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Regierungsverhandlungen Deutschland stärkt Ghana bei nachhaltigem Wirtschaftswachstum
Kofler: „Ghana ist und bleibt ein wichtiger Partner Deutschlands in Westafrika. In unserer künftigen Zusammenarbeit wollen wir eine sozial gerechtere und klimaneutrale Transformation der ghanaischen Wirtschaft und Energiegewinnung voranbringen – und dabei stärker Frauen einbeziehen, denn sie bilden eine starke Säule der Wirtschaft, sind aber oft benachteiligt oder ausgegrenzt. Das schadet der Gesamtgesellschaft. Wir begrüßen, dass das unter schwerer Schuldenlast leidende Ghana mit dem Internationalen Währungsfonds zurzeit über ein Unterstützungsprogramm verhandelt und seinen Haushalt sozialverträglich konsolidieren will.“
Ghana hat neben hohen Schulden auch mit stark steigender Inflation und hoher Jugendarbeitslosigkeit zu kämpfen. Mehr als 30 Prozent der 15- bis 25-Jährigen haben nach offiziellen Angaben keinen Job. Die meisten Arbeitsplätze bietet der informelle Wirtschaftssektor, oft jedoch unter prekären Bedingungen. Darum konzentriert sich die deutsche Unterstützung auf die Schaffung von neuen und guten Beschäftigungsmöglichkeiten, die Sicherung bestehender Arbeitsplätze und die Verbesserung der Beschäftigungssituation besonders für Frauen und junge Leute. Mit deutscher Unterstützung haben rund 50.000 Arbeitnehmer*innen – davon mehr als die Hälfte Frauen – ihre Beschäftigungssituation durch Erschließung zusätzlicher Einkommensquellen oder soziale Sicherung verbessern können.
Das BMZ wird zudem den Ausbau und die Modernisierung der beruflichen Bildung stärker fördern – mit dem Ziel, die berufliche Qualifikation näher an die Bedarfe der Wirtschaft zu bringen. Private Unternehmen sollen stärker in die Berufsausbildung einbezogen werden. Das gilt vor allem für Kleinst-, kleine und mittlere Unternehmen (KKMU). Sie machen in Ghana 98 Prozent der Betriebe aus. In den vergangenen zwei Jahren konnten mit deutscher Unterstützung mehr als 3.670 ghanaische Unternehmer*innen – davon mehr als die Hälfte Frauen – von Fortbildungsangeboten profitieren, etwa zur digitalen Vermarktung von Produkten oder Produktentwicklung. Die Digitalisierung der Wirtschaft wird künftig ebenfalls mit Unterstützung aus Deutschland ausgebaut. Auch dabei wird ein besonderer Fokus auf frauengeführte KKMU gelegt. Ebenso sollen Finanzdienstleistungen für frauengeführte Unternehmen entwickelt werden, die ihnen größere Stabilität verleihen sollen.
Ein Schwerpunkt sowohl in der beruflichen Bildung als auch in der KKMU-Förderung liegt bei der Schaffung von „grünen“ Jobs. So unterstützt Deutschland Ghana bei der Installation von Solaranlagen. Sie bieten neben neuen Arbeitsplätzen klimafreundliche, ganzjährig verfügbare und kostengünstige Energie. Darüber hinaus wurde von Deutschland ein Vorhaben zur Förderung der innovativen „Floating Solar“-Technologie zugesagt. Dabei werden schwimmende Solaranlagen auf Stauseen ausgebracht. So werden Wasserflächen genutzt und der Versiegelung des Landes vorgebeugt.