Die Ukraine verteidigt auch unsere Sicherheit. Die Bundesregierung steht fest an ihrer Seite. Ziviles Engagement ist dabei ein unverzichtbarer Bestandteil neben dem militärischen. Denn die Ukraine wird sich nur erfolgreich verteidigen können, wenn auch die Gesellschaft stark genug ist, wenn die Stromversorgung funktioniert, die Krankenhäuser arbeiten, die Unternehmen laufen – und wichtig: auch Lehrer unterrichten und die Kinder sichere Räume haben. All das wird Deutschland tatkräftig unterstützen, solange es nötig ist.
Svenja SchulzeBundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Gemeinsam die Folgen des Krieges abfedern und den Wiederaufbau gestalten
Die russische Invasion vom 24. Februar 2022 hat den Ukrainerinnen und Ukrainern unermessliches Leid zugefügt und die friedliche Ordnung in Europa erschüttert. Der russische Angriff war und ist auch ein Angriff gegen die geltende Weltordnung, gegen das Völkerrecht. Der russische Präsident hat nicht ausgeschlossen, dass sein Machtbestreben weitergehen könnte. Die Ukraine verteidigt damit ihr Land und gleichzeitig auch die Sicherheit in Europa.
Die Bundesregierung hat sich deswegen dazu verpflichtet, der Ukraine umfassend beiseitezustehen und eine Sicherheitsvereinbarung mit der Ukraine abgeschlossen. Dazu gehört neben dem militärischem auch ziviles Engagement. Denn die Ukraine braucht nicht nur Waffen, sondern auch Elektrizität, ein funktionierendes Gesundheitswesen, Bildung und Wirtschaftskraft. Nur so kann sie widerstandsfähig im Krieg und stark im Wiederaufbau sein.
Dabei unterstützt die deutsche Entwicklungspolitik. Sie arbeitet für
eine wirtschaftlich starke Ukraine mit transparenten Regierungsstrukturen,
eine starke demokratische ukrainische Gesellschaft, die die Schrecken des Kriegs bewältigen kann,
eine Ukraine als Teil von Europa mit einer EU-Beitrittsperspektive.
Im Juni 2024 hat Deutschland gemeinsam mit der Ukraine die internationale „Ukraine Recovery Conference“ (URC24) in Berlin ausgerichtet. Auf der Konferenz hat Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der ukrainischen Regierung mehrere Allianzen ins Leben gerufen: für die Stärkung von kleinsten, kleinen und mittleren Unternehmen, für die Unterstützung und Vernetzung der Kommunen, für die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften sowie für die verstärkte Einbindung von Frauen und Mädchen beim Wiederaufbau der Ukraine.
Das Engagement kommt in erster Linie den Ukrainerinnen und Ukrainern zugute, aber zugleich auch Europa und Deutschland, denn die Ukraine verteidigt unsere Weltordnung und die Sicherheit in Europa. Als gefestigtes Land kann die Ukraine Rückkehrenden wieder eine Heimat bieten sowie ein Wirtschaftsmotor und starker Handelspartner werden.
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze und der ukrainische Vize-Premierminister für den Wiederaufbau, Oleksandr Kubrakov, im Hafen von Tschornomorsk
Wie arbeitet die deutsche Entwicklungszusammenarbeit?
Das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) kann auf Erfahrungen und Partnerschaften aus rund 20 Jahren Entwicklungszusammenarbeit mit der Ukraine aufbauen. Die Arbeitsstrukturen sind gut etabliert und effizient, sodass die Zusammenarbeit auch in Kriegszeiten funktioniert.
Von großer Bedeutung ist dabei eine enge Koordination mit europäischen Nachbarn, internationalen Partnern, vor allem aus dem Kreis der G7 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), und innerhalb der Bundesregierung. Deshalb ist Deutschland aktives Mitglied der internationalen Plattform zur Geberkoordinierung für die Ukraine (Ukraine Donor Platform (Externer Link)). BMZ-Staatssekretär Jochen Flasbarth ist deutscher Vertreter bei der Geberplattform.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 hat das BMZ rund 1,69 Milliarden Euro zur Unterstützung der Ukraine zur Verfügung gestellt (Stand: November 2024). Die damit finanzierten Vorhaben werden insbesondere über die GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und die KfW Entwicklungsbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und zusammen mit der Europäischen Union, den Vereinten Nationen sowie der Weltbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) umgesetzt. Eine bedeutende Rolle spielen außerdem kommunale Partnerschaften und Programme von Hilfsorganisationen.
Was tun wir?
Das BMZ hat mit der ukrainischen Regierung folgende Schwerpunkte der Zusammenarbeit vereinbart:
Wirtschaft fördern und Beschäftigung erhöhen
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind das Rückgrat der ukrainischen Wirtschaft. Sie leiden schwer unter den Folgen des Krieges wie der Zerstörung von Produktionsstätten, Inflation, starkem Absatzrückgang sowie fehlendem Zugang zu Finanzierung. Vielen droht die Betriebsstilllegung.
Auf der Ukraine Recovery Conference 2024 in Berlin haben das BMZ und die Ukraine gemeinsam mit zwölf Partnerländern und 17 Organisationen eine Allianz für kleine und mittlere Unternehmen ins Leben gerufen („SME Resilience Alliance“). Die Allianz will die ukrainische Regierung bei der Umsetzung ihrer KMU-Strategie unterstützen und Beiträge zur lokalen Wirtschaftsentwicklung mobilisieren.
Seit Anfang 2022 hat das BMZ rund 10.000 Kleinst-, kleine und mittlere Unternehmen dabei unterstützt, auf dem Markt zu bestehen und sich an die neuen Bedingungen im Krieg anzupassen. Das reicht von Trainings für Fach- und Führungskräfte über Beratung zu Innovationsprozessen bis hin zu finanzieller Unterstützung.
Bereits seit längerer Zeit fördert das BMZ den ukrainischen Wirtschaftsförderungsfonds (Business Development Fund, BDF). 2024 wurde er mit 40,5 Millionen Euro unterstützt. Der Fonds erhält dadurch die Möglichkeit, Kredite an stark vom Krieg betroffene KMU, etwa im Agrarsektor, zu vergeben. Gemeinsam mit internationalen Partnern setzt sich das BMZ dafür ein, den BDF zu einer nationalen Entwicklungsorganisation nach dem Vorbild der deutschen KfW auszubauen.
Über ein BMZ-finanziertes Programm der DEG (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) können mittelständische europäische Unternehmen, die in der Ukraine investieren und neue Arbeitsplätze schaffen wollen, Darlehen erhalten.
Angesichts des großen Bedarfs an Fachkräften für den Wiederaufbau haben das BMZ und das ukrainische Wirtschaftsministerium im Juni 2024 eine Fachkräfte-Allianz („SkillsAlliance“) ins Leben gerufen. Rund 70 Partner aus der Zivilgesellschaft, der privaten Wirtschaft, Regierungen und internationalen Organisationen wollen gemeinsam die berufliche Aus- und Weiterbildung in der Ukraine stärken.
Gesundheitsversorgung sichern und Auswirkungen des Krieges abfedern
Seit Anfang 2022 hat das BMZ in der Ukraine gemeinsam mit Partnern vor Ort mehr als 110 Gesundheitseinrichtungen wiederhergestellt oder ausgebaut und konnte rund drei Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer medizinisch unterstützen.
Dazu gehört auch die psychosoziale Unterstützung, um mit Kriegstraumata umzugehen. Zudem werden im Rahmen von Klinikpartnerschaften Güter und Know-how für Krankenhäuser in der Ukraine bereitgestellt. 30 deutsche und 70 ukrainische Krankenhäuser beteiligen sich bereits an den Partnerschaften (Stand: November 2024).
Darüber hinaus ermöglicht das BMZ den Wiederaufbau und die Sanierung von Schulen, Bibliotheken, Kindergärten, Jugendeinrichtungen und Wohnraum.
Energieversorgung und -effizienz fördern und kommunalen Wiederaufbau unterstützen
Eine verlässliche Stromversorgung ist entscheidend für Handlungsfähigkeit im Krieg, eine durchgehende Versorgung der Menschen und den Wiederaufbau. Doch Russland führt immer wieder massive Angriffe auf die Energieinfrastruktur in der Ukraine durch und zerstört Kraftwerke und Umspannwerke.
Das BMZ und internationale Partner unterstützen den ukrainischen staatlichen Strombetreiber Ukrenergo dabei, Schäden zu reparieren, neues Material anzuschaffen und kritische Infrastruktur zu schützen. Ziel ist es dabei, das Stromnetz gleichzeitig zu modernisieren, energieeffizienter zu gestalten und an die Standards der EU anzugleichen. Auf kommunaler Ebene fördert das BMZ den Aufbau dezentraler Energieversorgung durch erneuerbare Energien. Um die Auswirkungen der zerstörten Energieinfrastruktur für diesen Winter abzufedern, stellt das BMZ kurzfristig Blockheizkraftwerke und weitere flexible und dezentrale Generatoren zur Verfügung.
