Urheberrecht© Ute Grabowsky / photothek.net
Soziale Situation Bekämpfung von Armut und Ernährungsunsicherheit
Während 1990 noch knapp ein Viertel der brasilianischen Bevölkerung in extremer Armut lebte, lag dieser Wert 2014 bei nur noch 3,3 Prozent, stieg allerdings bis 2021 wieder auf 5,8 Prozent an. 2022 lag der Anteil bei 3,5 Prozent. Die Corona-Pandemie traf benachteiligte und vulnerable (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Bevölkerungsgruppen besonders stark und sorgte für einen Anstieg der Armut.
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Brasilianerinnen und Brasilianer, die an Hunger leiden, wieder gestiegen. Anfang 2023 waren es 33 Millionen. Anknüpfend an die Erfolge der ersten beiden Amtszeiten Lulas wurde der Plan „Brasilien ohne Hunger“ ausgerufen mit dem Ziel, den Hunger in Brasilien bis 2030 zu beenden.
Zwar milderten umfassende Sozialschutzprogramme die Auswirkungen der Pandemie ab. Doch damit stieg auch die Abhängigkeit vieler Haushalte von staatlichen Sozialleistungen. Zudem trieben die Maßnahmen – ebenso wie die Überbrückungshilfen für Unternehmen (siehe: Wirtschaftliche Situation) – die Staatsverschuldung in die Höhe. Ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz der armen Bevölkerung und der nachhaltigen Stabilisierung der öffentlichen Finanzen herzustellen, zähle, so die Weltbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), zu den zentralen politischen Herausforderungen der kommenden Jahre.
Extreme Ungleichheit
Zwischen den Regionen und innerhalb der brasilianischen Bevölkerung sind erhebliche Unterschiede in der Besitz- und Einkommensverteilung zu verzeichnen. Brasiliens Gini-Koeffizient (Externer Link), der die Ungleichheit in der Einkommensentwicklung misst, ist einer der höchsten der Welt. Sozial und wirtschaftlich besonders benachteiligt sind indigene und afrobrasilianische Bevölkerungsgruppen.
Stand: 28.06.2024