Windpark in der Atacama-Wüste, Chile

Partner für die globale Energiewende
Entwicklung braucht nachhaltige Energie

Energie ist ein wichtiger Motor für wirtschaftliche Entwicklung. Sie ist unerlässlich, um Armut abzubauen und wirtschaftlichen Fortschritt zu erreichen. In vielen ärmeren Ländern müssen Haushalte und Unternehmen überhaupt erst einmal Zugang zu einem öffentlichen Energienetz erhalten. Es muss also mehr Energie bereitgestellt werden. Dabei ist es wichtig, dass das nicht zu zusätzlichen Treibhausgasen führt und damit zu Lasten des Klimas geht. Die Entwicklungspolitik unterstützt deshalb eine Energiewende, die eine saubere, sichere und gerechte Energieversorgung garantiert.

SDG 7: Bezahlbare und saubere Energie

Die Vereinten Nationen haben sich mit SDG 7 das Ziel gesetzt, bis 2030 den Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle zu sichern. Um dies zu erreichen, verfolgt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) als Leitbild für die globale Energiewende die sogenannte. Vision 100:

Deutschland unterstützt seine Partner dabei, 100 Prozent ihrer Energienachfrage nachhaltig, sicher und bezahlbar zu bedienen. Damit wird wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Fortschritt ermöglicht. Das umfasst auch eine vollständige Umstellung auf emissionsfreie Energiesysteme, damit bei zunehmender Energieproduktion keine zusätzlichen Treibhausgase in die Atmosphäre gelangen (Klimaneutralität (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)).

Dafür engagiert sich Deutschland in den strategisch wichtigen Bereichen

Nahaufnahme eines vertrockneten Lehmbodens

Für Menschen und Umwelt
Die globale Energiewende rasch voranbringen
Interner Link

Eine gerechte globale Energiewende schafft die Basis die Erderwärmung zu bremsen – und eröffnet zugleich neue Chancen für Klimaschutz und deutsche Unternehmen.

Entwicklungsländer werden finanziell mit Zuschüssen und Krediten unterstützt (finanzielle Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)), aber auch zu Planung und gesetzlichem Regelwerk beraten (technische Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)). Dabei orientiert sich das BMZ an den Strategien, Zielen, Herausforderungen und Voraussetzungen der Partnerländer. Bei Regierungsverhandlungen vereinbaren beide Seiten eine Arbeitsagenda, die zusammen umgesetzt werden soll. Mit dieser Vorgehensweise trägt die deutsche Entwicklungspolitik dazu bei, den politischen Rahmen für die Energiewende in den Partnerländern zu schaffen und konkrete Investitionen in die Energieinfrastruktur zu verwirklichen.

Zudem gilt: Eine Energiewende ohne Zusammenarbeit mit der Wirtschaft kann nicht gelingen. Partnerländer profitieren vom Know-how und den Investitionen deutscher und europäischer Firmen. Gleichzeitig erschließt sich der deutschen Wirtschaft Zugang zu zukunftsfähigen Märkten. Derzeit arbeitet Deutschland mit rund 40 Ländern im Bereich Energie zusammen.

Logo: Partners in Transformation | Business & Development Network

Partners in Transformation Interner Link

Um für die Menschheit und die zukünftigen Generationen ein gutes Leben in einer intakten Umwelt zu sichern, arbeitet das Bundesentwicklungsministerium erfolgreich mit zahlreichen Unternehmen und anderen Wirtschaftsakteuren zusammen.

Ein Mann steht vor einer Solaranlage in Namibia, die aus zahlreichen Panelen besteht.

Weltweite Energiewende dringend erforderlich Interner Link

Noch immer sind Hunderte Millionen Menschen nur schlecht mit Energie versorgt. Das beeinträchtigt ihre Lebensqualität, Gesundheit und Bildungschancen – unter anderem, weil Energiemangel die wirtschaftliche Entwicklung in vielen Ländern der Welt hemmt.

