Waldlandschaft mit Flussarmen im Bundesstaat Amazonas, Brasilien

Brasilien Schwellenland in schwierigen Zeiten

Brasilien ist das größte Land Südamerikas, flächenmäßig der fünftgrößte und in Bezug auf die Einwohnerzahl der sechstgrößte Staat der Erde.

Mit einem Bruttonationaleinkommen von umgerechnet rund 1.753 Milliarden US-Dollar (2022) zählt Brasilien zu den weltweit größten Volkswirtschaften. Das Land beherbergt die größte Artenvielfalt, den größten noch verbliebenen Regenwald und mit dem Amazonas den wasserreichsten Fluss der Welt.

In der internationalen Friedens- und Sicherheitspolitik, im Welthandel und vor allem beim globalen Wald- und Klimaschutz spielt Brasilien eine wichtige Rolle. In Lateinamerika nimmt das Land eine herausragende Stellung ein. Brasilien engagiert sich im Länderverbund BRICS (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) sowie in der G20 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen). Für das Jahr 2024 hat Brasilen den Vorsitz der G20 übernommen.

Brasiliens Gesellschaft und Wirtschaft waren stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Von dem pandemiebedingten Rückgang des Wachstums erholte sich die Wirtschaft allerdings relativ schnell. 2023 wurde ein Wachstum von fast drei Prozent erzielt, für 2024 sind 1,7 Prozent prognostiziert.


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Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Brasilien

Siehe auch
Stadtansicht von Sao Paulo

Brasilien ist aufgrund seiner Schlüsselrolle in der internationalen Politik ein wichtiger globaler Partner (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Aufgrund der strategischen Bedeutung des Landes für den Klima-, Umwelt- und Biodiversitätsschutz wird die Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) mit Brasilien von einem engen politischen Dialog begleitet.

Die Kooperation verfolgt als gemeinsames, langfristiges und übergeordnetes Ziel, globale Güter und globale Werte im Sinne des Abkommens von Paris (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) zu schützen. Nach dem Grundsatz „Niemanden zurücklassen“ („leave no one behind“) stehen benachteiligte Bevölkerungsgruppen sowie der Schutz der Menschenrechte – insbesondere der Rechte indigener Völker und traditioneller Bevölkerungsgruppen – im besonderen Fokus des deutschen Engagements.

Im Dezember 2023 war der brasilianische Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva gemeinsam mit einigen seiner Ministerinnen und Minister zu Gast in Berlin. In diesem Zusammenhang vereinbarten Lula und Bundeskanzler Olaf Scholz eine deutsch-brasilianische Partnerschaft für eine sozial gerechte und ökologische Transformation. Das BMZ leistet unter anderem in den Bereichen Waldschutz, erneuerbare Energie, nachhaltige Stadt- und Wirtschaftsentwicklung sowie Förderung der Geschlechtergerechtigkeit einen wichtigen Beitrag, um diese Partnerschaft mit Leben zu füllen.

Die deutsch-brasilianische Zusammenarbeit konzentriert sich auf folgende Kernthemen:

Zusätzlich engagiert sich das BMZ in den Bereichen berufliche Bildung sowie „grüne Finanzierung“.

Im Rahmen der deutsch-brasilianischen Zusammenarbeit werden angesichts der Leistungsfähigkeit des Landes neben technischer Beratung und finanziellen Zuschüssen für brasilianische Programme und Fonds vor allem zinsverbilligte Darlehen für entwicklungsfördernde Maßnahmen vereinbart.

Im November 2023 wurden Brasilien von Deutschland Mittel in Höhe von bis zu 561 Millionen Euro zugesagt. Davon entfallen 523,5 Millionen Euro auf die finanzielle (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und 37,5 Millionen auf die technische Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen).

Luftaufnahme des Regenwaldes im Nationalpark Anavilhanas in Manaus, Brasilien

Kernthema „Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen“ Entwaldung stoppen, Einkommen der ländlichen Bevölkerung sichern Interner Link

Mit einer Fläche von knapp fünf Millionen Quadratkilometern umfassen die brasilianischen Tropenwälder etwa zwölf Prozent der weltweiten Waldfläche. Sie beherbergen die größte Artenvielfalt weltweit. Das BMZ unterstützt die brasilianische Regierung seit den 1990er Jahren auf vielfältige Weise dabei, den tropischen Regenwald zu schützen und verantwortungsbewusst zu nutzen.

Windfarm in Osório, im Süden Brasiliens

Kernthema „Klima und Energie, Just Transition Strom aus Wind und Sonne gewinnen Interner Link

Brasilien verfügt aufgrund guter klimatischer und geographischer Voraussetzungen über enorme Energieressourcen und ein großes Potenzial für den Ausbau erneuerbarer Energien. Mit einem Anteil von rund 47 Prozent erneuerbarer Energien am gesamten Endenergieverbrauch und 90 Prozent des Stroms nimmt Brasilien bereits jetzt einen weltweiten Spitzenplatz ein. Deutschland unterstützt Brasilien dabei, seine Energieversorgung effizienter zu gestalten und den Anteil erneuerbarer Energien im Strommix auch bei wachsendem Energiebedarf zu steigern.

Dreieckskooperationen: Neue Formen der Zusammenarbeit

Symbolbild: Brücke in Hanoi, Vietnam

Brasilien ist ein wichtiger Partner des BMZ bei der Förderung gemeinsamer Entwicklungsvorhaben in Drittländern, sogenannten Dreieckskooperationen. Dabei steht der Austausch von Erfahrungen zwischen einem Schwellen-, einem Industrie- und einem ärmeren Land im Mittelpunkt.

So fördern Deutschland und Brasilien gemeinsam Programme in Afrika, Lateinamerika und der Karibik – unter anderem in den Bereichen Umwelttechnologie, dezentrale Energieerzeugung und landwirtschaftliche Produktion.

Aktuelle Situation

Entwicklungspolitische Kennzahlen

  • Brasilien
  • Deutschland

Allgemeine Informationen

Hinweise für die Nutzung

Klicken Sie sich durch die oben angeordneten verschiedenen Rubriken und finden Sie aktuelle Zahlen aus Brasilien sowie – zum Vergleich – aus Deutschland.

Weitere Informationen zu den einzelnen Daten und die Quellenangabe können Sie mithilfe des i-Zeichens abrufen.

Brasilien Hauptstadt Brasília

Gesamtbevölkerung

in Millionen (2023)
216,42
84,48

Fläche

in Quadratkilometern
8.515.770
357.590

Rang im HDI

Index der menschlichen Entwicklung (HDI), 193 Länder (Ränge können mehrfach belegt sein)
89
AZ
Flagge von Aserbaidschan
89
BR
Flagge von Brasilien
91
CO
Flagge von Kolumbien
5
SE
Flagge von Schweden
7
DE
Flagge von Deutschland
7
IE
Flagge von Irland

Stand: 28.06.2024