Kenia Grüne Kühlung
Makena Gachau aus Kenia weiß, dass die Emissionen aus Kühlung und Klimatisierung die Ozonschicht schädigen können und die Erderhitzung vorantreiben.
„Ich bin Mutter und ich möchte, dass meine Kinder eine gute Zukunft haben“, sagt sie. „Aber im Moment sehen die Bedingungen nicht so gut aus. Zum Beispiel führt die Schädigung der Ozonschicht zu vielen negativen Auswirkungen wie Krebserkrankungen. Deshalb ist Umweltschutz wichtig.“
Durch ihren Beruf als Kältetechnikerin hat Makena Gachau direkten Einfluss: Eine regelmäßige Wartung von Kühlgeräten reduziert den Stromverbrauch und vermeidet Lecks. Eine wichtige Rolle spielt die Wahl des Kältemittels. In einer Fortbildung hat sie daher den Umgang mit „Green Cooling“ („grüner Kühlung“) gelernt. Der Begriff steht für die Verwendung natürlicher Kältemittel, die weder die Ozonschicht schädigen noch das Klima oder die Umwelt. Die „natürlichen Fünf“ sind Wasser, Luft, Kohlendioxid, Ammoniak und Kohlenwasserstoffe (wie die Gase Propan und Isobutan).
Das Training, an dem Makena Gachau teilgenommen hat, wurde von der deutschen Bundesregierung finanziert. In enger Absprache engagieren sich sowohl das Entwicklungsministerium (BMZ) als auch das Umweltministerium (BMUV) im Bereich der grünen Kühlung (Externer Link).
Das BMZ fördert über das Programm „Proklima“ (Externer Link) bereits seit 1995 die Verbreitung des Green-Cooling-Ansatzes in mehr als 40 Partnerländern und hat die GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) mit der Umsetzung beauftragt. Proklima bietet den Partnerländern Politikberatung, Technologietransfer und die Qualifizierung von Technikerinnen und Technikern und weiteren Akteuren des Kältesektors.
Fortbildung als Beitrag zu Geschlechtergerechtigkeit, menschenwürdiger Arbeit und Klimaschutz
Eines der aktuellen Proklima-Partnerländer ist Kenia. Die dortigen Aktivitäten werden über die Beiträge von Deutschland und Frankreich zum Multilateralen Fonds des Montrealer Protokolls (völkerrechtlicher Vertrag zum Schutz der Ozonschicht von 1987) finanziert. Lokaler Partner ist die nationale Ozonschutzbehörde im kenianischen Ministerium für Umwelt und Forstwirtschaft.
Auch in Kenia wächst der Bedarf an Klimaanlagen, Kühlschränken und industriellen Kälteanlagen. Um den Import von potenziell schädlichen Kältemitteln zu kontrollieren, schult das kenianische Ministerium mit Unterstützung von Proklima Zollbeamtinnen und -beamte.
Berufsbildungsinstitute erhalten moderne Ausrüstung, um die Ausbildung von Fachleuten für Kältetechnik zu verbessern. Bis Anfang 2022 nahmen schon mehr als 1.000 kenianische Kältetechnikerinnen und -techniker an Fortbildungen zum sicheren Umgang mit natürlichen Kältemitteln teil.
Makena Gachau ist eine der wenigen Frauen unter ihnen. Kältetechnikerinnen haben zuweilen noch mit Diskriminierung zu kämpfen, dennoch sagt Makena Gachau lachend: „Ich bin froh, in dieser Männerdomäne zu arbeiten, dieselben Tätigkeiten auszuführen – und sie sogar besser zu machen als die Männer.“
Das BMZ möchte Frauen wie Makena Gachau weiter fördern und mehr Frauen motivieren, einen Beruf im Kältesektor zu ergreifen. Die Qualifizierungsmaßnahmen von Proklima tragen damit gleichzeitig zu Klimaschutz, menschenwürdiger Arbeit und Geschlechtergerechtigkeit bei. Und sie helfen beim Aufbau funktionierender Kühlketten für Lebensmittel, Medikamente und Impfstoffe. Grüne Kühlung ist damit einer von vielen wichtigen Bausteinen zur Erreichung der Ziele der globalen Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen).
Stand: 25.07.2023