle Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) unterstützt Deutschland die ecuadorianische Regierung, das nationale Schutzgebietssystem auszubauen und zu stärken. Im Auftrag des BMZ beteiligt sich die KfW Entwicklungsbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) an der Finanzierung der Schutzgebiete und ihrer Infrastruktur.
Über Anreizmechanismen zur vermiedenen Entwaldung finanziert die KfW zudem Kompensationszahlungen an – zumeist indigene – Waldbesitzer und Gemeinschaften, die ihre Flächen unter Naturschutz stellen lassen. Das Geld wird zum Beispiel genutzt, um in ihren Gemeinden die Gesundheitsversorgung oder das Bildungsangebot zu verbessern.
Ecuador hat es mit Unterstützung der Entwicklungszusammenarbeit geschafft, die nationale Entwaldung in den letzten Jahren zu reduzieren.
Außerdem unterstützt das BMZ die Partner beim Erhalt der Artenvielfalt in Küsten- und Meeresschutzgebieten, zum Beispiel über den Schutz von Mangrovenwäldern oder Konzepte nachhaltiger Kleinfischerei.
Das einzigartige Ökosystem der Galápagos-Inseln ist besonders fragil: Das UNESCO-Welterbe und Lebensraum endemischer Tierarten ist durch zunehmenden Tourismus, Meeresmüll, Überfischung und invasive Spezies bedroht. Die KfW hat daher im Auftrag des BMZ die Einrichtung eines Fonds zum Schutz der Biodiversität auf den Galápagos-Inseln gefördert.
Nachhaltige Nutzung von Biodiversität
Ecuador erkennt in seiner biologischen Vielfalt und in seinen Schutzgebieten verstärkt auch ein wirtschaftliches Potenzial. Die Nutzung nachwachsender Rohstoffe aus der Natur („Bioökonomie“) gewinnt an Bedeutung, da sie die wirtschaftliche Entwicklung des Landes von fossilen Rohstoffen unabhängiger macht. Das BMZ unterstützt die Partner dabei, durch die nachhaltige Nutzung und Vermarktung innovativer Biodiversitätsprodukte zur positiven Entwicklung der Wirtschaft und zur Armutsbekämpfung insbesondere im ländlichen Raum beizutragen.
Zentrale Elemente sind dabei die Etablierung und Förderung von Wertschöpfungsketten in Kooperation mit der Privatwirtschaft und Produzentenvereinigungen, anwendungsorientierte Forschung zu innovativen „grünen“ Produkten, sowie Finanzierungen für biodiversitätsfreundlich und ressourcenschonend produzierende kleine und mittlere Unternehmen (KMU) des Agrarsektors. So berät beispielsweise die GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) im Auftrag des BMZ lokale Produzentenverbände zur Etablierung von entwaldungsfreiem Kakao.
Anpassung an den Klimawandel
Die sensiblen Bergökosysteme der Anden (vor allem das Páramo-Hochmoor) sind massiv durch die Folgen des Klimawandels bedroht. Diese Ökosysteme sind nicht nur signifikanter Kohlenstoff- und Wasserspeicher, sondern liefern auch Trinkwasser in die Ballungszentren, Wasser zur Energiegewinnung sowie zur Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen.
Im Rahmen der technischen Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) unterstützt die GIZ im Auftrag des BMZ unter anderem andine Kleinbauern und Gemeinden dabei, Strategien zur nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt zu erarbeiten und umzusetzen. Ziel ist, die Widerstandsfähigkeit (Resilienz) der Bevölkerung gegenüber ökologischen und klimawandelbedingten Risiken zu stärken.
Stand: 18.08.2023