Deutschland unterstützt zudem gemeinsam mit der EU die Sanierung und Modernisierung des Wasser- und Abwassersystems in der Ukraine, zum Beispiel durch ein modernisiertes Wassersystem für 250.000 Menschen in Chernivtsi. Zusammen mit dem UN-Kinderhilfswerk (UNICEF) engagiert sich das BMZ in zahlreichen Gemeinden für verbesserte Wasser-, Sanitär- und Hygieneangebote. Davon profitieren mehr als acht Millionen vom Krieg betroffene Kinder und deren Familien.
Deutsche Kommunen, Unternehmen und zivilgesellschaftliche Organisationen unterstützt das BMZ dabei, Partnerschaften in der Ukraine auf- und auszubauen. So gibt es inzwischen ein großes Netzwerk aus mehr als 220 deutsch-ukrainischen Kommunalpartnerschaften.
Kommunale Selbstverwaltung stärken und Korruption bekämpfen
Die kommunale Selbstverwaltung und der Dezentralisierungsprozess in der Ukraine werden schon seit vielen Jahren von Deutschland unterstützt. Die Kommunen werden in die Lage versetzt, den Wiederaufbau selbst zu planen. Dabei spielt Korruptionsbekämpfung eine wichtige Rolle.
Der Bausektor ist besonders anfällig für Korruption. Mit Hilfe des BMZ wird das ukrainische „Prozorro System“ im Beschaffungswesen verbessert und die ukrainische digitale Ausschreibungsplattform „DREAM (Externer Link)“ (Digital Restoration Ecosystem for Accountable Management) aufgebaut.
Das BMZ unterstützt ukrainische Medienzentren und Medienhäuser sowie regionale Medienschaffende dabei, Informationen für Binnenvertriebene bereitzustellen und gegen gezielte Desinformation (Fake News) vorzugehen.
Um mehr Transparenz zu schaffen, fördert das BMZ außerdem gemeinsam mit der ukrainischen Regierung und Nichtregierungsorganisationen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) die Entwicklung digitaler Tools für Bürgerdienste. Zudem werden politische Stiftungen gestärkt, damit sie ihre Arbeit trotz des Krieges fortsetzen können.
Zu Reformen und zum EU-Beitritt beraten
Seit dem 25. Juni 2024 laufen die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine. Damit ist der Rahmen für die europäische Ausrichtung der Ukraine klar gesetzt.
Das BMZ berät die ukrainische Regierung dabei, strukturelle Hemmnisse für die ukrainische Wirtschaft abzubauen und die notwendigen Reformen für einen EU-Beitritt umzusetzen. So werden auch Handelsbarrieren für deutsche Unternehmen abgeschafft und die Wirtschaftsbeziehungen beider Länder gestärkt. Bei allen Projekten des BMZ wird die EU-Beitrittsperspektive mitgedacht. Das heißt, schon jetzt werden EU-Standards eingeführt und Personal wird entsprechend geschult.
Die Unternehmerin Svitlana Molchanova konnte mit Unterstützung des BMZ neue Mehrwegbehälter für Trinkwasser kaufen und produziert nun rund 30.000 Liter Trinkwasser täglich.
Darüber hinaus engagiert sich das BMZ auch in anderen Ländern der Region, die die Folgen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine deutlich spüren:
Republik Moldau
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges hat das BMZ auch das Nachbarland, die Republik Moldau, verstärkt unterstützt. Gefördert wird zum Beispiel das Management des nationalen Krisenzentrums, die Arbeitsvermittlung und die Aufnahme von Geflüchteten und ihre Integration in die Kommunen. Gleichzeitig unterstützt das BMZ Moldau dabei, die Energieabhängigkeit von Russland zu reduzieren – unter anderem durch die stärkere Nutzung erneuerbarer Energien und die Verbesserung der Energieeffizienz.
Georgien und Armenien
Auch weitere Länder in unserer östlichen Nachbarschaft spüren die wirtschaftlichen Folgen des Krieges deutlich: Einnahmen aus Exporten nach Russland fallen weg, die Lebensmittelpreise steigen. Deshalb wurde Georgien zusätzliche Unterstützung zur Verfügung gestellt, um die sozialen und wirtschaftlichen Folgen des Kriegs abzufedern. Mit Armenien wurde die bilaterale (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Entwicklungszusammenarbeit wieder aufgenommen.
Globale Folgen des Krieges
Ernährungssicherung
Russland und die Ukraine sind bedeutende Getreideproduzenten. In Ländern, die von Weizenimporten aus der Ukraine und Russland abhängen, drohen deshalb Hungersnöte. Der Krieg führt darüber hinaus zu einem weiteren Anstieg der ohnehin schon sehr hohen Nahrungsmittelpreise.
Die aktuellen Ernährungskrisen beruhen unter anderem auch auf strukturellen Problemen in den Agrar- und Ernährungssystemen. Dazu gehören anfällige Lieferketten und die Abhängigkeit von wenigen Lieferanten und Nutzpflanzensorten.
Das BMZ ist eine der treibenden Kräfte für die Transformation hin zu wirtschaftlich, ökologisch und sozial nachhaltigen Agrar- und Ernährungssystemen. Unsere Programme im Bereich Ernährungssicherung, Landwirtschaft und ländliche Entwicklung zielen darauf ab, die lokale Erzeugung und den lokalen und regionalen Handel zu stärken. Die Agrar- und Ernährungssysteme müssen resilienter (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) werden – das ist aktive Krisenprävention.
Bezahlbare Energieversorgung
Die durch den Krieg verursachten Steigerungen der Energiepreise treffen Entwicklungsländer hart. Die weitgehende Abhängigkeit vom Import fossiler Energieträger macht viele dieser Länder verwundbar.
Das BMZ unterstützt bereits viele Partnerländer beim Ausbau erneuerbarer Energien. Dabei geht es zunächst darum, dass diese Länder ihren eigenen Energieverbrauch decken können.
Energie aus erneuerbaren Quellen lokal produzieren zu können, ist gerade für ärmere Länder eine große Chance: Erneuerbare Energien sind Entwicklungs-Energien, sie ermöglichen eine sichere, bezahlbare, klimaschonende und unabhängige Energieversorgung und schaffen neue Jobs.
Entwicklungsministerin Svenja Schulze (Mitte) beim Start der internationalen „Skills Alliance for Ukraine“ im Rahmen der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in Berlin
Informationen für Kinder in einem mobilen Sicherheitsunterrichtsraum in der Ukraine, in dem Spezialisten der Polizei und des staatlichen Notfalldienstes über Minensicherheit, Brandgefahren und Cybersicherheit informieren. Im Winter sprechen die Lehrkräfte auch über die Sicherheit auf dem Eis und zu Hause. Sie erklären den Kindern zum Beispiel Regeln für den Umgang mit Kerzen und die Verwendung von Heizgeräten. Im Oktober 2023 stellte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) dem Notfalldienst 15 speziell ausgerüstete Fahrzeuge zur Verfügung, um mobilen Sicherheitsunterricht in von Feindseligkeiten betroffenen Gebieten durchzuführen.
Dr. Thomas Bagger, Staatssekretär des Auswärtigen Amts, und Entwicklungsstaatssekretär Jochen Flasbarth, Beauftragter der Bundesregierung für die Koordinierung der internationalen Unterstützung für den Wiederaufbau der Ukraine, besprechen in Kyjiw nächste Schritte der internationalen Unterstützung für die Ukraine.
Kardiochirurg Oleksandr Yachnik wendet moderne chirurgische Praktiken in der Kinderkardiologie an, die er und sein Team in Rahmen einer deutsch-ukrainischen Klinikpartnerschaft erlernt haben.
Ministerin Schulze bei der Abschlusssitzung der Konferenz mit (von links) Denys Schmyhal, Ministerpräsident der Ukraine, James Cleverly, Außenminister des Vereinigten Königreichs und Ignazio Cassis, Außenminister der Schweiz
Von links: Entwicklungs-Staatssekretär Jochen Flasbarth, Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock zu Beginn der internationalen Ukraine-Konferenz in London.
Pressekonferenz mit dem ukrainischen Botschafter Oleksii Makeiev und Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze anlässlich des Starts der Plattform Wiederaufbau Ukraine
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze und der ukrainische Vize-Premierminister für den Wiederaufbau, Oleksandr Kubrakov (rechts), vor einem zerstörten Trafo in einem Umspannwerk in der Nähe von Odessa. Das Umspannwerk ist bereits zwei Mal durch russischen Beschuss beschädigt worden.
Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, bei einer Veranstaltung im Rahmen der Weltklimakonferenz (COP27) im November 2022 in Sharm El-Sheikh
Von links: Niels Annen, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung; Denys Schmyhal, Ministerpräsident der Ukraine; Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und Oleksii Chernyshov, Entwicklungsminister der Ukraine
Peter Kurz, Oberbürgermeister von Mannheim (links), Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze und Roman Klitschuk, Bürgermeister von Czernowitz, während einer Pressekonferenz vor der BMZ-Konferenz zur Vernetzung von 80 deutsch-ukrainischen Städtepartnerschaften am 6. Juli in Berlin
Entwicklungsministerin Svenja Schulze spricht mit Helferinnen und Helfern am rumänisch-ukrainischen Grenzübergang Sighet, die sich um Geflohene aus der Ukraine kümmern.
