Urheberrecht© Abdul Hakeem Memon, via flickr, CC BY 2.0
Pakistan
Mit mehr als 240 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern hat Pakistan die fünftgrößte Bevölkerung der Welt (nach Indien, China, USA und Indonesien). Das jährliche Bevölkerungswachstum von fast zwei Prozent, Schwächen bei der öffentlichen Verwaltung, die derzeitige Wirtschafts- und Finanzkrise, Defizite im Menschenrechtsschutz sowie eine hohe Anfälligkeit für die Folgen des Klimawandels stellen Pakistan vor große Herausforderungen.
Auf dem aktuellen Index der menschlichen Entwicklung (HDI (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) belegt Pakistan Platz 164 von 193 ausgewerteten Ländern.
Flutkatastrophen
Im Sommer 2022 führten außergewöhnlich starke Monsunregenfälle zu verheerenden Überschwemmungen in Pakistan. Zeitweise war ein Drittel des Landes überflutet, 33 Millionen Menschen waren betroffen. Die Infrastruktur wurde stark beschädigt, Ernten und Viehbestände wurden vernichtet. Als Folge der Flutkatastrophe kam es zu einer Ernährungskrise: Nach Angaben der Vereinten Nationen waren im Juni 2023 mehr als zehn Millionen Menschen nicht in der Lage, sich ausreichend zu ernähren. Insgesamt waren mehr als 20 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Die deutsche Bundesregierung stellte knapp 100 Millionen Euro zur Bewältigung der sozialen Folgen der Katastrophe und für den Wiederaufbau zur Verfügung. Davon kamen rund 67 Millionen Euro aus dem Haushalt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Eine internationale Geberkonferenz im Januar 2023 erbrachte Zusagen in Höhe von rund zehn Milliarden Euro.
Auch 2023 und 2024 kam es zu extremen Wettereignissen. So wurden im April 2024 mindestens 124 Menschen – die meisten von ihnen Kinder – durch schwere Regenfälle getötet, die hauptsächlich die Provinz Khyber Pakhtunkhwa betrafen.
Situation der Geflüchteten aus Afghanistan
Pakistan ist neben Iran das Hauptaufnahmeland von Geflüchteten aus Afghanistan: Mehr als zwei Millionen Menschen aus dem Nachbarland sind offiziell in Pakistan registriert. Die Zahl nichtregistrierter Geflüchteter wird auf zusätzliche ein bis zwei Millionen Menschen geschätzt. Die meisten von ihnen leben außerhalb von Flüchtlingscamps in Städten oder deren Umgebung, vor allem in den Provinzen Khyber Pakhtunkhwa und Belutschistan.
Die Regierung sieht sich mit immer größeren Herausforderungen konfrontiert. 2023 hat sie angekündigt, nach und nach Afghaninnen und Afghanen auszuweisen. Mehr als 600.000 Menschen sind daraufhin bereits nach Afghanistan zurückgekehrt. Nach engem Austausch mit der internationalen Gemeinschaft wurde der Ausweisungsplan ausgesetzt. Bei der Versorgung der Geflüchteten bleibt Pakistan auf internationale Hilfe angewiesen.
Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Pakistan
Deutschland und Pakistan arbeiten bereits seit 1961, dem Gründungsjahr des BMZ, entwicklungspolitisch zusammen. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit zielt darauf ab, Pakistan auf seinem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) zu unterstützen und konzentriert sich dabei auf folgende Kernthemen:
- Klima und Energie, Just Transition (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)
- Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung
- Gesundheit, soziale Sicherung und Bevölkerungsdynamik
Das BMZ unterstützt Pakistan außerdem dabei, die Versorgung von afghanischen Geflüchteten zu verbessern und die kommunale Infrastruktur auszubauen. Nach Möglichkeit werden Frauen in allen Vorhaben als zentrale Zielgruppe berücksichtigt, ihre aktive Teilhabe wird besonders gefördert.
Bei Regierungsverhandlungen im Mai 2023 sagte das BMZ Pakistan Mittel in Höhe von 163,3 Millionen Euro neu zu. Davon entfallen 108,5 Millionen Euro auf die finanzielle (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und 54,8 Millionen Euro auf die technische Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen).
Entwicklungspolitische Kennzahlen
- Pakistan
- Deutschland
Allgemeine Informationen
Hinweise für die Nutzung
Klicken Sie sich durch die oben angeordneten verschiedenen Rubriken und finden Sie aktuelle Zahlen aus Pakistan sowie – zum Vergleich – aus Deutschland.
Weitere Informationen zu den einzelnen Daten und die Quellenangabe können Sie mithilfe des i-Zeichens abrufen.
Gesamtbevölkerung
Erläuterung und Quellenangabe
Die Angabe zur Gesamtbevölkerung basiert auf der faktischen Definition von Bevölkerung, die alle Einwohnerinnen und Einwohner, die in einem Land ansässig sind, unabhängig von ihrem rechtlichen Status oder ihrer Staatsangehörigkeit umfasst. Die Zahlen geben die Schätzungen zur Jahresmitte wieder.
Quelle: Globale Entwicklungsdaten der Weltbank (Externer Link)
Fläche
Erläuterung und Quellenangabe
Gesamtfläche eines Landes (in Quadratkilometern) einschließlich der Gebiete unter Binnengewässern und einigen Küstenwasserstraßen.
Quelle: Globale Entwicklungsdaten der Weltbank (Externer Link)
Rang im HDI
Erläuterung und Quellenangabe
Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) veröffentlicht jährlich einen Bericht über die menschliche Entwicklung. Der darin enthaltene Index der menschlichen Entwicklung (englisch: Human Development Index, HDI) erfasst die durchschnittlichen Werte eines Landes in grundlegenden Bereichen der menschlichen Entwicklung. Dazu gehören zum Beispiel die Lebenserwartung bei der Geburt, das Bildungsniveau sowie das Pro-Kopf-Einkommen. Aus einer großen Zahl solcher Einzelindikatoren wird eine Rangliste errechnet.
SDG-Trends für Pakistan
- Auf Kurs oder Bewahrung
- Leichte Verbesserung
- Stillstand
- Abnehmend
- Informationen nicht verfügbar