Urheberrecht© Rob Barnes / Grid Ardenal
Biodiversität und Meere Meere schützen und nachhaltig nutzen
Die Weltmeere bedecken 71 Prozent unseres Planeten. Sie sind ein zentraler Bestandteil des globalen Ökosystems und beherbergen eine enorme Biodiversität – ohne sie wäre das Leben auf der Erde in seiner heutigen Form nicht möglich.
Meere leisten zudem einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Sie produzieren einen Großteil des Sauerstoffs, haben bislang etwa ein Viertel der vom Menschen erzeugten Kohlendioxid-Emissionen aufgenommen und bieten Schutz vor extremen Wetterereignissen.
Für mehr als drei Milliarden Menschen ist Fisch eine der wichtigsten Quellen für tierisches Eiweiß. Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung nutzt die natürliche Vielfalt der Meere als Lebens- und Wirtschaftsgrundlage. Viele indigene und lokale Küstengemeinschaften sind direkt abhängig von den natürlichen Ressourcen der Ozeane.
Biodiversität der Meere in Gefahr
Verschmutzung, Überfischung und der Klimawandel belasten das Ökosystem Meer erheblich. Besonders artenreiche Meeres- und Küstenlebensräume wie Mangrovenwälder, Seegraswiesen und Korallenriffe werden durch Abholzungen, zerstörerische Fischereipraktiken und Meeresverschmutzung massiv beeinträchtigt.
Trotz ihrer Bedeutung für eine nachhaltige Entwicklung werden marine Ökosysteme häufig nur unzureichend geschützt und überwiegend nicht nachhaltig genutzt. Bisher stehen erst acht Prozent der Meeresfläche unter Schutz.
Deutsches Engagement
Zwei Drittel der Partnerländer der deutschen Entwicklungszusammenarbeit sind Insel- oder Küstenstaaten. Um die Meeres- und Küstenlebensräume für zukünftige Generationen zu bewahren und eine nachhaltige Nutzung zu fördern, engagiert sich das BMZ insbesondere für die Umsetzung des Globalen Biodiversitätsrahmens (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen). Dieser sieht vor, dass bis zum Jahr 2030 mindestens 30 Prozent der globalen Land- und Meeresfläche unter Schutz gestellt werden.
Das BMZ fördert einen grundlegenden Wandel im Umgang mit marinen Ressourcen und ein flächendeckendes und ökosystembasiertes Management der Meere und ihrer Biodiversität. Gestärkt wird insbesondere die Rolle und Teilhabe von indigenen und lokalen Gemeinschaften, die Kleinfischerei betreiben.
Internationale Bemühungen zum Schutz der Meere
Meeresschutz rückt zunehmend in den Fokus der internationalen Politik und des globalen Handelns.
Im Dezember 2022 wurde auf der Vertragsstaatenkonferenz der Biodiversitätskonvention (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) der Globale Biodiversitätsrahmen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) verabschiedet, der wichtige Ziele für den Schutz mariner Ökosysteme formuliert.
Im Juni 2023 gelang mit dem neuen Hochseeschutzabkommen (Externer Link) ein wichtiger politischer Durchbruch für den internationalen Meeresschutz. Das Abkommen ermöglicht erstmals die Ausweisung von Meeresschutzgebieten auf hoher See, also in dem Teil der Weltmeere, in dem Staaten keine Hoheitsgewalt haben (englisch: Biodiversity Beyond National Jurisdiction, daher auch BBNJ-Abkommen). Diese Gebiete umfassen rund die Hälfte der Erdoberfläche.
Für den Zeitraum von 2021 bis 2030 haben die Vereinten Nationen die Dekade der Meeresforschung für nachhaltige Entwicklung ausgerufen. Ziel der Ozeandekade ist die Umsetzung der Agenda 2030 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) auf Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen. Denn: Um die fortschreitende Schädigung von Meeres- und Küstenökosystemen aufzuhalten, braucht es wissenschaftlich fundierte politische Maßnahmen.
Stand: 31.07.2024