Verluste und Schäden absichern Globaler Schutzschirm gegen Klimarisiken

Logo: Global Shield against Climate Risks (Globaler Schutzschirm gegen Klimarisiken)
Logo: Global Shield against Climate Risks (Globaler Schutzschirm gegen Klimarisiken)

Der Klimawandel führt zu häufigeren und intensiveren Extremwetterereignissen wie starken Überflutungen oder Dürren. Besonders betroffene Menschen und Länder müssen sich besser vor Klimaschäden durch Extremwetterereignisse schützen. Dabei fordern sie Unterstützung durch die Industrieländer, die zum großen Teil zum Klimawandel beigetragen haben. Die G7 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)-Staaten haben sich deshalb mit den V20 (Externer Link) (The Vulnerable Twenty, ein Zusammenschluss von Staaten, die besonders vom Klimawandel bedroht sind) darauf verständigt, einen Globalen Schutzschirm gegen Klimarisiken aufzubauen.

Der Schutzschirm wurde am 14. November 2022 auf der Weltklimakonferenz (COP27) offiziell gestartet und unterstützt vom Klimawandel besonders betroffene Menschen und Länder dabei, sich finanziell besser gegen Klimarisiken abzusichern. Seitdem hat der Schutzschirm seine Arbeit zunächst in acht Pionier-Ländern und einer Region begonnen. Im Frühjahr 2024 hat die Initiative fünf weitere Länder aufgenommen, die sich über einen Auswahlprozess um Unterstützung durch den Globalen Schutzschirm beworben haben.


Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Gerade für arme Menschen haben Klimakatastrophen verheerende Auswirkungen. Sie haben oft nicht die Mittel, sich und ihre Häuser, Felder oder Geschäfte gegen extremes Wetter zu schützen und können dadurch ihr gesamtes Hab und Gut verlieren.
Svenja Schulze Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Umgang mit Verlusten und Schäden

Nach einem Starkregen wurde eine Straße im Karibikstaat St. Lucia weggespült.

Die Länder des Globalen Südens (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) sind am stärksten von den Folgen des Klimawandels betroffen und haben oft nicht die Ressourcen, ihre Bürgerinnen und Bürger davor zu schützen.

In den internationalen Klimaverhandlungen wird darüber unter dem Stichwort „Loss and Damage“ (Verluste und Schäden) diskutiert. Im Fokus steht, wie Menschen und Länder, die durch den Klimawandel besonders gefährdet sind, im Umgang mit Verlusten und Schäden technisch und finanziell unterstützt werden können.

Auf der COP28 in Dubai wurde die Ausgestaltung einer globalen Unterstützungsstruktur für besonders vulnerable (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Entwicklungsländer beschlossen. Es wurde ein neuer Fonds gegründet, der eine zentrale Rolle im Unterstützungssystem einnehmen wird. Auch die schon bestehenden und neu zu schaffenden Instrumente zum Umgang mit Verlusten und Schäden, sogenannte vorausschauende Finanzierungsarrangements, spielen eine wichtige Rolle. Durch ein sinnvolles Zusammenspiel des Fonds mit den Finanzierungsarrangements können Schutzlücken im nationalen Umgang mit Verlusten und Schäden geschlossen werden. Der Globale Schutzschirm gegen Klimarisiken hat als Finanzierungsarrangement insbesondere zum Umgang mit Extremwetterereignissen schon wichtige Vorarbeit geleistet.

Deutschland engagiert sich stark für die (Weiter-)Entwicklung von Unterstützungsangeboten zum Umgang mit Klimaschäden, um so viele Menschen wie möglich gegen Klimarisiken abzusichern.

Länderschutzpakete entwickeln

Mit seinem umfassenden und bedarfsorientierten strategischen Ansatz unterstützt der Globale Schutzschirm gegen Klimarisiken betroffene Länder dabei, tragfähige und dauerhafte Absicherungs- und Vorsorgemaßnahmen gegen Klimarisiken aufzubauen.

Im Zentrum steht dabei die schnelle Unterstützung durch vorausschauend aufgebaute Finanzierungsmechanismen („pre-arranged finance“). Diese können mit Vorsorgeplänen der Entwicklungsländer verbunden sein. Dadurch werden Hilfen im Katastrophenfall einfacher und schneller für die bedürftigen Menschen in den jeweiligen Ländern zugänglich gemacht.