Klicken Sie sich durch die oben angeordneten verschiedenen Rubriken und finden Sie aktuelle Zahlen aus der Ukraine sowie – zum Vergleich – aus Deutschland.
Weitere Informationen zu den einzelnen Daten und die Quellenangabe können Sie mithilfe des i-Zeichens abrufen.
UkraineHauptstadt Kyjiw
Gesamtbevölkerung
in Millionen
(2023)
Erläuterung und Quellenangabe
Die Angabe zur Gesamtbevölkerung basiert auf der faktischen Definition von Bevölkerung, die alle Einwohnerinnen und Einwohner, die in einem Land ansässig sind, unabhängig von ihrem rechtlichen Status oder ihrer Staatsangehörigkeit umfasst. Die Zahlen geben die Schätzungen zur Jahresmitte wieder.
Index der menschlichen Entwicklung (HDI), 193 Länder (Ränge können mehrfach belegt sein)
Erläuterung und Quellenangabe
Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) veröffentlicht jährlich einen Bericht über die menschliche Entwicklung. Der darin enthaltene Index der menschlichen Entwicklung (englisch: Human Development Index, HDI) erfasst die durchschnittlichen Werte eines Landes in grundlegenden Bereichen der menschlichen Entwicklung. Dazu gehören zum Beispiel die Lebenserwartung bei der Geburt, das Bildungsniveau sowie das Pro-Kopf-Einkommen. Aus einer großen Zahl solcher Einzelindikatoren wird eine Rangliste errechnet.
Die Angabe zur Gesamtbevölkerung basiert auf der faktischen Definition von Bevölkerung, die alle Einwohnerinnen und Einwohner, die in einem Land ansässig sind, unabhängig von ihrem rechtlichen Status oder ihrer Staatsangehörigkeit umfasst. Die Zahlen geben die Schätzungen zur Jahresmitte wieder.
Die jährliche Bevölkerungswachstumsrate (in Prozent) für das Jahr t entspricht der exponentiellen Wachstumsrate der Bevölkerung zur Jahresmitte vom Jahr t-1 bis t in Prozent. Die Angabe zur Gesamtbevölkerung basiert auf der faktischen Definition von Bevölkerung, die alle Einwohnerinnen und Einwohner, die in einem Land ansässig sind, unabhängig von ihrem rechtlichen Status oder ihrer Staatsangehörigkeit umfasst.
Die Bevölkerungsdichte (Einwohner pro Quadratkilometer) entspricht der Einwohnerzahl zur Jahresmitte dividiert durch Quadratkilometer.
Die Angabe zur Gesamtbevölkerung basiert auf der faktischen Definition von Bevölkerung, die alle Einwohnerinnen und Einwohner, die in einem Land ansässig sind, unabhängig von ihrem rechtlichen Status oder ihrer Staatsangehörigkeit umfasst – mit Ausnahme von Flüchtlingen, die sich im Aufnahmeland nicht dauerhaft niedergelassen haben, da sie allgemein als der Bevölkerung ihres Herkunftslands zugehörig gelten.
Die Landfläche ist die Gesamtfläche eines Landes. Ausgenommen sind die Gebiete unter Binnengewässern, die Hoheitsgebiete über dem Festlandsockel und ausschließliche Wirtschaftszonen. In den meisten Fällen umfasst die Definition von Binnengewässern große Flüsse und Seen.
Die Lebenserwartung gibt die Zahl der Jahre an, die ein Neugeborenes leben würde, wenn die zum Zeitpunkt seiner Geburt vorherrschenden Sterblichkeitsmuster während seiner gesamten Lebenszeit unverändert blieben.
Einwohnerinnen und Einwohner im Alter von 0 bis 14 Jahren in Prozent der Gesamtbevölkerung. Die Angabe zur Gesamtbevölkerung basiert auf der faktischen Definition von Bevölkerung, die alle Einwohnerinnen und Einwohner, die in einem Land ansässig sind, unabhängig von ihrem rechtlichen Status oder ihrer Staatsangehörigkeit umfasst.
Einwohnerinnen und Einwohner, die 65 Jahre oder älter sind, in Prozent der Gesamtbevölkerung. Die Angabe zur Gesamtbevölkerung basiert auf der faktischen Definition von Bevölkerung, die alle Einwohnerinnen und Einwohner, die in einem Land ansässig sind, unabhängig von ihrem rechtlichen Status oder ihrer Staatsangehörigkeit umfasst.
Flüchtlinge sind Personen, die im Sinne des Abkommens von 1951 über die Rechtsstellung der Flüchtlinge oder dessen Protokoll von 1967, des Übereinkommens zur Regelung der spezifischen Aspekte der Flüchtlingsprobleme in Afrika der Organisation für Afrikanische Einheit von 1969 und der Statuten des Hochkommissariats der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR) als Flüchtlinge anerkannt sind, denen der Status eines de-facto-Flüchtlings und vorübergehender Schutz gewährt wurde.
Asylsuchende – also Personen, die Asyl oder einen Flüchtlingsstatus beantragt und noch keinen Bescheid erhalten haben oder als Asylsuchende registriert sind – sind davon ausgenommen.
Palästinensische Flüchtlinge (und ihre Nachkommen) sind Personen, die zwischen Juni 1946 und Mai 1948 in Palästina ansässig waren und aufgrund des arabisch-israelischen Konflikts von 1948 ihre Heimstätten und Lebensgrundlage verloren haben. Aufnahmeland ist das Land, wo ein Asylantrag gestellt und gewährt wurde.
Die Landbevölkerung umfasst die Personen, die gemäß der Definition des nationalen statistischen Amtes in ländlichen Gebieten leben. Sie wird als Differenz zwischen der Gesamtbevölkerung und der städtischen Bevölkerung errechnet.
Die Stadtbevölkerung umfasst die Personen, die gemäß der Definition des nationalen statistischen Amtes in städtischen Gebieten leben. Die Daten wurden von der Abteilung für Bevölkerungsfragen der Vereinten Nationen zusammengetragen und bereinigt.
Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner der größten Stadt des Landes
Erläuterung und Quellenangabe
Die Bevölkerung der größten Stadt umfasst die Einwohnerinnen und Einwohner der größten Stadt oder, bei einigen Staaten, des größten Ballungsraums des Landes.
Armutsquote unterhalb von 2,15 US-Dollar am Tag (Kaufkraftparität 2017) Die Armutsquote entspricht dem Prozentsatz der Bevölkerung, der von weniger als 2,15 US-Dollar am Tag, bei kaufkraftbereinigten Preisen von 2017, lebt. Aufgrund der Aktualisierung der kaufkraftbereinigten Wechselkurse können die Armutsquoten einzelner Länder nicht mit den in früheren Ausgaben angegebenen Armutsquoten verglichen werden.
Anteil der Menschen unterhalb der nationalen Armutsgrenze
in Prozent der Bevölkerung
Erläuterung und Quellenangabe
Die nationale Armutsquote entspricht dem Prozentsatz der Bevölkerung, der unterhalb der nationalen Armutsgrenze lebt. Die nationalen Schätzungen beruhen auf den bevölkerungsgewichteten Schätzungen der Untergruppen aus den Haushaltsumfragen. Bei Volkswirtschaften, deren Daten aus der EU-Statistik über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) stammen, entspricht das Berichtsjahr dem Einkommensbezugsjahr, das heißt dem Jahr vor dem Erhebungsjahr.
Die Angabe zur Absicherung durch Sozialversicherungsprogramme gibt den Prozentsatz der Bevölkerung an, der an Programmen teilhat, die beitragsabhängige Altersrenten (einschließlich Hinterbliebenen- und Erwerbsminderungsrenten), Sozialversicherungs- und Krankenversicherungsleistungen (einschließlich Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung, Krankengeld, Mutterschaftsgeld und andere Sozialversicherungen) vorsehen. Die Schätzungen berücksichtigen sowohl direkt als auch indirekt Begünstigte.
Anteil der prekär Beschäftigten an allen Beschäftigten
in Prozent der Erwerbsbevölkerung
Erläuterung und Quellenangabe
Die Angabe zu den schutzbedürftigen Beschäftigungsverhältnissen umfasst die Summe aller selbstständig Erwerbstätigen und unbezahlter, mithelfender Familienmitglieder in Prozent der Erwerbsbevölkerung (modellierte Schätzung der Internationalen Arbeitsorganisation, ILO).
Gini-Koeffizient (Ungleichheit in der Einkommensentwicklung)
Erläuterung und Quellenangabe
Der Gini-Koeffizient gibt an, inwieweit die Einkommensverteilung (oder in einigen Fällen die Verbrauchsausgaben) zwischen Einzelpersonen oder Haushalten innerhalb einer Volkswirtschaft von einer absolut gleichen Verteilung abweicht.
