Waldschutz, Wiederbewaldung, Situation traditioneller Völker Gemeinsamer Einsatz für das Klima und gegen extreme Ungleichheit: Entwicklungsministerin Schulze reist nach Brasilien

Pressemitteilung vom 18. Juli | Entwicklungsministerin Svenja Schulze ist heute zu einer sechstägigen Reise nach Brasilien aufgebrochen. Sie reist zunächst ins Amazonasgebiet. Dort trifft sie die brasilianische Umweltministerin Marina Silva und die norwegische Entwicklungsministerin Anne Tvinnereim. Im Zentrum des Besuchs stehen der Waldschutz und die Wiederbewaldung zerstörter Flächen sowie die Situation der traditionellen Völker, die im Wald leben. Schulze reist anschließend weiter nach Rio de Janeiro, wo ab Montag das Treffen der G20-Entwicklungsministerinnen und -minister stattfindet. Schwerpunkt dort wird das globale Engagement gegen Hunger, Armut und Ungleichheit sein.

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (Mitte), die Ministerin für Internationale Entwicklung von Norwegen, Anne Tvinnereim (links) und die brasilianische Ministerin für Umweltschutz und Klima, Marina Silva (rechts), beim Besuch des Ökozentrums Santarem.

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (Mitte), die Ministerin für Internationale Entwicklung von Norwegen, Anne Tvinnereim (links) und die brasilianische Ministerin für Umweltschutz und Klima, Marina Silva (rechts), beim Besuch des Ökozentrums Santarém

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (Mitte), die Ministerin für Internationale Entwicklung von Norwegen, Anne Tvinnereim (links) und die brasilianische Ministerin für Umweltschutz und Klima, Marina Silva (rechts), beim Besuch des Ökozentrums Santarém

Waldlandschaft mit Flussarmen im Bundesstaat Amazonas, Brasilien

Entwicklungsministerin Schulze: „Mit dieser Reise will ich die guten Beziehungen zu Brasilien noch weiter vertiefen. Mit der Regierung von Präsident Lula verbindet uns viel, nicht zuletzt der gemeinsame Einsatz gegen den gefährlichen Klimawandel, dessen Folgen wir in Deutschland und Brasilien bereits schmerzlich spüren. In Brasilien liegt die Klimaanlage der Welt, der Amazonas. Ohne Brasilien kann die Welt beim Klimaschutz nicht erfolgreich sein. Aber um erfolgreich zu sein, müssen wir die soziale Frage mitbeantworten. Das ist in Brasilien nicht anders als in Deutschland oder anderswo. Für Brasilien heißt das konkret: Der Schutz des Regenwaldes muss so organisiert sein, dass die Menschen mehr vom stehenden Wald haben als von seiner Abholzung.“

Brasilien und Deutschland arbeiten vor allem im Wald- und Klimaschutz zusammen. So unterstützt das BMZ den Amazonienfonds, bei dem der Waldschutz beziehungsweise die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes im Mittelpunkt stehen, sowie die Wiederbewaldung zerstörter Flächen. Deutschland ist nach Norwegen der wichtigste Unterstützer in diesem Bereich. Darum ist das Dreier-Treffen von Silva, Schulze und Tvinnereim auch ein Symbol für die internationale Solidarität bei diesem Menschheitsthema.

Brasilien bekommt die Folgen des Klimawandels derzeit voll zu spüren: Im südlichen Bundesstaat Rio Grande do Sul hat es gerade verheerende Überschwemmungen erlebt. Das größte inländische Sumpfgebiet der Welt, der Pantanal an der Grenze zu Bolivien, mit vielen vom Aussterben bedrohten Tieren und Pflanzen, trocknet aus und brennt. Immerhin ist es seit Amtsantritt der Regierung Lula Anfang 2023 gelungen, die Entwaldung im Amazonasgebiet, der „grünen Lunge“ der Welt, zu halbieren.

Beim Treffen der G20-Entwicklungsministerinnen und -minister in Rio de Janeiro wird am Montag und Dienstag das Thema extreme Ungleichheit prominent auf der Tagesordnung stehen. Die Regierung von Präsident Lula sagt Armut und Hunger den Kampf an und baut Sozialprogramme aus. Am Mittwoch nimmt Schulze an einem Vorbereitungstreffen für eine neue Globale Allianz gegen Hunger und Armut statt, die Präsident Lula beim G20-Gipfel im November gründen will.

Schulze: „Der soziale Ausgleich ist ein Schlüssel zum Erfolg. Darum ist es so wichtig, dass Brasilien als G20-Vorsitz den Kampf gegen die extreme Ungleichheit ins Zentrum stellt. Denn Gesellschaften, die zusammenhalten statt auseinanderzudriften, sind besser in der Lage, mit Krisen umzugehen. Und sie sind besser in der Lage, die großen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. Dafür steht auch der brasilianische Vorschlag, eine global koordinierte Mindeststeuer für Milliardäre einzuführen.“