Verschiedene Moose und Flechten

Schutz von Biodiversität Ökosysteme erhalten, gerechte Entwicklung ermöglichen

Effektiv und gerecht verwaltete Schutzgebiete, die die Rechte, Interessen und Lebensweisen der Menschen vor Ort berücksichtigen, sind ein wichtiger Baustein, um Ökosysteme zu erhalten und Entwicklung zu ermöglichen. Darüber hinaus können auch andere flächenbasierte Naturschutzmaßnahmen (englisch: Other Effective Area-Based Conservation Measures, OECMs) dazu beitragen, Ökosysteme wirksam zu schützen.

Territorien Indigener Völker (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und lokaler Gemeinschaften können ebenfalls als geschützte Flächen anerkannt werden. Viele indigene Bevölkerungsgruppen sind im besonderen Maße von natürlichen Ressourcen und biologischer Vielfalt abhängig. Ihr traditionelles Wissen spielt eine wichtige Rolle für den Erhalt der Biodiversität.


Fortschritte

Weltweit sind bislang etwa 17 Prozent der Landfläche und acht Prozent der Meere geschützt (Stand: August 2024). Die Gesamtfläche der Schutzgebiete hat sich seit 1990 auf über 50 Millionen Quadratkilometer vervierfacht; das entspricht etwa 140-mal der Fläche Deutschlands. Es gibt kleinflächige Naturschutzgebiete, große Nationalparks, Biosphärenreservate, Landschaftsschutzgebiete, indigen oder lokal verwaltete sowie private Schutzgebiete. Im Idealfall sind sie miteinander vernetzt, auch über Landesgrenzen hinaus.

Derzeit speichern die Ökosysteme in Schutzgebieten rund 20 Prozent des an Land gebundenen Kohlenstoffs und versorgen weltweit ein Drittel der 100 größten Städte mit Trinkwasser.

Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit hat erfolgreich zur Einrichtung und Finanzierung sowie zur leistungsfähigen und gerechten Verwaltung zahlreicher Schutzgebiete beigetragen. Das BMZ unterstützt weltweit mehr als 900 Schutzgebiete (Stand: Dezember 2023) auf dem Land und im Meer und fördert so den Erhalt von Ökosystemen. Dabei verfolgt das BMZ einen menschenrechtsbasierten Ansatz, der die Menschen vor Ort in den Mittelpunkt stellt.

Herausforderungen

Die bisherigen Fortschritte sind ermutigend, reichen aber bei Weitem nicht aus. Der Schutzstatus eines Gebietes allein garantiert noch keinen Erhalt der Biodiversität – Schutzgebiete müssen professionell verwaltet werden, um sowohl die ökologische Intaktheit als auch die Einbindung der lokalen Bevölkerung gewährleisten zu können. Dafür sind eine effektive und gerechte Verwaltung, klare Land- und Landnutzungsrechte sowie eine langfristig gesicherte Finanzierung erforderlich. Das vielfältige Engagement des BMZ trägt dazu bei.

Darüber hinaus werden weltweit deutlich mehr geschützte Flächen benötigt. Deshalb haben sich die Vertragsstaaten des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) 2022 mit dem Globalen Biodiversitätsrahmen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) dazu verpflichtet, 30 Prozent der weltweiten Landes- und Meeresfläche sowie der Binnengewässer bis 2030 unter wirksamen Schutz zu stellen.

Grundprinzipien für alle Schutzmaßnahmen sind die Wahrung der Menschenrechte, die Einbindung von Indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften und ein entwicklungsorientierter Ansatz mit spürbarem Nutzen für die Bevölkerung vor Ort.

Arbeitsbereiche

Stand: 08.10.2024