Die Lorenz-Kurve veranschaulicht den kumulativen Prozentsatz des Volkseinkommens gegenüber dem kumulativen Prozentsatz der Einkommensempfänger, ausgehend von den ärmsten Einzelpersonen oder Haushalten. Der Gini-Koeffizient gibt die Abweichung der Lorenz-Kurve von einer theoretischen Geraden der absoluten Gleichheit als Prozentsatz der größten Abweichung unter der Geraden an. Somit steht ein Gini-Koeffizient von 0 % für absolute Gleichheit und von 100 % für absolute Ungleichheit.
Kinder in Arbeitsverhältnissen sind Kinder zwischen 7 und 14 Jahren, die in der Berichtswoche der Erhebung zumindest eine Stunde lang eine wirtschaftliche Tätigkeit ausgeübt haben.
Bei der in Elendsvierteln lebenden Bevölkerung handelt es sich um den prozentualen Anteil der Stadtbevölkerung, die in Slum-Haushalten lebt.
Als Slum-Haushalt wird in den Millenniumsentwicklungszielen eine Gruppe unter demselben Dach lebender Personen bezeichnet, denen es an einer oder mehreren der folgenden Voraussetzungen fehlt: Zugang zu verbessertem Trinkwasser, Zugang zu verbesserter Sanitärversorgung, ausreichender Wohnfläche, einer haltbaren und vor einer Zwangsräumung geschützten, dauerhaften Behausung.
In der Folge wurde in den Zielen für nachhaltige Entwicklung (11.1.1) die vorstehende Definition von Elendsvierteln/informellen Siedlungen um schlechte Wohnverhältnisse (Erschwinglichkeit von Wohnraum) ergänzt.
Die Häufigkeit von Unterernährung wird als Prozentsatz der Bevölkerung angegeben, dessen gewöhnliche Ernährung nicht ausreicht, um die Nahrungsversorgung, die für die Führung eines normalen aktiven und gesunden Lebens erforderlich ist, sicherzustellen. Bei der Angabe von 2,5 kann die Häufigkeit der Unterernährung auch unter 2,5 % betragen.
Anteil der unter fünf Jahre alten Kinder mit Untergewicht
in Prozent der Kinder unter 5 Jahren
Erläuterung und Quellenangabe
Bei der Häufigkeit von Untergewicht bei Kindern ist der Prozentsatz der Kinder unter 5 Jahren angegeben, deren Gewicht für ihr Alter mehr als zwei Standardabweichungen unter dem Mittelwert für die internationale Bezugsbevölkerung von 0 bis 59 Monaten liegt. Die Angaben stützen sich auf die 2006 veröffentlichten WHO-Standards für Kinderwachstum.
Anteil der Menschen in stark ernährungsunsicheren Haushalten
in Prozent der Bevölkerung
Erläuterung und Quellenangabe
Prozentsatz der Personen in der Bevölkerung, die in Haushalten leben, die als stark ernährungsunsicher gelten. Ein Haushalt gilt als stark ernährungsunsicher, wenn mindestens ein Erwachsener im Haushalt angibt, während des Jahres häufiger unterschiedliche, sehr schlechte Erfahrungen, wie sie im Fragebogen der Skala für erlebte Ernährungsunsicherheit (FIES) aufgeführt sind, gemacht zu haben. Dazu gehört beispielsweise gezwungen gewesen zu sein, die Essensmenge zu verringern, Mahlzeiten auszulassen, zu hungern oder wegen fehlender Mittel einen ganzen Tag lang nichts gegessen zu haben.
Die Nahrungsmitteleinfuhren umfassen die Waren im Internationalen Warenverzeichnis für den Außenhandel Teil 0 (Nahrungsmittel und lebende Tiere), Teil 1 (Getränke und Tabak) und Teil 4 (tierische und pflanzliche Öle, Fette und Wachse) sowie Abschnitt 22 (Ölsaaten und ölhaltige Früchte).
Erwerbstätigkeit in der Landwirtschaft (modellierte Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation, ILO) umfasst Personen im erwerbsfähigen Alter, die gegen Entgelt einer beruflichen Tätigkeit zur Produktion von Waren oder Erbringung von Dienstleistungen nachgehen, unabhängig davon, ob sie während des Berichtszeitraums gearbeitet oder aufgrund einer befristeten Abwesenheit vom Arbeitsplatz oder Arbeitszeitregelung nicht gearbeitet haben.
Der Agrarsektor umfasst gemäß der Internationalen Standardklassifikation der Wirtschaftszweige (ISIC) Abteilung 1 (ISIC 2), Abschnitt A-B (ISIC 3) oder Abschnitt A (ISIC 4) Tätigkeiten in der Landwirtschaft, Jagd, Forstwirtschaft und Fischerei.
Anteil der landwirtschaftlich genutzten Fläche an der gesamten Landfläche
in Prozent
Erläuterung und Quellenangabe
Die landwirtschaftliche Nutzfläche ist der Anteil der Landfläche, bei der es sich um Ackerflächen, als Dauerkultur genutzte Flächen und Dauergrünland handelt.
Ackerflächen sind laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) als Kulturflächen (Flächen mit zwei Kulturen pro Jahr werden einfach gezählt), Wechselweideflächen zum Mähen oder Weiden, Nutz- oder Küchengärten und vorübergehendes Brachland definierte Flächen. Aufgrund des Wanderfeldbaus komplett aufgegebene Flächen sind davon ausgenommen.
Auf als Dauerkultur genutzten Flächen werden Kulturpflanzen angebaut, die wie Kakao, Kaffee und Naturkautschuk für einen langen Zeitraum auf den Flächen wachsen und nicht nach jeder Ernte neu angepflanzt werden müssen. Zu dieser Kategorie gehören Flächen unter blühenden Büschen, Obstbäumen, Nussbäumen und Weinstöcken, aber nicht die Flächen unter zur Holzgewinnung angebauten Bäumen.
Dauergrünland sind Flächen, die mindestens fünf Jahre für Grünfutter einschließlich Naturfutter und Kulturpflanzen genutzt werden.
Ackerflächen sind laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) Kulturflächen (Flächen mit zwei Kulturen pro Jahr werden einfach gezählt), Wechselweideflächen zum Mähen oder Weiden, Nutz- oder Küchengärten und vorübergehendes Brachland. Aufgrund des Wanderfeldbaus komplett aufgegebene Flächen sind davon ausgenommen.
Der Prozentsatz der weiblichen Erwerbstätigen in der Erwerbsbevölkerung gibt an, wie groß der Anteil der erwerbstätigen Frauen ist. Die Erwerbsbevölkerung umfasst Personen ab dem Alter von 15 Jahren und älter, die während eines bestimmten Zeitraums ihre Arbeitskraft zur Leistungserstellung zur Verfügung stellen.
Anteil der Stunden am Tag, die Frauen mit unbezahlter Arbeit im Haushalt und in der Pflege verbringen
in Prozent von 24 Stunden am Tag
Erläuterung und Quellenangabe
Die Zeit, die Frauen durchschnittlich für unbezahlte Betreuungs-, Pflege- und Hausarbeit sowie für haushaltsnahe Dienstleistungen zur Selbstversorgung aufbringen.
Die Angaben beziehen sich auf den prozentualen Anteil der Stunden am Tag. Betreuungs-, Pflege- und Hausarbeit umfasst unter anderem die Zubereitung von Lebensmitteln, das Geschirrspülen, die Reinigung und Instandhaltung einer Unterkunft, das Wäschewaschen und Bügeln, die Gartenarbeit, die Versorgung von Haustieren, den Einkauf, die Anbringung, Bedienung und Instandsetzung von persönlichen und Haushaltsgegenständen, die Kinderbetreuung und die Pflege von kranken, älteren und behinderten Haushaltsmitgliedern.
Anteil der Frauen (15–49 Jahre) mit Genitalverstümmelung
in Prozent
Erläuterung und Quellenangabe
Der Prozentsatz der Frauen von 15 bis 49 Jahren, deren äußeres Genital teilweise oder vollständig entfernt wurde oder deren Genitalien aus kulturellen oder anderen nicht-therapeutischen Gründen anderweitig verletzt wurden.
Anteil der 15–49 Jahre alten Frauen, die ihre eigenen informierten Entscheidungen bezüglich sexueller Beziehungen, der Verwendung von Verhütungsmitteln und der reproduktionsmedizinischen Versorgung treffen
in Prozent
Erläuterung und Quellenangabe
Der Anteil der Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren (verheiratet oder zusammenlebend), die in drei Bereichen ihre eigenen informierten Entscheidungen treffen, das heißt: die den Geschlechtsverkehr mit ihrem Ehemann oder Partner auf eigenen Wunsch verweigern, selbst über die Verwendung von Verhütungsmitteln und die eigene Gesundheitsversorgung entscheiden können. Nur Frauen, die bei allen drei Bereichen mit „Ja“ antworten können, gelten als Frauen, die „ihre eigenen Entscheidungen betreffend sexuelle Beziehungen und die Verwendung von Verhütungsmitteln treffen“.