Cover des BMZ-Strategiepapiers mit einer Weltkugel darauf

BMZ-Kernthemenstrategie: „Verantwortung für unseren Planeten – Klima und Energie“

Dateityp PDF | Dateigröße 1 MB, Seiten 39 Seiten

Internationale Partner – Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft

Das deutsche Engagement ist eingebettet in Allianzen mit internationalen Partnern in der EU (Team Europe, Global Gateway Initiative), anderen multilateralen Akteuren wie der Afrikanischen Union (AU), der Weltbank, regionalen Entwicklungsbanken wie der AfDB (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) oder nationalen Entwicklungsbanken wie der BNDES in Brasilien. In gemeinsamen Initiativen erzielt unser Engagement eine noch größere Wirkung. Das zeigt sich zum Beispiel bei der Mission 300, einer 2024 gestarteten Partnerschaft zwischen der Weltbankgruppe und der AfDB. Ihr Ziel ist es, bis 2030 rund 300 Millionen Menschen in Subsahara-Afrika Zugang zu zuverlässiger und erschwinglicher Energie zu verschaffen. Deutschland gehört zu den wichtigsten Unterstützern und strategischen Partnern dieser Initiative.

Das BMZ kooperiert auch mit der Internationalen Organisation für erneuerbare Energien (International Renewable Energy Agency, IRENA (Externer Link)), der Internationalen Solar Energie Allianz (International Solar Alliance), dem Politiknetzwerk REN21 (Externer Link) oder der Afrika-EU Initiative für grüne Energie (Africa-EU Green Energy Initiative, AEGEI (Externer Link)). Diese analysieren den Sektor, unterbreiten Vorschläge zur Gestaltung der Energiewende oder unterstützen ganz konkret den Ausbau von erneuerbaren Energien.

In allen Initiativen geht es darum, die Energiewende sozial gerecht zu gestalten. Nachteile für bestimmte Gruppen oder ärmere Teile der Gesellschaft sollen vermieden oder zumindest ausgeglichen werden. Im Rahmen der sogenannten Just Energy Transition Partnerships“ (JETPs), z.B. mit Südafrika, Indonesien, Vietnam und Senegal, wird dies gezielt angegangen. Diese Partnerschaften erhalten zusätzliche Mittel, um die Energiewende gerecht zu gestalten. Dadurch können Menschen, die z.B. vom Ausstieg aus den fossilen Energien besonders betroffen sind, Zukunftsperspektiven erhalten.

Vom BMZ geförderte globale und regionale Initiativen und Fonds:

  • Global Energy Transformation Programme GET.pro
  • Multi-Geber-Partnerschaft EnDev
  • Energiewende-Fonds
Logo von GET.pro

Multi-Geber-Plattform GET.pro
Interner Link

Die globale Energiewende ist ein Kraftakt, weil die CO2-Emissionen drastisch gesenkt und gleichzeitig der steigende Energiebedarf in Entwicklungs- und Schwellenländer gedeckt werden muss. Dafür braucht es eine gezielte und koordinierte internationale Zusammenarbeit.

Das Azeba Krankenzentrum im Ganta Afeshum-Distrikt in Äthiopien erhielt mithilfe von EnDev verlässliche Stromversorgung durch ein Solarsystem. Seit der Elektrifizierung ist das Personal nicht mehr auf Paraffin oder Taschenlampen während der Abendstunden angewiesen. Die Zahl der vom medizinischen Personal begleiteten Geburten stieg von fünf pro Jahr auf über zweihundert.

Multi-Geber-Partnerschaft EnDev Interner Link

Weltweit leben 666 Millionen Menschen ohne Strom und 2,1 Milliarden Menschen kochen mit umwelt- und gesundheitsschädlichen Technologien. Das hat dramatische Auswirkungen auf Klima, Gesundheit, Bildung und Einkommensmöglichkeiten.

Hand mit dem Modell von einem Solarwindrad

Energiewende-Fonds Interner Link

Der Investitionsbedarf in Energieprojekte weltweit ist enorm und wegen des großen Nachholbedarfs in Entwicklungs- und Schwellenländern besonders hoch. Um für diesen Zweck möglichst viele Mittel zu mobilisieren und Gelder zielgenau einzusetzen, hat die KfW Entwicklungsbank im Auftrag der Bundesregierung eine Reihe Fonds im Energiesektor aufgelegt.

