Wasser-, Sanitär- und Hygieneversorgung (WASH)

Eine sichere Wasserversorgung und der Zugang zu Sanitärversorgung sind als Menschenrechte anerkannt. Sie wurden außerdem als eigenes Ziel (SDG 6) in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) festgeschrieben und spielen auch für die Erreichung anderer Entwicklungsziele eine wichtige Rolle – zum Beispiel bei den Zielen zu Gesundheit, Ernährungssicherheit, Gleichstellung der Geschlechter, Bildung und Klimaschutz. Das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) baut daher sein Engagement für das SDG 6 weiter aus.

Eine Person wäscht sich die Hände an einem Brunnen in Yei, Südsudan.
Eine Person wäscht sich die Hände an einem Brunnen in Yei, Südsudan.

Aktuell ist die Weltgemeinschaft weit davon entfernt, Ziel 6 der Agenda 2030 zu erreichen: Mehr als zwei Milliarden Menschen haben keinen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser, etwa 3,5 Milliarden Menschen verfügen über keine sicheren sanitären Anlagen. Und rund zwei Milliarden Menschen haben zu Hause keine Möglichkeit, sich die Hände mit Wasser und Seife zu waschen.


Deutsches Engagement

Entwicklungspolitische Maßnahmen im Bereich der Wasser-, Sanitär- und Hygieneversorgung (kurz: WASH) sind eine wirkungsvolle und sehr kosteneffiziente Möglichkeit, Armut zu bekämpfen und die Lebensbedingungen insgesamt zu verbessern. Ziel des BMZ ist, die Bedeutung der Wasser-, Sanitär- und Hygieneversorgung stärker in den Vordergrund zu rücken und WASH in internationalen Prozessen als sektorübergreifendes Thema zu verankern.

Das BMZ unterstützt Partnerländer dabei, die Versorgung in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und Gesundheitszentren zu verbessern. In enger Zusammenarbeit mit den zuständigen nationalen Ministerien werden sowohl Aufklärungskampagnen als auch der Ausbau der Infrastruktur gefördert. Ein weiteres Arbeitsfeld ist die Verbesserung des Wasser- und Abwassermanagements, um die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt (One Health) sicherzustellen.

Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit verfolgt vermehrt einen ganzheitlichen Ansatz, um WASH-Systeme zu stärken. Dieser Ansatz des sogenannten „system strengthenings“ (Systemstärkung) bezieht alle miteinander verbundenen Faktoren ein, wie zum Beispiel Politik und Gesetze, Institutionen, Planung, finanzielle Mittel, Infrastruktur, Regelungen, Rechenschaftspflicht, Überwachung, Wassermanagement, Lernen und Anpassung. Dabei ist es wichtig, die dynamischen Wechselwirkungen dieser Faktoren zu berücksichtigen, um einen dauerhaften und allgemeinen Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene sicherzustellen.

Im Einklang mit seiner Strategie zur feministischen Entwicklungspolitik setzt sich das BMZ auch im Bereich WASH besonders für die Rechte und Interessen von Mädchen und Frauen sowie anderen benachteiligten Gruppen ein. Themen sind unter anderem eine verbesserte Menstruationsgesundheit und -hygiene und der Bau von barrierefreien und geschlechtergetrennten Toiletten (siehe auch: Wasser und Gender).

Im Detail

Stand: 13.06.2024