Unternehmen mit weiblichen Führungskräften umfassen den Prozentsatz der Unternehmen im Privatsektor, unter deren Führungskräften sich Frauen befinden. „Führungskraft“ bezieht sich auf Angestellte in der höchsten leitenden Position oder den oder die Hauptgeschäftsführer/in des Unternehmens. Bei dieser Person kann es sich um die Eigentümerin oder den Eigentümer handeln, wenn diese Person in leitender Position für das Unternehmen arbeitet. Die Ergebnisse entstammen Erhebungen in mehr als 100.000 Privatunternehmen.
Der Anteil der Sitze, die Frauen in nationalen Parlamenten innehaben,gibt den Prozentsatz der Parlamentssitze an, den Frauen im Parlament oder der Abgeordnetenkammer innehaben.
Die Angabe zur Stromerzeugung aus Öl, Gas und Kohlevorkommen bezieht sich auf die zur Erzeugung von Elektrizität eingesetzten Produktionsmittel. Öl bezieht sich auf Rohöl und Mineralölerzeugnisse. Gas bezieht sich auf Erdgas, davon ausgenommen sind aber Erdgaskondensate. Kohle bezieht sich auf alle Kohle- und Braunkohlesorten und sowohl primäre (einschließlich Steinkohle und Braunkohle) als auch sekundäre Brennstoffe (einschließlich Patentbrennstoffe, Koksofenkoks, Kokereigas und Hochofengas). Zu dieser Kategorie gehört auch Torf.
Anteil der Naturschutzgebiete an der gesamten Landfläche
in Prozent
Erläuterung und Quellenangabe
Naturschutzgebiete sind vollständig oder teilweise geschützte, mindestens 1.000 Hektar große, von den nationalen Behörden als der wissenschaftlichen Forschung vorbehaltene Habitate mit beschränktem öffentlichem Zugangsrecht, Nationalparks, Naturdenkmäler, Naturreservate oder Wildschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete und zur nachhaltigen Nutzung bestimmte Gebiete. Meeresgebiete, offen zugängliche Gebiete, Flachwasser (Gezeitenbereiche) und durch Ortsrecht oder Landesgesetze geschützte Gebiete sind davon ausgenommen.
Anteil der Meeresschutzgebiete an den Hoheitsgewässern
in Prozent
Erläuterung und Quellenangabe
Meeresschutzgebiete sind Gebiete der Gezeitenbereiche oder der unteren Gezeitenzone – mit dem darüber befindlichen Wasser und der dazugehörigen Flora und Fauna und historischen und kulturellen Merkmalen –, die durch Gesetze oder andere wirksame Maßnahmen für den Schutz der umschlossenen Umwelt oder Teilen davon bestimmt sind.
Als Waldfläche gilt eine Landfläche mit einem natürlichen oder angepflanzten Bestand an Bäumen, die mindestens 5 Meter hoch sind, unabhängig von ihrer Produktivität. Ausgenommen sind Baumbestände innerhalb landwirtschaftlicher Produktionssysteme (wie beispielsweise in Obstplantagen und Waldfeldbausystemen) und Bäume in städtischen Parks und Gärten.
Anteil der landwirtschaftlich genutzten Fläche an der gesamten Landfläche
in Prozent
Erläuterung und Quellenangabe
Als landwirtschaftliche Nutzfläche gilt der Anteil der Landfläche, bei der es sich um Ackerflächen, als Dauerkultur genutzte Flächen und Dauergrünland handelt.
Ackerflächen sind laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) als Kulturflächen (Flächen mit zwei Kulturen pro Jahr werden einfach gezählt), Wechselweideflächen zum Mähen oder Weiden, Nutz- oder Küchengärten und vorübergehendes Brachland definierte Flächen. Aufgrund des Wanderfeldbaus komplett aufgegebene Flächen sind davon ausgenommen.
Auf als Dauerkultur genutzten Flächen werden Kulturpflanzen angebaut, die wie Kakao, Kaffee und Naturkautschuk für einen langen Zeitraum auf den Flächen wachsen und nicht nach jeder Ernte neu gepflanzt werden müssen. Zu dieser Kategorie gehören Flächen unter blühenden Büschen, Obstbäumen, Nussbäumen und Weinstöcken, aber keine Flächen unter zur Holzgewinnung angebauten Bäumen.
Dauergrünland sind Flächen, die mindestens fünf Jahre für Grünfutter einschließlich Naturfutter und Kulturpflanzen genutzt werden.
Luftverschmutzung: Anteil der Bevölkerung, der Luftverschmutzung oberhalb des WHO-Grenzwertes ausgesetzt ist
in Prozent
Erläuterung und Quellenangabe
Der Anteil der Bevölkerung, der einer Einwirkung von Feinstaub mit einem aerodynamischen Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometer (PM-2,5-Immissionen ) ausgesetzt ist, die oberhalb des WHO-Richtwerts liegt, ist definiert als der Bevölkerungsanteil eines Landes, der an Orten lebt, wo die mittleren jährlichen PM-2,5-Immissionen über 10 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft betragen.
10 Mikrogramm ist der von der Weltgesundheitsorganisation empfohlene untere Richtwert für derartige Immissionen. Oberhalb dieses Richtwerts wurden Beeinträchtigungen der Gesundheit aufgrund von PM-2,5-Belastungen beobachtet.
Bei der in Elendsvierteln lebenden Bevölkerung handelt es sich um den prozentualen Anteil der Stadtbevölkerung, die in Slum-Haushalten lebt.
Als Slum-Haushalt wird in den Millenniumsentwicklungszielen eine Gruppe unter demselben Dach lebender Personen bezeichnet, denen es an einer oder mehreren der folgenden Voraussetzungen fehlt: Zugang zu verbessertem Trinkwasser, Zugang zu verbesserter Sanitärversorgung, ausreichender Wohnfläche, einer haltbaren und vor einer Zwangsräumung geschützten, dauerhaften Behausung.
In der Folge wurde in den Zielen für nachhaltige Entwicklung (11.1.1) die vorstehende Definition von Elendsvierteln/informellen Siedlungen um schlechte Wohnverhältnisse (Erschwinglichkeit von Wohnraum) ergänzt.
Die Lebenserwartung gibt die Zahl der Jahre an, die ein Neugeborenes leben würde, wenn die zum Zeitpunkt seiner Geburt vorherrschenden Sterblichkeitsmuster während seiner gesamten Lebenszeit unverändert blieben.
Die Angabe zur Höhe der laufenden Gesundheitsausgaben als Prozentsatz des Bruttoinlandsprodukts beruht auf Schätzungen der laufenden Gesundheitsausgaben. Sie beziehen sich auf die während eines Jahres nachgefragten Gesundheitsgüter und -leistungen. Nicht berücksichtigt werden dabei Investitionsausgaben im Gesundheitssektor wie für Gebäude, Geräte, Informationstechnik und Bestände an Impfstoffen für Notfälle und Ausbruchsgeschehen.
Als Krankenhausbetten gelten Stationsbetten in öffentlichen, privaten, allgemeinen und Fachkrankenhäusern und Rehabilitationszentren. In den meisten Fällen gehören dazu die Betten für die Versorgung sowohl von akut als auch chronisch Kranken.
Anzahl der Krankenpflegerinnen und -pfleger und Hebammen
pro 1.000 Einwohner
Erläuterung und Quellenangabe
Zu den Gesundheits- und Krankenpflegekräften und Hebammen gehören professionelle Pflegekräfte, Hebammen, Pflegehelferinnen und -helfer, Hebammenhelferinnen, examinierte Krankenpflegekräfte, examinierte Hebammen und weiteres beigeordnetes Personal wie Zahnarzthelfer und -helferinnen und Pflegepersonal für die Erstversorgung.
Anzahl der Kinder, die vor ihrem fünften Geburtstag sterben
pro 1.000 Lebendgeburten
Erläuterung und Quellenangabe
Die Sterblichkeitsrate bei Kindern unter fünf Jahren bezieht sich auf die Wahrscheinlichkeit, dass ein Neugeborenes pro 1.000 vor Vollendung des fünften Lebensjahrs stirbt, vorausgesetzt die altersspezifischen Sterblichkeitsraten des jeweiligen Jahres werden zugrunde gelegt.
Anzahl der Mütter, die während der Schwangerschaft oder bei der Geburt ihres Kindes sterben
pro 100.000 Lebendgeburten
Erläuterung und Quellenangabe
Die Müttersterblichkeitsrate ist die Zahl der Frauen, die pro 100.000 Lebendgeburten während der Schwangerschaft oder innerhalb von 42 Tagen nach ihrer Beendigung an durch die Schwangerschaft bedingten Ursachen sterben.
Die Daten werden anhand eines Regressionsmodells geschätzt. Das Modell verwendet Informationen über den Anteil der Müttersterblichkeit bei nicht an Aids gestorbenen Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren, über die Fruchtbarkeit, über die die Geburt betreuenden Personen und über das Bruttoinlandsprodukt unter Berücksichtigung der Kaufkraftparitäten.
