Eine Frau schiebt einen Trinkwassertank, den sie an einer öffentliche Wasserzapfstelle in Ouagadougu, Burkina Faso, befüllt hat.

Zusammenarbeit konkret Burkina Faso: Zugang zu sauberem Wasser in Armenvierteln

Burkina Fasos Bevölkerung wächst rasant, zudem hat die Zahl der Binnenvertriebenen in jüngster Zeit deutlich zugenommen. In der Folge lassen sich immer mehr Menschen in informellen Siedlungen an den Rändern der Städte nieder. Hier mangelt es an Wasseranschlüssen, öffentlichen Wasserzapfsäulen sowie Wasch- und Toilettenanlagen.

Trotz großer Anstrengungen beim Ausbau der Infrastruktur haben noch rund vier Millionen Menschen im Land keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) fördert die KfW Entwicklungsbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) den Ausbau der Trinkwasser- und Sanitärsysteme in unterversorgten Städten in Burkina Faso.

Der staatliche Wasserversorger des Landes ist kaum in der Lage, Trinkwasser für alle Menschen bereitzustellen. Rund ein Drittel der Bevölkerung versorgt sich aus offenen, ungeschützten Brunnen oder Oberflächengewässern. Die Folge: Zwischen 20 und 30 Prozent aller Krankheitsfälle in Burkina Faso sind auf verunreinigtes Trinkwasser zurückzuführen. Vor allem bei Kindern sind Durchfallerkrankungen weit verbreitet und führen zu vielen Todesfällen.


Unterstützung für unterversorgte Städte

Die KfW unterstützt Burkina Faso beim Ausbau der Trinkwasser- und Sanitärversorgung. Das Engagement konzentriert sich auf bis zu 16 Städte im Südwesten des Landes mit einem besonders starken Bevölkerungswachstum und einem überdurchschnittlich hohen Anteil armer Menschen.

Gestartet ist das Programm in den Städten Banfora, Bérégadougou und Niangoloko, wo die Trinkwasserinfrastruktur für mehr als 350.000 Menschen saniert und erweitert wird. In Banfora wird eine Wasseraufbereitungsanlage erweitert und in allen drei Ortschaften werden die Wasserverteilnetze ausgebaut. In der nächsten Phase wird eine rund 70 Kilometer lange Fernleitung nach Niangoloko gebaut, um Trinkwasser aus Grundwasserquellen in die wasserarme Region zu transportieren. Die KfW fördert außerdem den Einsatz erneuerbarer Energien, um die Kosteneffizienz der Versorgungsinfrastruktur zu erhöhen und die Abhängigkeit von fossilen Energien zu verringern.

Begleitet wird der Ausbau der Infrastruktur durch Aufklärungskampagnen zu Fragen der Hygiene. Unter anderem wird vermittelt, wie unreines Wasser Krankheiten auslöst, wie das Wasser aus den öffentlichen Zapfstellen sicher nach Hause transportiert und wie die persönliche Hygiene verbessert werden kann.

Wirkungen

Jugendliche und ihre Fahrräder auf einem Platz in Burkina Faso

Insgesamt profitieren derzeit etwa 400.000 Menschen von dem deutschen Engagement im Wassersektor. Der Anteil der Menschen, die auf unbedenkliches Wasser zugreifen können, soll in den Programmstädten um bis zu 15 Prozent steigen. Die Wege zu den öffentlichen Zapfstellen werden sich deutlich verkürzen und die Anzahl von Haushalten mit privaten Hausanschlüssen soll sich um bis zu 20 Prozent erhöhen.

Auch die Qualität des Wassers soll sich durch das Vorhaben verbessern. Ziel ist, dass 90 Prozent des Wassers in den Programmstädten den Standards der Weltgesundheitsorganisation (WHO (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) für Trinkwasser entsprechen. Dadurch soll die Zahl der Durchfallerkrankungen deutlich sinken.

Stand: 13.06.2024