Nach einem Starkregen wurde eine Straße im Karibikstaat St. Lucia weggespült.

Klimawandel und Entwicklung Gegen Verluste und Schäden absichern

Durch den Klimawandel treten extreme Wetterereignisse wie Überflutungen oder Dürren zunehmend häufiger und intensiver auf. Es kommt zudem zu schleichenden Klimaveränderungen wie beispielweise dem Anstieg des Meeresspiegels, Wüstenbildung und Gletscherschmelze. Das Bundesentwicklungsministerium unterstützt Menschen und Länder im Globalen Süden (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) dabei, sich an diese Veränderungen anzupassen, sich auf Risiken vorzubereiten und, wo die Anpassung an den Klimawandel nicht mehr ausreicht, mit Verlusten und Schäden bestmöglich umzugehen.

Siehe auch
Bau einer Uferbefestigung am Ufer des Mayur River in der Stadt Khulna im Südwesten von Bangladesch
Gletscher in Island

Die Auswirkungen des Klimawandels bedrohen die Lebensgrundlagen vieler Menschen und die nachhaltige Entwicklung weltweit. Die von den Vereinten Nationen definierten Gruppen der „am wenigsten entwickelten Länder“ (Least Developed Countries (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), LDCs) und der „kleinen Inselentwicklungsländer“ (Small Island Developing States, SIDS) sowie gesellschaftlich benachteiligte Bevölkerungsgruppen spüren die Folgen am härtesten, obwohl sie selbst am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben.

Deswegen ist es ein zentrales Anliegen des BMZ, Menschen und Länder dabei zu unterstützen, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen und widerstandsfähiger gegenüber seinen Folgen zu werden.

In manchen Fällen sind Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel jedoch entweder nicht bezahlbar, nicht durchsetzbar oder technisch nicht möglich. Dann kann es zu wirtschaftlichen Verlusten und Schäden kommen – etwa zu Ernteverlusten durch Dürren oder zur Zerstörung von Häusern und Geschäften durch Wirbelstürme. Aber auch sogenannte nicht-ökonomische Verluste und Schäden wie Vertreibung, der Verlust von Biodiversität oder der Verlust von Traditionen, Sprachen und Lebensraum können die Folge sein. Die entstehenden Verluste und Schäden stellen viele Menschen und Länder vor große Herausforderungen.

Hier setzt die deutsche Entwicklungspolitik an und unterstützt Länder und Menschen dabei, solchen Verlusten vorzubeugen und sich gegen Klimaschäden abzusichern.


Video: Verluste und Schäden

Standbild aus dem BMZ-Erklärvideo "Verluste und Schäden"
Die Folgen des Klimawandels sind in allen Ländern spürbar und bedrohen vor allem in den vulnerabelsten Ländern die Lebensgrundlage vieler Menschen. Die Staaten der Welt diskutieren das Thema schon seit langem bei den internationalen Klimaverhandlungen. Für Deutschland engagiert sich das Entwicklungsministerium dafür, besonders vulnerable Menschen und Länder im Umgang mit Verlusten und Schäden zu unterstützen. 
Zyklus für ein umfassendes Klimarisikomanagement

Zyklus für ein umfassendes Klimarisikomanagement | Grafik vergrößern

Zyklus für ein umfassendes Klimarisikomanagement | Grafik vergrößern

Das Engagement des BMZ

Standbild aus dem Video "Klima-Risikomanagement – wie können wir reagieren?"

Klimarisikomanagement Wie können wir reagieren?

Klimarisikomanagement hilft bei der Bewältigung der verbleibenden Klimarisiken, indem es eine Reihe wirksamer und innovativer Instrumente und Maßnahmen zur Vermeidung, Minimierung und Bewältigung von Verlusten und Schäden einsetzt.

Umfassendes Risikomanagement: Um schnell auf drohende Schäden und Verluste reagieren zu können, ist es zentral, sich vorab mit den konkret bestehenden Risiken auseinanderzusetzen. Ein umfassendes Risikomanagement verbindet Strategien und Maßnahmen zur Reduzierung von Katastrophen- und Klimarisiken und ist der handlungsleitende Ansatz in der Abwendung, Verringerung und Bewältigung von klimabedingten Verlusten und Schäden.

Anstelle von Einzelmaßnahmen werden sowohl bewährte als auch innovative Instrumente aus dem Klimaschutz, der Anpassung an den Klimawandel, dem Katastrophenrisikomanagement, der Klimarisikofinanzierung und der sozialen Sicherung zu einem Gesamtansatz kombiniert. Durch die Übergangshilfe wird zudem die Brücke zur humanitären Hilfe geschlagen. Ziel ist, sowohl bei der Anpassung als auch beim Wiederaufbau nach Katastrophen transformative Prozesse anzustoßen, die die Resilienz⁠ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) gegenüber zukünftigen Risiken erhöhen.