Anteil der Geburten mit Betreuung durch ausgebildetes medizinisches Personal
in Prozent
Erläuterung und Quellenangabe
Prozentsatz der Geburten, die von Personal betreut werden, das dazu ausgebildet wurde, die erforderliche Aufsicht, Betreuung und Beratung der Frauen während der Schwangerschaft, der Wehen und nach der Geburt durchzuführen, Geburten alleine zu begleiten und Neugeborene zu versorgen.
Anteil der Kleinkinder (12–23 Monate alt) mit Impfung gegen Diphtherie, Keuchhusten und Tetanus
in Prozent
Erläuterung und Quellenangabe
Prozentsatz der Kinder im Alter von 12 bis 23 Monaten, die 12 Monate zuvor oder zu irgendeiner Zeit vor der Erhebung gegen Diphtherie, Keuchhusten und Tetanus geimpft wurden. Ein Kind gilt als ausreichend gegen Diphtherie, Keuchhusten und Tetanus immunisiert, nachdem ihm in zeitlichen Abständen drei Dosen an Impfstoff verabreicht wurden.
Anteil der Menschen, die lesen und schreiben können
in Prozent der Personen ab einem Alter von 15 Jahren
Erläuterung und Quellenangabe
Die Alphabetisierungsrate der Erwachsenen gibt den Prozentsatz der Personen im Alter von 15 Jahren und älter an, die sowohl lesen als auch schreiben und kurze und einfache Beschreibungen des eigenen Alltagslebens verstehen können.
Anteil der grundschulpflichtigen Kinder, der zur Schule geht
in Prozent, netto
Erläuterung und Quellenangabe
Die Netto-Einschulungsrate gibt den Anteil der eine Schule besuchenden Kinder im schulpflichtigen Alter an der Bevölkerung im jeweiligen schulpflichtigen Alter an.
[Im Gegensatz dazu gibt die hier nicht genannte Brutto-Einschulungsrate den Anteil der eingeschulten Schüler einer Bildungsstufe zu der Gesamtbevölkerung der für diese Stufe relevanten Altersgruppe an. Dabei werden auch eingeschulte Schüler berücksichtigt, die eigentlich zu jung oder zu alt für diese Stufe sind. Dadurch kann es zu einer Brutto-Einschulungsrate von über 100 Prozent kommen. Die Netto-Einschulungsrate kann dann entsprechend niedriger liegen.]
Die Grundschulbildung vermittelt Kindern die Grundlagen des Lesens, Schreibens und Rechnens sowie ein Grundverständnis in Fächern wie Geschichte, Geografie, Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften, Kunst und Musik.
Schulbesuchsrate bei Mädchen an weiterführenden Schulen
in Prozent, netto
Erläuterung und Quellenangabe
Die Netto-Schulbesuchsrate gibt den Anteil der eine Schule besuchenden Kinder im schulpflichtigen Alter an der Bevölkerung im jeweiligen schulpflichtigen Alter an.
Die Sekundarbildung vervollständigt die im Primarbereich begonnene Vermittlung der Grundbildung und hat zum Ziel, mithilfe von mehr Fachlehrern durch das Angebot von mehr an Themen oder Fertigkeiten orientiertem Unterricht die Grundlagen für ein lebenslanges Lernen und die menschliche Entwicklung zu schaffen.
Schulbesuchsrate bei Jungen an weiterführenden Schulen
in Prozent, netto
Erläuterung und Quellenangabe
Die Netto-Schulbesuchsrate gibt den Anteil der eine Schule besuchenden Kinder im schulpflichtigen Alter an der Bevölkerung im jeweiligen schulpflichtigen Alter an.
Die Sekundarbildung vervollständigt die im Primarbereich begonnene Vermittlung der Grundbildung und hat zum Ziel, mithilfe von mehr Fachlehrern durch das Angebot von mehr an Themen oder Fertigkeiten orientiertem Unterricht die Grundlagen für ein lebenslanges Lernen und die menschliche Entwicklung zu schaffen.
Anteil der jungen Erwachsenen, der eine Universität, Fachhochschule oder Berufsakademie besucht
in Prozent, brutto
Erläuterung und Quellenangabe
Die Brutto-Einschulungsquote ist das Verhältnis der Gesamteinschreibungen, unabhängig vom Alter, zur Bevölkerung der Altersgruppe, die offiziell dem angegebenen Bildungsniveau entspricht.
Die Tertiärbildung, unabhängig davon, ob sie zu weiterführenden forschungsorientierten Studien führt, erfordert normalerweise als Mindestzugangsvoraussetzung den erfolgreichen Abschluss des Sekundarbereichs.
Die öffentlichen Ausgaben für Bildung (laufende Ausgaben, Kapitalausgaben und Transfers) werden als Prozentsatz des Bruttoinlandsprodukts angegeben. Sie umfassen auch Ausgaben, die durch Transfers aus internationalen Quellen an den Staat finanziert werden.
„Öffentliche Ausgaben“ bezieht sich in der Regel auf die Ausgaben der lokalen, regionalen und zentralen Regierungen.
Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung, angegeben in Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Berücksichtigt sind sowohl laufende Ausgaben als auch Kapitalkosten in den vier Hauptbereichen: Wirtschaft, Staat, Hochschulen und private Institutionen ohne Erwerbszweck.
Der Bereich Forschung und Entwicklung umfasst Grundlagenforschung, angewandte Forschung und experimentelle Entwicklung.
Internetnutzer sind Einzelpersonen, die in den letzten drei Monaten das Internet (von einem beliebigen Ort aus) genutzt haben. Das Internet kann zum Beispiel über Rechner, Mobiltelefone, persönliche digitale Assistenten, Spielgeräte, digitale Fernsehgeräte genutzt worden sein.
Anteil der Bevölkerung mit angemessenem Anschluss an eine Trinkwasserversorgung
in Prozent
Erläuterung und Quellenangabe
Der Prozentsatz der Personen, die Trinkwasser aus einer verbesserten, vor Ort zugänglichen Trinkwasserquelle nutzen, die bei Bedarf verfügbar ist und keine Verunreinigungen durch Fäkalien und vorrangige chemische Stoffe aufweist.
Als verbesserte Trinkwasserquellen gelten unter anderem Wasserleitungen, Bohr- oder Rohrbrunnen, geschützte Schachtbrunnen, geschützte Quellen sowie abgefülltes oder geliefertes Wasser.
Anteil der Bevölkerung mit angemessenem Anschluss an eine Sanitärversorgung
in Prozent
Erläuterung und Quellenangabe
Der Prozentsatz der Personen, die verbesserte Sanitäreinrichtungen nutzen, die sie nicht mit anderen Haushalten teilen und bei denen die menschlichen Ausscheidungen an Ort und Stelle sicher entsorgt oder abtransportiert und an einem anderen Ort behandelt werden.
Als verbesserte Sanitäreinrichtungen gelten zum Beispiel Spültoiletten mit Anschluss an die Kanalisation, Klärgruben, belüftete verbesserte Grubenlatrinen; Kompostiertoiletten oder Grubenlatrinen mit Abdeckplatte.
Mobilfunkverträge sind Verträge mit einem öffentlichen Mobiltelefondienst, der unter Verwendung von Mobilfunktechnik den Zugang zum öffentlichen Telefonnetz zur Verfügung stellt.
Der Indikator beinhaltet die (und ist aufgeteilt nach der) Anzahl von Verträgen mit nachträglicher Abrechnung und Anzahl aktiver Konten mit vorausbezahlter Guthabenkarte (die während der vorangegangenen drei Monate genutzt wurden).
Der Indikator gilt für alle Mobilfunkverträge, die sprachliche Kommunikationsdienste anbieten. Nicht berücksichtigt wurden Verträge für Datenkarten oder USB-Modems, öffentlichen mobilen Datenfunk, privaten Bündelfunk, Telepoint-Dienste, Funkruf- und Telemetriedienste.
Von Zugpassagieren im Schienenverkehr insgesamt zurückgelegte Personenkilometer
in Milliarden Kilometern
Erläuterung und Quellenangabe
Die Angabe zu den Personenkilometern ist eine Kennzahl für die Transportleistung im Schienenverkehr. Um die Zahl zu erhalten, wird die Zahl der beförderten Fahrgäste mit der Zahl der dabei insgesamt gefahrenen Kilometer multipliziert. Ein Personenkilometer entspricht dadurch der Beförderung eines Passagiers über einen Kilometer.
Der Stromverbrauch umfasst die Leistung der Kraftwerke und der Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung abzüglich der Übertragungs-, Verteilungs- und Umwandlungsverluste und des Eigenverbrauchs der Kraftwerke.
Anteil der Energieimporte am gesamten Energieverbrauch
in Prozent
Erläuterung und Quellenangabe
Die Nettoenergieeinfuhren werden geschätzt als Energieverbrauch abzüglich der Energieerzeugung, beides in Erdöleinheiten gemessen.
Ein negativer Wert weist darauf hin, dass das Land ein Nettoexporteur ist.
