Frischwassertank in einem Armenviertel in Nairobi, Kenia

Trinkwasserversorgung Sauberes Trinkwasser für alle: ein Menschenrecht

Jeder Mensch hat das Recht, stets über bezahlbares Wasser in ausreichender Menge und Qualität zu verfügen – zum Trinken, zur Essenszubereitung und für die Körperhygiene. Falls Wasser so knapp ist, dass unterschiedliche Nutzungsinteressen miteinander konkurrieren, räumt das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) dem Menschenrecht auf Trinkwasser Vorrang vor anderen Nutzungsformen, etwa in der Landwirtschaft oder für die Energieerzeugung, ein.

Laut Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bedeutet eine „sicher bewirtschaftete“ Trinkwasserversorgung, dass hygienisch einwandfreies Trinkwasser jederzeit, vor Ort und frei von Verunreinigungen (zum Beispiel durch Fäkalien oder Chemikalien) zugänglich ist. Zu den sicheren Wasserquellen zählen unter anderem Leitungswasser, Bohrbrunnen, geschützte Quellen, Regenwasser und abgepacktes Wasser. Von „Grundversorgung“ spricht die WHO, wenn die nächste sichere Wasserquelle in maximal 30 Minuten (Hin- und Rückweg) erreichbar ist.


Mehr als zwei Milliarden Menschen ohne sicheren Trinkwasserzugang

Mit der Verabschiedung der Agenda 2030 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) wurde das Ziel, bis 2030 alle Menschen mit qualitativ sicherem Wasser zu versorgen, politisch verankert (SDG 6). Doch ein 2023 veröffentlichter UN-Bericht zur weltweiten Wasser-, Sanitär- und Hygieneversorgung (Externer Link) macht deutlich, dass die Erreichung von SDG 6 noch in weiter Ferne liegt.

Zwar hat sich die Versorgungslage in den vergangenen 20 Jahren deutlich verbessert. Doch 2022 hatten laut Schätzungen immer noch mehr als zwei Milliarden Menschen keinen sicheren Trinkwasserzugang. Mehr als 700 Millionen Menschen verfügten nicht einmal über eine Grundversorgung, über die Hälfte von ihnen lebten in afrikanischen Staaten südlich der Sahara. Dort lebt auch der Großteil der Menschen, die ihr Trinkwasser direkt aus Oberflächengewässern wie Flüssen, Bächen oder Seen beziehen.

Um den universellen Zugang zu sicherem Trinkwasser zu erreichen, müssten sich die Fortschrittsraten laut UN-Auswertung versechsfachen. In den am wenigsten entwickelten Ländern (LDCs (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) müssten sich die Fortschritte sogar um das 20-fache steigern.

Lösungsansätze für den Zugang zu Trinkwasser

Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit unterstützt ihre Partnerländer dabei, die Versorgungsysteme zu verbessern. Ziel ist eine Versorgung für alle durch Wasserleitungen bis in die Haushalte.

Wo eine solche Versorgung kurzfristig nicht ermöglicht werden kann, werden Übergangslösungen gefunden. So kann auch ein gemeinschaftlich genutzter Zugang zu Trinkwasser einen deutlichen Fortschritt bedeuten, wenn hygienisch unbedenkliches Wasser zur Verfügung gestellt wird – entweder über geschützte Quellen und Brunnen oder durch aufbereitetes Wasser. Oft kommen sogenannte „Wasserkioske“ zum Einsatz, die als öffentliche Zapfstellen Wasser zu bezahlbaren Preisen anbieten.

Zusammenarbeit konkret

Stand: 13.06.2024