Globaler Schutzschirm gegen Klimarisiken: Die G7 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und die V20 (englische Abkürzung für „The Vulnerable Twenty“, ein Zusammenschluss von Staaten, die besonders vom Klimawandel bedroht sind) bauen gemeinsam Aktivitäten im Bereich der Klimarisikoabsicherung und -vorsorge aus. Ziel des Schutzschirms ist es, Absicherungsinstrumente zu entwickeln, die an den Bedarf des jeweiligen Landes angepasst sind und bei Eintritt von Klimaschäden aufgrund von Extremwetterereignissen schnell und gezielt auszahlen können. Die Initiative wurde 2022 auf der Klimakonferenz in Sharm El-Sheikh (Ägypten) gestartet. Seitdem hat die Arbeit in acht Pionierländern und einer Region begonnen. Im April 2024 wurden fünf weitere Partnerländer des Globalen Schutzschirms bekannt gegeben.

Umsetzung von Vereinbarungen aus den internationale Klimaverhandlungen: Unter dem Stichwort „Loss and Damage“ wird unter dem Dach der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) und im Rahmen des Übereinkommens von Paris (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) darüber diskutiert, wie global mit Verlusten und Schäden umgegangen wird und wie vulnerable⁠ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Länder zukünftig finanziell und technisch besser unterstützt werden können. Auf der Weltklimakonferenz 2023 in Dubai wurde die Ausgestaltung entsprechender Unterstützungsstrukturen beschlossen. Das BMZ setzt sich dafür ein, dass der neu eingerichtete Fonds zum Umgang mit Verlusten und Schäden (Externer Link) (Fund for Responding to Loss and Damage, FRLD) eine sinnvolle Rolle in der Unterstützungslandschaft einnimmt und nationale Kapazitäten im Umgang mit Verlusten und Schäden nachhaltig stärkt. Deutschland fördert außerdem das 2019 gegründete Santiago-Netzwerk (Externer Link). Es soll Ländern dabei helfen, ihren Bedarf an technischer Unterstützung zu identifizieren und sie mit Organisationen und Expertinnen und Experten in Verbindung bringen, die entsprechendes Fachwissen und technische Unterstützung anbieten.

Das BMZ möchte diese globalen Unterstützungsstrukturen so mitgestalten, dass insbesondere diejenigen Länder und Menschen erreicht werden, die besonders vom Klimawandel betroffen sind.

Klimawandelbedingte menschliche Mobilität: Infolge des Klimawandels werden künftig immer mehr Menschen ihre Heimartorte verlassen müssen. Das BMZ unterstützt Menschen, die unter Migrationsdruck geraten.

Biodiversität und Klima: Gesunde Ökosysteme können die Anfälligkeit der Menschen gegenüber Klimaveränderungen verringern und die Widerstandsfähigkeit stärken. So formen Mangrovenwälder zum Beispiel eine natürliche Schutzwand gegen Stürme und Tsunamis.

Titelblatt: Umgang mit Verlusten und Schäden durch den Klimawandel

Umgang mit Verlusten und Schäden durch den Klimawandel

Klimarisiken vorausschauend angehen

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 10/2024 | Dateigröße 1 MB, Seiten 2 Seiten | Zugänglichkeit barrierefrei
Titelblatt: Ein globaler Klimarisiko-Schutzschirm: Deutschlands G7-Angebot im Einsatz gegen Klimaschäden und -verluste in Entwicklungsländern

Ein globaler Klimarisiko-Schutzschirm

Deutschlands G7-Angebot im Einsatz gegen Klimaschäden und -verluste in Entwicklungsländern (Stand: Juli 2022)

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 07/2022 | Dateigröße 843 KB, Seiten 6 Seiten | Zugänglichkeit barrierefrei
Umfassendes Risikomanagement

Umfassendes Risikomanagement

Der Ansatz der deutschen Entwicklungszusammenarbeit im Umgang mit Katastrophen- und Klimarisiken | BMZ fundiert

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 05/2019 | Dateigröße 7 MB, Seiten 28 Seiten | Zugänglichkeit barrierefrei
Cover Katastrophenrisikomanagement

Katastrophenrisikomanagement

Risiken erkennen, Katastrophen vorbeugen, Resilienz stärken

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 05/2022 | Dateigröße 4 MB, Seiten 36 Seiten | Zugänglichkeit barrierefrei

Arbeitsfelder

Stand: 22.10.2024