Der Energieverbrauch bezieht sich auf den Einsatz von Primärenergie vor der Umwandlung in andere Endverbrauchs-Kraftstoffe. Er entspricht der heimischen Energieproduktion zuzüglich Einfuhren und Vorratsveränderungen und abzüglich Ausfuhren und der Kraftstoffe für Schiffe und Flugzeuge im grenzüberschreitenden Verkehr.
Anteil der erneuerbaren Energien an der Gesamtstromerzeugung
in Prozent
Erläuterung und Quellenangabe
Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Gesamtstromerzeugung umfasst den Anteil am insgesamt in allen Anlagen erzeugten Strom, der mit Kraftwerken erzeugt ist, die erneuerbare Energiequellen nutzen.
Anteil der Bevölkerung mit Zugang zu sauberen Brennstoffen und umweltfreundlichen Technologien zum Kochen
in Prozent
Erläuterung und Quellenangabe
Zugang zu sauberen Brennstoffen und umweltfreundlichen Technologien zum Kochen stellt den Anteil der Gesamtbevölkerung dar, der zum Kochen in erster Linie saubere Brennstoffe und umweltfreundliche Technologien nutzt.
Gemäß den Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört Kerosin nicht zu den sauberen Brennstoffen zum Kochen.
Das Bruttonationaleinkommen (vormals Bruttosozialprodukt) ist die Summe der von allen Inländern erwirtschafteten Wertschöpfung zuzüglich aller Gütersteuern (abzüglich Subventionen), die nicht bei der Berechnung des Produktionswerts berücksichtigt werden, und zuzüglich der Nettoeinnahmen aus Primäreinkommen im Ausland (Arbeitnehmerentgelte und Einnahmen aus Grundbesitz).
Die Angaben erfolgen in US-Dollar Nominalwert. Das in der Landeswährung berechnete Bruttonationaleinkommen wird in der Regel aus Gründen der Vergleichbarkeit der Volkswirtschaften zum offiziellen Wechselkurs in US-Dollar umgerechnet; allerdings wird ein alternativer Kurs verwendet, wenn die Auffassung herrscht, dass der offizielle Wechselkurs von dem in internationalen Transaktionen tatsächlich verwendeten Kurs außergewöhnlich stark abweicht.
Um den Einfluss von Preis- und Wechselkursschwankungen zu mildern, verwendet die Weltbank zur Umrechnung die Atlas-Methode. Zu Hilfe genommen wird dabei ein Umrechnungsfaktor, der sich am durchschnittlichen Wechselkurs eines bestimmten Jahres und der beiden vorangegangenen Jahre orientiert. Er wird um die Unterschiede zwischen den Inflationsraten des Landes und bis 2000 in den G5-Staaten (Frankreich, Deutschland, Japan, Vereinigtes Königreich und die Vereinigten Staaten von Amerika) bereinigt. Seit 2001 gehören zu diesen Ländern das Euro-Währungsgebiet, Japan, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten von Amerika.
Zur Berechnung des jährlichen Pro-Kopf-Bruttonationaleinkommens (vormals Pro-Kopf-Bruttosozialprodukt) wird gemäß der Atlas-Methode der Weltbank das in US-Dollar umgerechnete Bruttonationaleinkommen durch die Gesamtbevölkerung zur Jahresmitte dividiert.
Das Bruttonationaleinkommen (vormals Bruttosozialprodukt) ist die Summe der von allen Inländern erwirtschafteten Wertschöpfung zuzüglich aller Gütersteuern (abzüglich Subventionen), die nicht bei der Berechnung des Produktionswerts berücksichtigt werden, und zuzüglich der Nettoeinnahmen aus Primäreinkommen im Ausland (Arbeitnehmerentgelte und Einnahmen aus Grundbesitz).
Die Angaben erfolgen in US-Dollar Nominalwert. Das in der Landeswährung berechnete Bruttonationaleinkommen wird in der Regel aus Gründen der Vergleichbarkeit der Volkswirtschaften zum offiziellen Wechselkurs in US-Dollar umgerechnet; allerdings wird ein alternativer Kurs verwendet, wenn die Auffassung herrscht, dass der offizielle Wechselkurs von dem in internationalen Transaktionen tatsächlich verwendeten Kurs außergewöhnlich stark abweicht.
Um den Einfluss von Preis- und Wechselkursschwankungen zu mildern, verwendet die Weltbank zur Umrechnung die Atlas-Methode. Zu Hilfe genommen wird dabei ein Umrechnungsfaktor, der sich am durchschnittlichen Wechselkurs eines bestimmten Jahres und der beiden vorangegangenen Jahre orientiert. Er wird um die Unterschiede zwischen den Inflationsraten des Landes und bis 2000 in den G5-Staaten (Frankreich, Deutschland, Japan, Vereinigtes Königreich und die Vereinigten Staaten von Amerika) bereinigt. Seit 2001 gehören zu diesen Ländern das Euro-Währungsgebiet, Japan, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten von Amerika.
Die jährliche Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts zu Marktpreisen auf der Grundlage einer konstanten Landeswährung. Die Aggregate beziehen sich auf konstante Preise im Jahr 2015, umgerechnet in US-Dollar.
Das Bruttoinlandsprodukt entspricht der Summe der von allen Inländern erwirtschafteten Bruttowertschöpfung zuzüglich aller Gütersteuern und abzüglich Gütersubventionen, die nicht bei der Berechnung des Produktionswerts berücksichtigt werden. Die Berechnung erfolgt ohne Berücksichtigung der Abschreibungen für Anlagevermögen oder die Ausbeutung und den Abbau natürlicher Ressourcen.
Ausländische Direktinvestitionen umfassen die Geldflüsse für Direktinvestitionen im Inland. Dabei handelt es sich um die Summe aus Beteiligungskapital, Reinvestition von Erträgen und sonstigem Kapital.
Direktinvestitionen sind eine Form von grenzüberschreitenden Vermögensanlagen in Verbindung mit einem Anleger oder einer Anlegerin in einer Volkswirtschaft, der oder die Kontrolle oder ein bedeutendes Maß an Einfluss auf die Führung eines in einer anderen Volkswirtschaft ansässigen Unternehmens ausübt.
Eine Beteiligung von 10 Prozent oder mehr an den Stimmrechten ist das Kriterium für das Vorhandensein einer Direktinvestition. Die Angaben erfolgen in US-Dollar Nominalwert.
Die Ausfuhr von Waren und Dienstleistungen umfasst den Wert aller ans Ausland gelieferten Waren und marktbestimmten Dienstleistungen. Inbegriffen sind der Kaufpreis der Ware, die Kosten für Fracht, Versicherung und Transport, Reisekosten, Lizenzgebühren und andere Dienstleistungen wie etwa im Bereich Kommunikation, Baugewerbe, Finanzen, Information sowie geschäftliche, persönliche und staatliche Dienstleistungen. Nicht berücksichtigt sind Arbeitnehmerentgelte und Einkünfte aus Kapitalvermögen (früher als Faktordienstleistungen bezeichnet) sowie Transferzahlungen.
Die Einfuhr von Waren und Dienstleistungen umfasst den Wert aller aus dem Ausland gelieferten Waren und marktbestimmten Dienstleistungen. Inbegriffen sind der Kaufpreis der Ware, die Kosten für Fracht, Versicherung und Transport, Reisekosten, Lizenzgebühren und andere Dienstleistungen wie etwa im Bereich Kommunikation, Baugewerbe, Finanzen, Information sowie geschäftliche, persönliche und staatliche Dienstleistungen. Nicht berücksichtigt sind Arbeitnehmerentgelte und Einkünfte aus Kapitalvermögen (früher als Faktordienstleistungen bezeichnet) sowie Transferzahlungen.
Wertschöpfung der Industrie (einschließlich Baugewerbe)
in Prozent des Bruttoinlandsprodukts
Erläuterung und Quellenangabe
Industrie (einschließlich Baugewerbe) umfasst gemäß der Internationalen Standardklassifikation der Wirtschaftszweige (ISIC, Abteilungen 05 bis 43) auch das verarbeitende Gewerbe (ISIC-Abteilungen 10 bis 33). Dazu gehört die Wertschöpfung im Bergbau, im verarbeitenden Gewerbe (auch als separate Untergruppe dargestellt), im Baugewerbe und bei der Erzeugung und Verteilung von Strom, Gas und Wasser.
Die Wertschöpfung ergibt sich aus dem Nettoproduktionswert eines Sektors nach Addition sämtlicher Produktionswerte und Subtraktion der Vorleistungen.
Die Berechnung erfolgt ohne Berücksichtigung der Abschreibungen für Anlagevermögen oder die Ausbeutung und den Abbau natürlicher Ressourcen.
Die Wertschöpfung wird durch die Internationale Standardklassifikation der Wirtschaftszweige (ISIC), Revision 4 definiert. Anmerkung: Für Länder, die Kennzahlen für Statistiken mit Mehrwertdaten zu Herstellungspreisen erfassen („VAB“-Länder), wird bei der Bruttowertschöpfung von Faktorkosten ausgegangen.