Arbeitsbereiche der deutschen Entwicklungszusammenarbeit – Hier ist Deutschland tätig

Das BMZ zielt über Projekte in fünf strategischen Bereichen auf die langfristige Transformation des Energiesektors weg von den fossilen Energien:

Das Wort "Hydrogen" steht auf einer silbernen Box

Grüner Wasserstoff Interner Link

Der direkte Einsatz von erneuerbaren Energien und Elektrizität ist nicht in allen Branchen möglich - so in der chemischen Industrie, der Stahlproduktion, im Flug- oder Schiffsverkehr. Dort braucht es grünen Wasserstoff und darauf basierende Energieträger (sogenannte Power-to-X-Produkte (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)). Wegen sehr hoher Kosten bei der Herstellung dieser Energie lohnt sich die Nutzung dieser Technologie an vielen Orten noch nicht, aber langfristig wird die Bedeutung von grünem Wasserstoff für die Energiewende wachsen.

Windturbinen in Rio do Fogo, Brasilien

Erneuerbare Energien Interner Link

Strom aus Solar- und Windkraftanlagen ist in den meisten Partnerländern die beste und günstigste Lösung für die Stromerzeugung. Andere erneuerbare Energien können, je nach Bedingungen vor Ort, ebenfalls einen Beitrag zu einer sicheren und sauberen Energieversorgung leisten. So verfügen zum Beispiel die Länder entlang des ostafrikanischen Grabens über ein immenses Potenzial an Erdwärme. Der Ausbau erneuerbarer Energie, passender Stromnetze und -speicher in den Partnerländern muss beschleunigt werden, um die Kapazitäten bis 2030 zu verdreifachen.

Detailaufnahme eines Stromzählers mir dem Zählerstand 7454,3 Kilowattstunden

Energieeffizienz Interner Link

Die umweltfreundlichste Energie wird nie verbraucht. Eingesparte Energie muss weder erzeugt noch verteilt werden. Während der Ausbau der erneuerbaren Energien Fortschritte macht, besteht bei Energieeffizienz weiterhin großer Nachholbedarf. Entsprechend ist noch viel zu tun, um das international verabredete Ziel zur Verdoppelung der Energieeffizienz bis 2030 zu erreichen, wie es SDG 7 vorsieht. Das Potenzial dafür ist in Entwicklungsländern besonders hoch, aber bisher kaum ausgeschöpft. Deshalb lohnt es sich, gerade dort anzusetzen.

Über einem Kohlekraftwerk steigt eine große Rauchwolke auf

Ausstieg aus fossilen Brennstoffen Interner Link

Die Abkehr von fossilen Energieträgern ist eng verknüpft mit dem Ausbau erneuerbarer Energien. Allerdings führen zum Beispiel hohe Investitionen in Kraftwerke, die wirtschaftlich noch lukrativ sind, dazu, dass diese dann für lange Zeit betrieben werden (sogenannte „lock-ins“). Das ist besonders für (Entwicklungs- länder problematisch, deren Staatshaushalte ohnehin unter knappen Mitteln leiden. Deshalb muss der Ausstieg zum Teil durch wirtschaftliche Anreize unterstützt werden. Denkbar ist zum Beispiel, Kraftwerke anders zu nutzen.

Eine junge Frau kniet in der Hocke und kocht über offenem Feuer

Energie für eine lebenswerte Zukunft Interner Link

Noch immer haben nicht alle Menschen auf der Welt einen Stromanschluss und saubere Energie zum Kochen. Damit alle Menschen dazu Zugang erhalten muss auf verschiedenen Ebenen gleichzeitig angepackt werden: Infrastruktur für die Produktion von erneuerbaren Energien, angemessene Gesetze und neue Finanzierungsmodelle. Unser Engagement im Energiesektor beflügelt auch andere entwicklungspolitische Ziele: Es unterstützt z.B. die Gleichberechtigung der Geschlechter, wenn Frauen an der Planung von Energieinfrastruktur beteiligt werden oder dank des Zugangs zu Strom produktiver arbeiten können. Die Energiewende gibt der Wirtschaft neue Impulse und kann Ländern zusätzliche Einnahmen sichern, etwa über wirtschaftliches Wachstum oder den Export von Energie.

Zusammenarbeit konkret – Ausgewählte Projekte

Kenia
Standbild aus einem Video der Deutschen Welle über Trainings für Kältetechnikerinnen und -techniker in Kenia

Grüne Kühlung Interner Link

Energieeffiziente Kühlgeräte mit klimafreundlichen Kältemitteln bieten ein hohes Potenzial zur Vermeidung von klimaschädlichen Emissionen. Das BMZ fördert bereits seit 1995 die Verbreitung des „Green Cooling“-Ansatzes.

Stand: 20.11.2025