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Sonne, Wind, Wasserkraft, Biomasse und Erdwärme Entwicklung braucht nachhaltige Energie
Deutsches Engagement für eine nachhaltige, saubere und sichere Energieversorgung
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) engagiert sich intensiv für die weltweite Energiewende – sowohl in direkter Zusammenarbeit mit seinen Partnerländern als auch in Kooperation mit internationalen Organisationen, der Wirtschaft, Zivilgesellschaft (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und Wissenschaft.
Ziel des gemeinsamen Engagements ist es, den insbesondere in Entwicklungs (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)- und Schwellenländern (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) ansteigenden Strombedarf zu decken und den Energiesektor vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen.
Eine bedarfsgerechte und inklusive Energieversorgung, die auf erneuerbaren Energien beruht, trägt entscheidend zum Erreichen der international vereinbarten Klimaziele bei und ermöglicht gleichzeitig eine nachhaltige sozioökonomische Entwicklung.
Zusammenarbeit mit den Partnerländern
Das BMZ unterstützt seine Partnerländer dabei, entsprechende Energiesysteme zu planen und aufzubauen, die Rahmenbedingungen für die Nutzung erneuerbarer Energien zu verbessern und die Energieeffizienz zu erhöhen. Gemeinsam mit den Partnerländern und der internationalen Gebergemeinschaft sollen bis 2030 sämtliche Zugangslücken geschlossen und eine universelle Energieversorgung erreicht werden. Bis 2050 sollen die energierelevanten Sektoren auf eine Wirtschaftsweise umgestellt werden, bei der möglichst kein klimaschädliches Kohlendioxid freigesetzt wird („Dekarbonisierung“).
Das Engagement konzentriert sich auf drei Ebenen der Energieversorgung:
- Grundversorgung für Haushalte sowie Kleinstunternehmen in ländlichen Regionen ohne Netzanschluss, zum Beispiel über Solardachanlagen und Solarlampen
- Energieversorgung für ländliche Kommunen, soziale Einrichtungen sowie kleine und mittlere Betriebe in der Landwirtschaft und im Gewerbe durch den Aufbau von dezentralen Mini- und Mikrostromnetzen
- Versorgung von großen Verbrauchszentren und Verbrauchern (Städte, Industrie, Bergbau) durch Einspeisung von Energie aus erneuerbaren Quellen ins Stromnetz und durch Verbesserung der Übertragungsnetze
Das BMZ fördert den effizienten Einsatz von Energie und die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energiequellen wie Sonne, Wind, Wasser und Erdwärme.
Im Rahmen der finanziellen Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) wurden allein im Jahr 2022 rund 3,8 Milliarden Euro für Investitionen in die Erzeugung, Übertragung und Verteilung klimafreundlicher Energie sowie für Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz zugesagt.
Neben der finanziellen Förderung leistet auch die technische Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg der deutschen Entwicklungszusammenarbeit im Energiebereich. Unter anderem beraten Expertinnen und Experten die Partnerländer bei der umfassenden Verbesserung der Rahmenbedingungen sowie beim Aufbau lokaler Kapazitäten.
Im Sinne der feministischen Entwicklungspolitik steht bei einer wachsenden Zahl von Energieprojekten auch die Gleichstellung der Geschlechter und die gesellschaftliche Teilhabe von Frauen und Mädchen im Fokus.
Internationales Engagement
Auf internationaler Ebene ist Deutschland ein prominenter Fürsprecher einer nachhaltigen und klimaneutralen Energieversorgung. Zu den engsten Partnern des BMZ zählen dabei die Europäische Kommission (Generaldirektion Energie (Externer Link)), die Afrikanische Union, die Weltbankgruppe (insbesondere das Energy Sector Management Assistance Program, ESMAP (Externer Link)) sowie regionale Entwicklungsbanken.
Darüber hinaus spielen die Internationale Organisation für erneuerbare Energien (IRENA) (Externer Link), die Internationale Solarallianz (ISA) (Externer Link), das globale Politiknetzwerk REN21 (Externer Link) eine wichtige Rolle für das Vorantreiben der globalen Energiewende.
Der angestrebte Energiewandel kann nur durch umfangreiche Investitionen von privater und staatlicher Seite herbeigeführt werden. Damit diese gemeinsame Kraftanstrengung gelingt, ist ein koordinierter und ganzheitlicher Ansatz von Geber- und Partnerländern erforderlich. Die ehrgeizigen Zielsetzungen der Partnerländer müssen Hand in Hand gehen mit einer verlässlichen und langfristigen Unterstützung durch die Geber. Ein Erfolgsbeispiel für eine derartige Geberkoalition zur Unterstützung einer schnellen, sozial gerechten Energiewende ist die Just Energy Transition Partnership (JETP) mit Südafrika.
Ein Schwerpunkt der deutschen Entwicklungspolitik im Energiebereich liegt auf der Zusammenarbeit mit Partnern auf dem afrikanischen Kontinent mit seinem rasant wachsenden Energiebedarf und seinem großen Potenzial an erneuerbaren Energien. Gemeinsam mit anderen EU-Mitgliedsstaaten setzt sich Deutschland unter anderem im Rahmen der Africa-EU Green Energy Initiative (AEGEI) (Externer Link) für die Energiewende in afrikanischen Partnerländern ein.
Agenda 2030 – Energieversorgung als Fundament für nachhaltige Entwicklung
Eine nachhaltige, bedarfsgerechte Energieversorgung ist grundlegende Voraussetzung für wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Darum ist ihr ein eigenes Ziel für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goal, SDG) in der Agenda 2030 gewidmet: Laut SDG 7 sollen alle Menschen bis 2030 Zugang zu einer bezahlbaren, verlässlichen, nachhaltigen und zeitgemäßen Energieversorgung erhalten.
Eine solche Energieversorgung macht es erst möglich, dass die weiteren Ziele der Agenda 2030 erreicht werden: Sie ist Grundlage für den Kampf gegen Armut und Hunger, sie ist Voraussetzung für bessere Bildungs- und Gesundheitssysteme und sie ermöglicht die nachhaltige Entwicklung von Städten, Gemeinden, Industrie und Handwerk.
Eine Energiewende ist zudem die Voraussetzung für den Schutz von Umwelt und Klima. Auch das Pariser Klimaabkommen nimmt daher Bezug auf die globalen Entwicklungsziele. Die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien und der effiziente Einsatz von Energie spielen eine Schlüsselrolle beim internationalen Anliegen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.
Arbeitsbereiche der deutschen Entwicklungszusammenarbeit
Stand: 25.07.2023