Wertschöpfung der Land- und Forstwirtschaft und der Fischerei
in Prozent des Bruttoinlandsprodukts
Erläuterung und Quellenangabe
Land- und Forstwirtschaft und Fischerei umfassen entsprechend der Internationalen Standardklassifikation der Wirtschaftszweige (ISIC, Abteilungen 1 bis 3) die Forstwirtschaft, die Jagd und die Fischerei sowie den Anbau von Feldfrüchten und die Tierhaltung.
Die Wertschöpfung ergibt sich aus dem Nettoproduktionswert eines Sektors nach Addition sämtlicher Produktionswerte und Subtraktion der Vorleistungen.
Die Berechnung erfolgt ohne Berücksichtigung der Abschreibungen für Anlagevermögen oder die Ausbeutung und den Abbau natürlicher Ressourcen.
Die Wertschöpfung wird durch die Internationale Standardklassifikation der Wirtschaftszweige (ISIC), Revision 4 definiert. Anmerkung: Für Länder, die Kennzahlen für Statistiken mit Mehrwertdaten zu Herstellungspreisen erfassen („VAB“-Länder), wird bei der Bruttowertschöpfung von Faktorkosten ausgegangen.
Dienstleistungen umfassen entsprechend der Internationalen Standardklassifikation der Wirtschaftszweige (ISIC, Abteilungen 50 bis 99) die Wertschöpfung im Groß- und Einzelhandel (einschließlich Hotel- und Gaststättengewerbe), Verkehr und Transport, öffentliche und Finanzdienstleistungen, freiberufliche und persönliche Dienstleistungen wie Bildung, Gesundheitsversorgung sowie Grundstücks- und Wohnungswesen.
Inbegriffen sind ebenfalls unterstellte Bankgebühren, Einfuhrabgaben und sämtliche von den zuständigen Stellen festgestellten und sich durch die Umskalierung ergebenden statistischen Abweichungen.
Die Wertschöpfung ergibt sich aus dem Nettoproduktionswert eines Sektors nach Addition sämtlicher Produktionswerte und Subtraktion der Vorleistungen.
Die Berechnung erfolgt ohne Berücksichtigung der Abschreibungen für Anlagevermögen oder die Ausbeutung und den Abbau natürlicher Ressourcen.
Die industrielle Wertschöpfung wird durch die Internationale Standardklassifikation der Wirtschaftszweige (ISIC), Revision 3 oder 4 definiert.
Die Inflation wird durch den Verbraucherpreisindex gemessen und gibt die jährliche prozentuale Änderung der Kosten für den Durchschnittsverbraucher beim Erwerb eines Sortiments von Waren und Dienstleistungen („Warenkorb“) an, der festgelegt oder in bestimmten Abständen wie beispielsweise jährlich angepasst werden kann. In der Regel wird dazu der Laspeyres-Index herangezogen.
Kinder in Arbeitsverhältnissen sind Kinder zwischen 7 und 14 Jahren, die in der Berichtswoche der Erhebung zumindest eine Stunde lang eine wirtschaftliche Tätigkeit ausgeübt haben.
Die Erwerbslosigkeit (modellierte Schätzung der Internationalen Arbeitsorganisation, ILO) bezieht sich auf den Anteil der Erwerbsbevölkerung, der ohne Arbeit ist, aber dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht und Arbeit sucht.
Anteil der Erwerbstätigen in der Industrie an allen Erwerbstätigen
in Prozent
Erläuterung und Quellenangabe
Erwerbstätigkeit in der Industrie (modellierte Schätzung der Internationalen Arbeitsorganisation, ILO):
Erwerbstätige sind Personen im erwerbsfähigen Alter, die gegen Entgelt oder zur Erzielung eines Gewinns einer beruflichen Tätigkeit zur Produktion von Waren oder Erbringung von Dienstleistungen nachgehen, unabhängig davon, ob sie während des Berichtszeitraums gearbeitet oder aufgrund einer befristeten Abwesenheit vom Arbeitsplatz oder Arbeitszeitregelung nicht gearbeitet haben.
Der Industriesektor umfasst gemäß der Internationalen Standardklassifikation der Wirtschaftszweige (ISIC) Abteilungen 2 bis 5 (ISIC 2) oder den Abschnitten C bis F (ISIC 3) oder den Abschnitten B bis F (ISIC 4) den Bergbau und die Gewinnung von Steinen und Erden, das verarbeitende Gewerbe, das Baugewerbe und öffentliche Versorgungsunternehmen (Elektrizität, Gas und Wasser).
Anteil der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft an allen Erwerbstätigen
in Prozent der Erwerbsbevölkerung
Erläuterung und Quellenangabe
Erwerbstätigkeit in der Landwirtschaft (modellierte Schätzung der Internationalen Arbeitsorganisation, ILO):
Erwerbstätige sind Personen im erwerbsfähigen Alter, die gegen Entgelt oder zur Erzielung eines Gewinns einer beruflichen Tätigkeit zur Produktion von Waren oder Erbringung von Dienstleistungen nachgehen, unabhängig davon, ob sie während des Berichtszeitraums gearbeitet oder aufgrund einer befristeten Abwesenheit vom Arbeitsplatz oder Arbeitszeitregelung nicht gearbeitet haben.
Der Agrarsektor umfasst gemäß der Internationalen Standardklassifikation der Wirtschaftszweige (ISIC) Abteilung 1 (ISIC 2) oder den Abschnitten A bis B (ISIC 3) oder dem Abschnitt A (ISIC 4) Tätigkeiten in der Landwirtschaft, Jagd, Forstwirtschaft und Fischerei.
Anteil der Erwerbstätigen im Dienstleistungssektor an allen Erwerbstätigen
in Prozent
Erläuterung und Quellenangabe
Erwerbstätigkeit im Dienstleistungssektor (modellierte ILO-Schätzung):
Erwerbstätige sind Personen im erwerbsfähigen Alter, die gegen Entgelt oder zur Erzielung eines Gewinns einer beruflichen Tätigkeit zur Produktion von Waren oder Erbringung von Dienstleistungen nachgehen, unabhängig davon, ob sie während des Berichtszeitraums gearbeitet oder aufgrund einer befristeten Abwesenheit vom Arbeitsplatz oder Arbeitszeitregelung nicht gearbeitet haben.
Der Dienstleistungssektor umfasst gemäß der Internationalen Standardklassifikation der Wirtschaftszweige (ISIC) Abteilungen 6 bis 9 (ISIC 2) oder den Abschnitten G bis Q (ISIC 3) oder den Abschnitten G bis U (ISIC 4) Groß- und Einzelhandel, Restaurants und Hotels, Verkehr und Transport, Lagerei, Kommunikation, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, Grundstücks- und Wohnungswesen sowie Public-Relations- und Unternehmensberatung.
Die Auslandsschulden insgesamt geben die finanziellen Verbindlichkeiten von Inländern gegenüber Ausländern an, die in Währung, Waren oder Dienstleistungen zurückzuzahlen sind.
Die Auslandsschulden umfassen die Summe der öffentlichen, öffentlich garantierten und privaten nicht garantierten langfristigen Schulden, die Inanspruchnahme von Krediten des Internationalen Währungsfonds (IWF) und kurzfristige Schulden.
Kurzfristige Schulden umfassen sämtliche Schulden mit einer ursprünglichen Laufzeit von einem Jahr oder weniger und Verzugszinsen für den Rückstand bei langfristigen Schulden. Die Angaben erfolgen in US-Dollar Nominalwert.
Private nicht garantierte Auslandsschulden umfassen langfristige externe Verbindlichkeiten der privaten Schuldner, deren Rückzahlung nicht durch eine öffentliche Einrichtung garantiert wird. Die Angaben erfolgen in US-Dollar Nominalwert.
Der Gesamtschuldendienst umfasst die Summe aus Kapitalrückzahlungen und Zinsen, die bei langfristigen Schulden tatsächlich in Form von Devisen, Waren oder Dienstleistungen gezahlt werden, sowie die Zinsen für kurzfristige Schulden und die Rückzahlungen (Rückkauf und Gebühren) an den Internationalen Währungsfonds (IWF).
Der Gesamtschuldendienst für Auslandsschulden umfasst die Summe aus Kapitalrückzahlungen und Zinsen, die bei langfristigen Schulden tatsächlich in Form von Devisen, Waren oder Dienstleistungen gezahlt werden, sowie die Zinsen für kurzfristige Schulden und die Rückzahlungen (Rückkauf und Gebühren) an den Internationalen Währungsfonds (IWF).
Die Inflation wird durch den Verbraucherpreisindex gemessen und gibt die jährliche prozentuale Änderung der Kosten für den Durchschnittsverbraucher beim Erwerb eines Sortiments von Waren und Dienstleistungen („Warenkorb“) an, der festgelegt oder in bestimmten Abständen wie beispielsweise jährlich angepasst werden kann. In der Regel wird dazu der Laspeyres-Index herangezogen.