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Grüne Bürgerenergie: Zusammenarbeit konkret Uganda – Solarstrom für Schulen
Mit der Initiative Grüne Bürgerenergie für Afrika möchte das BMZ die günstigen Rahmenbedingungen im Energiesektor Ugandas nutzen und Voraussetzungen für die dezentrale Energieversorgung im ländlichen Raum in Uganda und in weiteren ausgewählten Ländern Afrikas verbessern und dabei Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen beteiligen. In Uganda sollen Grundschulen mit klimaneutraler Solarenergie versorgt werden.
In Uganda liegen viele der über 17.500 Grundschulen abseits des Stromnetzes. Weniger als ein Prozent der Grundschulen haben Elektrizität. Hier werden vor allem Paraffinlampen zur Beleuchtung genutzt. Dies ist zum einen kostspielig, zum anderen sind die Emissionen dieser Lampen für Kinder, aber auch für das Klima, sehr schädlich.
Deshalb wird die Initiative Grüne Bürgerenergie dort praxisnahe Lehrpläne mit Fokus auf erneuerbaren Energien an drei Ausbildungsstätten einführen und 90 Lehr- und 200 Fachkräfte in diesem Bereich aus- und fortbilden. Darüber hinaus werden 250 Gewerbebetriebe bei der Nutzung von dezentralen erneuerbaren Energiesystemen unterstützt und 150 soziale Einrichtungen bei der Anschaffung solcher Systeme beraten.
Bereits in der Vergangenheit wurden Krankenhäuser und Grundschulen durch die deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit solarer Beleuchtung und Elektrizität ausgestattet. Dadurch konnten viele Kinder länger und sicherer lernen und die Zahl der Schüler in den Abschlussjahrgängen dieser Grundschulen stieg. Daher möchte die Grüne Bürgerenergie die Elektrifizierung von Grundschulen in Uganda weiter vorantreiben.
Zum Einsatz kommen hochwertige „Solar Home Systems“, die langlebig und klimafreundlich sind. Damit ist sowohl die Beleuchtung von Klassenräumen und Außengeländen, das Laden von Mobiltelefonen und der Betrieb von energieeffizienter elektronischer Datenverarbeitung möglich.
Eine Werbekampagne begleitet die Aktivitäten, um Schulen, Lehrer und Eltern über die Verfügbarkeit und Vorteile solcher hochwertigen, sicheren und klimafreundlichen Solarsysteme zu informieren.
Damit potenzielle Nutzerinnen und Nutzer sich diese Systeme leisten können, werden unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten angeboten. Schulen können die leicht subventionierten Systeme in Raten bezahlen oder im Rahmen des Pay-As-You-Go-Modells die Raten per Mobiltelefon bezahlen.
Bisher wurden über 165 Schulleitungen sowie Personal von Distriktverwaltungen über moderne Solar-Home-Systeme für Grundschulen informiert und eine Demonstrationsanlage an einer Schule in Norduganda installiert. Bis Ende 2023 sollen 100 soziale Einrichtungen inklusive Grundschulen in Norduganda mit Solar-Home-Systemen ausgestattet werden.
Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass Schulverwaltungen und Eltern bereit sind, mit der richtigen Beratung und dem Angebot attraktiver Finanzierungsmöglichkeiten, im Sinne bürgerschaftlichen Engagements, unter marktbasierten Ansätzen in die solare Ausstattung von Schulen und somit die Bildung der Kinder zu investieren.