Schüler in der Metallwerkstatt einer Berufsbildungseinrichtung in Accra, Ghana

Ghana

Ghana ist demokratisch gefestigt und die zweitgrößte Volkswirtschaft in Westafrika. Das Land betreibt seit Jahrzehnten erfolgreich eine Politik guter Nachbarschaft und regionaler Integration. Entwicklungspolitisch engagiert sich die Regierung auf internationaler Ebene und im eigenen Land für die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen).

Seit 2010 gehört Ghana zur Gruppe der Länder mit niedrigem mittlerem Einkommen. Eine zentrale Herausforderung für das Land ist die wachsende soziale und regionale Ungleichheit. Vor allem die nördlichen Landesteile sind von der Entwicklung der wirtschaftlich starken Küstenregion und der Städte abgekoppelt. Die Nähe zur sehr instabilen Sahelzone stellt für die Nordregionen eine besondere Herausforderung dar.

Die ghanaische Wirtschaft hängt stark vom Export einiger weniger Produkte wie Gold, Erdöl und Kakao ab. Die schwankenden Weltmarktpreise für diese Güter beeinflussen die wirtschaftliche Situation des Landes erheblich.

Die weltweiten Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sowie die Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine haben die ghanaische Wirtschaft beeinträchtigt. Aktuell befindet sich das Land in einer Schuldenkrise und kämpft mit hoher Inflation. Im Rahmen eines Hilfsprogramms des Internationalen Währungsfonds (IWF (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) und in Zusammenarbeit mit staatlichen und privaten Gläubigern arbeitet die ghanaische Regierung daran, die Schuldentragfähigkeit wiederherzustellen und die strukturellen Ursachen der Krise zu bekämpfen.


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Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Ghana

Deutschland gehört zu den wichtigsten Entwicklungspartnern Ghanas. Ziel der Entwicklungszusammenarbeit ist es, Ghana beim wirtschaftlichen Transformationsprozess hin zu einem breitenwirksamen, nachhaltigen und diversifizierten Wachstum mit guten Zukunftsperspektiven für die junge Bevölkerung und insbesondere Frauen zu unterstützen.

Alle Ansätze basieren auf den ghanaischen Entwicklungsstrategien und ihren Zielen. Konkret geht es um den sozial gerechten Ausbau der erneuerbaren Energien, die Förderung von beruflicher Bildung und Beschäftigung, die Erhöhung der staatlichen Eigeneinnahmen sowie der Transparenz und Rechenschaftslegung des Staates. Deutschland stärkt zudem den ghanaischen Pharmasektor und unterstützt die Bestrebungen, eine lokale Impfstoffproduktion aufzubauen.

Bei Regierungsverhandlungen im November 2023 in Berlin wurden von Deutschland Mittel in Höhe von 149,7 Millionen Euro neu für Ghana zugesagt, davon 109 Millionen für die finanzielle (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und 36,9 Millionen Euro für die technische Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) sowie 3,8 Millionen Euro für Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“. Die nächsten Verhandlungen sind für 2025 geplant.

Ghana und Deutschland arbeiten in der Entwicklungszusammenarbeit zu folgenden Kernthemen zusammen:

  • Klima und Energie, Just Transition (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)
    Aktionsfelder: erneuerbare Energien und Energieeffizienz, nachhaltige Stadtentwicklung
  • Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung
    Aktionsfelder: Privat- und Finanzsystementwicklung, berufliche Bildung
    Initiativthemen: Digitalisierung und Daten, Migration als Chance
  • Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt
    Aktionsfeld: gute Regierungsführung
Ein junger afrikanischer Bauer installiert ein Solarpanel auf dem Dach seines Hauses auf einer Cashew-Farm.

Kernthema „Klima und Energie, Just Transition Nachhaltige Energieversorgung sichern Interner Link

Ghana hat zwar im regionalen Vergleich eine beachtliche Elektrifizierungsrate (86,3 Prozent), doch hohe Energiekosten und häufige Stromausfälle stellen ein deutliches Entwicklungshemmnis für Unternehmen und private Haushalte dar. Um die Energiesicherheit im Land zu erhöhen und den wirtschaftlichen Transformationsprozess hin zu einem breitenwirksamen, nachhaltigen und diversifizierten Wachstum zu unterstützen, arbeiten Deutschland und Ghana beim Thema erneuerbare Energien und Energieeffizienz zusammen.

Im Girls Vocational Training Institute in Accra (Ghana) werden Mädchen in Elektrotechnik ausgebildet.

Kernthema „Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung“ Berufsbildung, Privatsektor- und Finanzsystementwicklung Interner Link

Ziel der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in diesem Arbeitsbereich ist es, Beschäftigung und berufliche Bildung für die junge Bevölkerung und insbesondere Frauen auszubauen. Weiterhin soll insbesondere für frauengeführte kleinste, kleine und mittlere Unternehmen (KKMU) der Zugang zu Finanzdienstleistungen und Digitalisierung verbessert werden.

Angestellte im Finanzministerium in Ghana

Kernthema „Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt“ Dezentralisierung und Verbesserung der öffentlichen Finanzen sowie Stärkung der Menschenrechte und Gleichberechtigung Interner Link

Die Regierung Ghanas engagiert sich für den Ausbau nationaler, regionaler und lokaler Verwaltungsstrukturen und den Aufbau staatlicher Kompetenzen im Finanzwesen. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit fördert diese Anstrengungen.

Aktuelle Situation

Entwicklungspolitische Kennzahlen

  • Ghana
  • Deutschland

Allgemeine Informationen

Hinweise für die Nutzung

Klicken Sie sich durch die oben angeordneten verschiedenen Rubriken und finden Sie aktuelle Zahlen aus Ghana sowie – zum Vergleich – aus Deutschland.

Weitere Informationen zu den einzelnen Daten und die Quellenangabe können Sie mithilfe des i-Zeichens abrufen.

Ghana Hauptstadt Accra

Gesamtbevölkerung

in Millionen (2023)
33,79
83,28

Fläche

in Quadratkilometern
238.533
357.600

Rang im HDI

Index der menschlichen Entwicklung (HDI), 193 Länder (Ränge können mehrfach belegt sein)
144
MM
Flagge von Myanmar
145
GH
Flagge von Ghana
146
KE
Flagge von Kenia
5
SE
Flagge von Schweden
7
DE
Flagge von Deutschland
7
IE
Flagge von Irland

Stand: 18.01.2024