Kernthema „Klima und Energie, Just Transition Strom nachhaltig erzeugen, Katastrophen vorbeugen, an Klimawandel anpassen

Der Klimarisiko-Index 2021 der Nichtregierungsorganisation Germanwatch zählt Pakistan zu den zehn am stärksten von den Risiken des Klimawandels betroffenen Ländern. Ohne wirkungsvolle Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel könnten, laut Einschätzung der Weltbank, bis zum Jahr 2050 viele Millionen Menschen zusätzlich von Armut betroffen sein. Deutschland unterstützt Pakistan dabei, eine sozialverträgliche Energiewende voranzutreiben und Sicherungssysteme aufzubauen, die die Folgen des Klimawandels abfedern.

Mit Unterstützung der GIZ werden in Sindh, Pakistan, Solaranlagen installiert.

Mit Unterstützung der GIZ werden in Sindh, Pakistan, Solaranlagen installiert.

Mit Unterstützung der GIZ werden in Sindh, Pakistan, Solaranlagen installiert.
Entwicklungsministerin Svenja Schulze und Pakistans Klimaministerin Sherry Rehman (rechts)

2021 vereinbarten Deutschland und Pakistan eine Partnerschaft für Klima, Energie und nachhaltige Entwicklung. Die Klimapartnerschaft umfasst einen engen politischen Dialog, die Stärkung der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und die Einbindung von Privatwirtschaft, wissenschaftlichen Einrichtungen und zivilgesellschaftlichen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Organisationen.

Deutschland unterstützt Pakistan dabei, im Rahmen der NDC-Partnerschaft nationale Klimaziele zu entwickeln und umzusetzen, das Klimarisikomanagement zu verbessern, die Nutzung erneuerbarer Energien auszubauen, Klimarisiken zu analysieren, Strategien zur Anpassung an den Klimawandel zu erarbeiten und ein Emissionshandelssystem aufzubauen.


Technische und finanzielle Lösungen

Als Reaktion auf die Flutkatastrophe 2022 vereinbarten beide Ländern unter anderem ein Programm zum Wassermanagement: Um Überschwemmungen zu verhindern, werden Rückhaltebecken für Regenwasser gebaut, das dann in trockenen Zeiten für die landwirtschaftliche Bewässerung und die Trinkwasserversorgung zur Verfügung steht.

Um die Menschen im Katastrophenfall auch finanziell abzusichern, fördert das BMZ neben technischen Maßnahmen auch den Aufbau eines anpassungsfähigen sozialen Sicherungssystems. Pakistan zählt zu den Pilotländern, die am Globalen Schutzschirm gegen Klimarisiken (Externer Link) teilnehmen.

Erneuerbare Energien

Windpark in der Atacama-Wüste, Chile

Derzeit leidet Pakistan unter unzureichender Energieversorgung – und der Energiebedarf wird in den kommenden Jahren weiter steigen. Es gilt, die Wirtschaft und eine zunehmende Anzahl von Einwohnerinnen und Einwohner verlässlich und flächendeckend mit nachhaltig erzeugter Energie zu versorgen.

Die Voraussetzungen für die Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen sind gut. Deutschland fördert daher die Nutzung von Sonne, Wind und Wasserkraft zur Stromerzeugung und den Ausbau von Übertragungsleitungen, um die Energie einspeisen und verteilen zu können.

Durch die Finanzierung von fünf Kleinwasserkraftwerken und Solaranlagen in entlegenen Gemeinden der Provinz Khyber Pakhtunkhwa können beispielsweise 13.000 Haushalte mit regenerativ erzeugtem Strom versorgt werden. Ihre Energieausgaben sind dadurch um fast 50 Prozent gesunken. Pro Jahr werden Emissionen vermieden, die 1.600 Tonnen Kohlendioxid entsprechen.

Stand: 07.08.2024