Fischer an der Küste der Insel Sansibar, Tansania

Biodiversität und Meere Meere schützen und nachhaltig nutzen

Küsten- und Meeresökosysteme spielen eine Schlüsselrolle beim Klima- und Katastrophenschutz und für die Ernährungssicherheit. Das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) setzt sich auf vielfältige Weise für den Schutz, die Wiederherstellung und die nachhaltige Nutzung von Küsten- und Meeresökosystemen ein.

Die Weltmeere bedecken 71 Prozent unseres Planeten. Sie sind ein zentraler Bestandteil des globalen Ökosystems und beherbergen eine enorme Biodiversität – ohne sie wäre das Leben auf der Erde in seiner heutigen Form nicht möglich.

Meere leisten zudem einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Sie produzieren einen Großteil des Sauerstoffs, haben bislang etwa ein Viertel der vom Menschen erzeugten Kohlendioxid-Emissionen aufgenommen und bieten Schutz vor extremen Wetterereignissen.

Für mehr als drei Milliarden Menschen ist Fisch eine der wichtigsten Quellen für tierisches Eiweiß. Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung nutzt die natürliche Vielfalt der Meere als Lebens- und Wirtschaftsgrundlage. Viele indigene und lokale Küstengemeinschaften sind direkt abhängig von den natürlichen Ressourcen der Ozeane.


Biodiversität der Meere in Gefahr

Siehe auch
Müll am Strand von Co­lom­bo, Sri Lan­ka

Verschmutzung, Überfischung und der Klimawandel belasten das Ökosystem Meer erheblich. Besonders artenreiche Meeres- und Küstenlebensräume wie Mangrovenwälder, Seegraswiesen und Korallenriffe werden durch Abholzungen, zerstörerische Fischereipraktiken und Meeresverschmutzung massiv beeinträchtigt.

Trotz ihrer Bedeutung für eine nachhaltige Entwicklung werden marine Ökosysteme häufig nur unzureichend geschützt und überwiegend nicht nachhaltig genutzt. Bisher stehen erst acht Prozent der Meeresfläche unter Schutz.

Deutsches Engagement

Zwei Drittel der Partnerländer der deutschen Entwicklungszusammenarbeit sind Insel- oder Küstenstaaten. Um die Meeres- und Küstenlebensräume für zukünftige Generationen zu bewahren und eine nachhaltige Nutzung zu fördern, engagiert sich das BMZ insbesondere für die Umsetzung des Globalen Biodiversitätsrahmens (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen). Dieser sieht vor, dass bis zum Jahr 2030 mindestens 30 Prozent der globalen Land- und Meeresfläche unter Schutz gestellt werden.

Das BMZ fördert einen grundlegenden Wandel im Umgang mit marinen Ressourcen und ein flächendeckendes und ökosystembasiertes Management der Meere und ihrer Biodiversität. Gestärkt wird insbesondere die Rolle und Teilhabe von indigenen und lokalen Gemeinschaften, die Kleinfischerei betreiben.

Initiativen und Beispielvorhaben für den Meeresschutz

  • Zusammenarbeit konkret

    Save Our Mangroves Now! Interner Link

    Mangrovenwälder bilden ein hoch spezialisiertes tropisches Küstenökosystem an der Schnittstelle von Land und Meer. Sie erfüllen wichtige Funktionen für Klima, Biodiversität und Ernährungssicherung.

    Mangroven in Indien
  • Zusammenarbeit konkret

    MeerWissen – African-German Partners for Ocean Knowledge Interner Link

    Mit der MeerWissen-Initiative setzt sich das BMZ für eine wissensbasierte Meerespolitik in Afrika ein und leistet dadurch einen offiziellen Beitrag zur UN-Ozeandekade (2021 bis 2030) zum Schutz und Erhalt der biologischen Vielfalt in den Weltmeeren.

    Ein Taucher im Meer

Internationale Bemühungen zum Schutz der Meere

SDG 14: Leben unter Wasser

(Externer Link)

Logo: Vereinte Nationen Dekade der Meeresforschung für nachhaltige Entwicklung 2021–2030

Meeresschutz rückt zunehmend in den Fokus der internationalen Politik und des globalen Handelns.

Im Dezember 2022 wurde auf der Vertragsstaatenkonferenz der Biodiversitätskonvention (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) der Globale Biodiversitätsrahmen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) verabschiedet, der wichtige Ziele für den Schutz mariner Ökosysteme formuliert.

Im Juni 2023 gelang mit dem neuen Hochseeschutzabkommen (Externer Link) ein wichtiger politischer Durchbruch für den internationalen Meeresschutz. Das Abkommen ermöglicht erstmals die Ausweisung von Meeresschutzgebieten auf hoher See, also in dem Teil der Weltmeere, in dem Staaten keine Hoheitsgewalt haben (englisch: Biodiversity Beyond National Jurisdiction, daher auch BBNJ-Abkommen). Diese Gebiete umfassen rund die Hälfte der Erdoberfläche.

Für den Zeitraum von 2021 bis 2030 haben die Vereinten Nationen die Dekade der Meeresforschung für nachhaltige Entwicklung ausgerufen. Ziel der Ozeandekade ist die Umsetzung der Agenda 2030 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) auf Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen. Denn: Um die fortschreitende Schädigung von Meeres- und Küstenökosystemen aufzuhalten, braucht es wissenschaftlich fundierte politische Maßnahmen.

Videos

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    Ocean 4 Life – Meere schützen und Lebensgrundlagen bewahren

    Standbild aus dem Video " Ocean 4 Life – Meere schützen und Lebensgrundlagen bewahren"
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    Ocean 4 Life – Vernetzt denken und handeln in Politik, Wissenschaft und Gesellschaft

    Standbild aus dem Video "Ocean 4 Life – Vernetzt denken und handeln in Politik, Wissenschaft und Gesellschaft"
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    Ocean 4 Life – Naturbasierte Lösungen für Mensch und Umwelt

    Standbild aus dem Video "Ocean 4 Life – Naturbasierte Lösungen für Mensch und Umwelt"

Stand: 31.07.2024