Kinderrechte und Jugendrechte Hochwertige Bildung für alle Kinder und Jugendlichen
Im Verlauf der Coronapandemie waren zeitweise weltweit 1,6 Milliarden Kinder, Jugendliche und Heranwachsende von Schließungen von Bildungseinrichtungen betroffen. Viele von ihnen drohen den Zugang zu Bildung dauerhaft zu verlieren – vor allem Mädchen.
Bildung ist ein Menschenrecht und in der UN-Kinderrechtskonvention (Externer Link) ist das Recht auf Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung für alle Mädchen und Jungen verankert – ungeachtet ihrer Herkunft und ihres gesellschaftlichen Status. Auch die Agenda 2030 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) fordert mit ihrem vierten Entwicklungsziel (SDG 4) einen gleichberechtigten Zugang zu hochwertiger Bildung für alle Kinder und Jugendlichen – von frühkindlicher Bildung bis zur Berufsbildung.
Um allen Kindern einen solchen Zugang zu schaffen, sind in den Entwicklungsländern inklusive Bildungssysteme erforderlich – also Bildungseinrichtungen, die an verschiedenste Bedürfnisse angepasst sind: von Mädchen und Jungen, von Kindern und Jugendlichen in ländlichen Gebieten, von armen Familien, von Kindern mit Behinderungen, von mehrsprachigen Gesellschaften und von Kindern, die in Konfliktgebieten leben oder auf der Flucht sind.
Investitionen erforderlich
Um eine ganzheitliche und qualitativ hochwertige Bildung für alle zu ermöglichen, muss weltweit in die frühkindliche und vorschulische Bildung, in eine angemessene und flächendeckende Schulinfrastruktur auf Primar-, Sekundar- und Hochschulniveau und in eine gute Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte investiert werden. Erforderlich sind außerdem digitale und flexible Bildungsangebote, die Kinder und Jugendliche außerhalb der Schulen erreichen.
Inklusiv ausgerichtete Bildungssysteme wirken sich positiv auf zahlreiche gesellschaftliche Aspekte aus: Unter anderem tragen sie zur Bekämpfung der Kinderarbeit bei, verbessern die Ernährungs- und Gesundheitssituation vieler Kinder und ermöglichen Kindern, ihre Beteiligungsrechte besser wahrzunehmen.
Die Bildungsstrategie des BMZ
Mit seiner Bildungsstrategie hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 2015 seinen Anspruch formuliert, das Engagement im Bildungsbereich auszuweiten und gerechte Chancen auf hochwertige Bildung zu schaffen. Der BMZ-Ansatz des lebenslangen Lernens ist ganzheitlich. Er umfasst die frühkindliche Bildung, die Grundbildung, die Sekundar- und Hochschulbildung sowie die berufliche und außerschulische Bildung.
Die Bildungsstrategie zielt darauf ab, mehr Chancengerechtigkeit zu schaffen und die Qualität der Bildungsangebote zu steigern. Dazu werden zahlreiche Ansatzpunkte genutzt:
- Wichtige Elemente des Bildungssystems fördern, zum Beispiel durch Lehrkräfteaus- und -weiterbildung, Verbesserung der Bildungsgovernance und Verbreitung des Konzeptes der Inklusion
- Bildungsoffensiven in schwachen und fragilen Staaten starten
- Umfassende Grundbildung garantieren
- Berufliche Bildung weiter ausbauen
- Hochschulbildung und Wissenschaft stärken
- Non-formale Bildung unterstützen
- Chancen des digitalen Wandels nutzen, um den Zugang zu und die Qualität von Bildung zu verbessern
- Synergien mit anderen entwicklungspolitischen Arbeitsfeldern nutzen
Themendossier Kinderrechte und Jugendrechte
- Hintergrund: Kinder sind die zukünftigen Akteure des Wandels
- Förderung der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen
- Hochwertige Bildung für alle Kinder und Jugendlichen
- Berufsbildung und Jugendbeschäftigung
- Kinder in bewaffneten Konflikten
- Gemeinsam gegen Kinderarbeit
- Schutz vor allen Formen der Gewalt
- Beteiligung von Kindern und Jugendlichen