Um sicherzustellen, dass die verfügbaren Mechanismen bestmöglich auf die Finanzierungsbedarfe der betroffenen Länder zugeschnitten sind, werden im Rahmen des Schutzschirms umfassende Länderschutzpakete erarbeitet. Dazu wird vor Ort gemeinsam unter der Leitung der Partnerregierung mit weiteren zentralen Akteuren (Zivilgesellschaft (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), Privatsektor, internationale Organisationen, bilaterale Entwicklungsagenturen, Forschung) ein Analyse- und Konsultationsprozess durchgeführt. Durch eine Analyse der Klimarisiken sowie der schon existierenden Aktivitäten des Klimarisikomanagements werden Absicherungslücken identifiziert und auf dieser Basis wird ein Schutzpaket zusammengestellt.

Zusätzliche Finanzierung mobilisieren

Die Mittel und Kapazitäten für die Umsetzung der Finanzierungsmaßnahmen werden von der Finanzierungsstruktur des Schutzschirms zur Verfügung gestellt.

Diese umfasst die Global Shield Solutions Platform (GSSP), die Global Shield Financing Facility (GSFF) und den Joint Multi-Donor Fund des Climate Vulnerable Forums (CVF) und der V20-Gruppe.

Der Schutzschirm stellt dabei einen koordinierten Ansatz der verschiedenen Programme und Akteure sicher und mobilisiert zusätzliche Mittel, um dem wachsenden Finanzierungsbedarf gerecht zu werden.

Zusammen mit Frankreich, Irland, Dänemark, Kanada, den USA, Japan, Luxemburg und der Kommission der Europäischen Union gehört Deutschland zu den Unterstützern des Schutzschirms. Insgesamt hat Deutschland in den Bereich Klimarisikofinanzierung und -versicherung bislang rund eine Milliarde Euro investiert.

Standbild aus dem BMZ-Video: Gegen Verluste und Schäden absichern: Der globale Schutzschirm gegen Klimarisiken
Erklärfilm: Gegen Verluste und Schäden absichern – der Globale Schutzschirm gegen Klimarisiken

Finanzielle Absicherung und Vorsorgepläne

Es gibt verschiedene Instrumente, die im Katastrophenfall dabei helfen, Gelder schnell an Regierungen und besonders betroffene Menschen auszuzahlen.

Dazu zählen beispielsweise Systeme der sozialen Sicherung, Reserven in öffentlichen Haushalten für den Katastrophenfall, Darlehen multilateraler Entwicklungsbanken, die im Katastrophenfall zur Auszahlung kommen, oder Staatsanleihen, deren Rückzahlung im Katastrophenfall reduziert oder ausgesetzt werden kann. Auch Versicherungen können für seltene Ereignisse mit großem Schadenspotenzial ein sinnvolles Instrument sein.

Grundlage sind Vorsorgepläne, die ein Land nach Analyse der eigenen Klimarisiken ausarbeitet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Fragen wie: Wo sind die größten Risiken? Welche effizienten Sicherungs- und Vorsorgesysteme sind nötig, um diese abzufedern?

Schnelles Handeln verringert Folgekosten

Durch diese Vorsorgemechanismen können Regierungen nach einem Klimaschaden die wirtschaftlichen und sozialen Lebensgrundlagen für die Bevölkerung schnell wiederherstellen. Die schnelle Reaktion ist sehr wichtig, denn wenn besonders vulnerable Menschen in einem Katastrophenfall nicht kurzfristig unterstützt werden, kann das langfristige Folgen haben. Sie können gezwungen sein, ihre Nutztiere zu verkaufen oder Ersparnisse, die für Investitionen zurückgelegt wurden, für Lebensmittel auszugeben. Oft können die Kinder auch nicht mehr zur Schule gehen, weil das Schulgeld nicht mehr bezahlt werden kann oder sie arbeiten müssen, um zum Familienunterhalt beizutragen.

Der Globale Schutzschirm gegen Klimarisiken hilft, die Folgekosten von Katastrophenfällen zu reduzieren, die wirtschaftliche Erholung zu beschleunigen und die Gefahr eines Abrutschens in die Armut zu vermindern.

Überschwemmung auf den Philippinen

Factsheets

Cover: A joint G7 and V20 ambition: Working towards a Global Shield against Climate Risks

A joint G7 and V20 ambition: Working towards a Global Shield against Climate Risks

Information Note

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 09/2022 | Dateigröße 495 KB, Seiten 5 Seiten
Titelblatt: Ein globaler Klimarisiko-Schutzschirm: Deutschlands G7-Angebot im Einsatz gegen Klimaschäden und -verluste in Entwicklungsländern

Ein globaler Klimarisiko-Schutzschirm

Deutschlands G7-Angebot im Einsatz gegen Klimaschäden und -verluste in Entwicklungsländern (Stand: Juli 2022)

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 07/2022 | Dateigröße 843 KB, Seiten 6 Seiten | Zugänglichkeit barrierefrei

Stand: 14.10.2024