Die deutsche Entwicklungspolitik geht die Bekämpfung von Armut auf verschiedenen Ebenen an. In der bilateralen Zusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) hat das BMZ seit 2022 jährlich rund 1,9 Milliarden Euro für Projekte bereitgestellt, die Armut reduzieren sollen. Zum Beispiel in den Bereichen Gesundheit, soziale Sicherung, Bildung, Landwirtschaft und Übergangshilfe.
Soziale Sicherungssysteme sind dabei eines der erfolgreichsten Mittel zur Bekämpfung von Hunger und Armut: Sie unterstützen die Menschen dabei, sich aus dem Kreislauf der Krisen zu befreien.
So können Sozialversicherungen oder Geld- und Sachleistungen vor individuellen Risiken schützen (wie zum Beispiel bei Krankheit, Arbeitslosigkeit, Arbeitsunfähigkeit, Schwangerschaft oder im Alter). Soziale Sicherung ermöglicht Menschen, ihre Potenziale zu entfalten. Das hat Auswirkungen auf ganze Gesellschaften: Weil mehr Eltern sich leisten können, ihre Kinder zur Schule zu schicken, weil Frauen unabhängiger werden und ihre Potenziale entfalten können.
Soziale Sicherungssysteme können aber auch Risiken abdecken, die nicht die Einzelnen, sondern ganze Gesellschaften betreffen – Naturkatastrophen, Pandemien oder Wirtschaftskrisen beispielsweise. Sie reduzieren zum Beispiel Klimaschäden, weil sie der Kleinbäuerin nach einer Dürre ermöglichen, neues Saatgut zu kaufen – und eben nicht in Armut zu fallen. Sie helfen beim Klimaschutz, denn nur sozial sichere Gesellschaften können den nötigen Wandel von Industrie-, Agrar- und Energiesystemen erfolgreich meistern.