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Sport für Entwicklung
Deshalb nutzt das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) den Sport mit seiner begeisternden Kraft, um für Kinder und Jugendliche Zukunftsperspektiven zu schaffen.
Denn fehlende Bildungschancen, gewaltsame Konflikte und mangelnde Gesundheitsversorgung treffen vor allem die Jüngsten in den Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.
Sport hat die Kraft, die Welt zu verändern. Er hat die Kraft zu inspirieren. Er hat die Kraft, Menschen auf eine Art und Weise zu vereinen, wie es nur Weniges vermag. Der Sport spricht Kinder und Jugendliche in einer Sprache an, die sie verstehen. Er kann Hoffnung wecken, wo zuvor nichts als Verzweiflung war.
Deutsches Engagement Die Kraft des Sports für Entwicklung nutzen
Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit nutzt seit vielen Jahren das politische, wirtschaftliche und soziale Potenzial des Sports, um Menschen für die Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zu sensibilisieren und um sie sozial und wirtschaftlich zu integrieren.
Arbeitsschwerpunkte sind die Teilhabe von Mädchen und jungen Frauen, Gesundheit, Bildung und Berufsbildung sowie sozialer Zusammenhalt und Gewaltprävention. Ein Fokus liegt außerdem auf Sportprojekten in Regionen, die viele Geflüchtete aufgenommen haben, zum Beispiel in Jordanien, Kenia, Kolumbien, Nordirak und Uganda.
Zielgruppe des deutschen Engagements sind vor allem Kinder und Jugendliche. Sie sollen über den Sport vielfältige Lebenskompetenzen und neue Zukunftsperspektiven entwickeln. Besonders berücksichtigt werden dabei Mädchen und junge Frauen, die gesellschaftlich oft in mehrfacher Hinsicht benachteiligt sind und über den Sport gestärkt werden können. Ein weiteres Ziel ist die Inklusion von Menschen mit Behinderung: Sport bietet Möglichkeiten, Menschen mit und ohne Behinderung zusammenzubringen, Vorurteile abzubauen, Teilhabe zu ermöglichen und Selbstbewusstsein und Zusammengehörigkeit zu stärken.
Enge Zusammenarbeit mit Partnern vor Ort
Ein wichtiges Anliegen des BMZ ist, die Programme im Bereich Sport für Entwicklung so im Partnerland und den dortigen Strukturen zu verankern, dass staatliche und zivilgesellschaftliche (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Akteure die Ansätze nutzen und nach Ende der Vorhaben selbstständig weiterführen und finanzieren können.
Das deutsche Engagement umfasst daher unter anderem die Beratung von Verantwortlichen in der Jugend-, Sport- und Bildungspolitik, die Weiterentwicklung von Sportlehrplänen und Trainingslizenzen, die Gestaltung von Fortbildungen sowie die Entwicklung von Trainingshandbüchern. Die Trainerinnen und Trainer spielen eine besondere Rolle in der Zusammenarbeit, da sie den Kindern und Jugendlichen als Vorbilder und Vertrauenspersonen dienen. Die Handbücher bieten ihnen zahlreiche Beispiele für Trainingseinheiten in unterschiedlichen Sportarten – aufbereitet für verschiedene Altersgruppen mit sport- und sozialpädagogischen Schwerpunkten und angepasst an die Gegebenheiten vor Ort.
Deutschland setzt sich außerdem für die Nachhaltigkeit großer Sportveranstaltungen wie Fußballturniere oder Olympische und Paralympische Spiele ein und nutzt diese als Plattform für entwicklungspolitische Ziele wie Klimaschutz, Energieeffizienz, faire Beschaffung und nachhaltiges Merchandising. Dazu arbeitet das BMZ mit den großen Sportverbänden und vielen Vereinen der Fußballbundesliga zusammen. Mit dem Projekt Vom Feld in den Fanshop nutzt das BMZ die gesellschaftliche Popularität des Fußballs, um die öffentliche Wahrnehmung von wichtigen Nachhaltigkeitsthemen zu steigern. Dazu gehören zum Beispiel die nachhaltige Produktion von Fanartikeln, Klima- und Umweltschutz sowie Geschlechtergerechtigkeit.
Was wir bisher erreicht haben
Für den Zeitraum von 2013 bis 2022 stellte das BMZ rund 80 Millionen Euro für Vorhaben im Bereich Sport für Entwicklung zur Verfügung.
Bislang haben rund 1,4 Millionen Kinder und Jugendliche von mehr als 50 Projekten in 40 Partnerländern profitiert. Allein in Afrika wurden mehr als 180 Sportplätze renoviert, instand gesetzt oder neu gebaut. Weitere befinden sich im Bau. Weltweit wurden im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit bereits mehr als 10.000 Trainerinnen und Trainer in der Methode „Sport für Entwicklung“ aus- und weitergebildet (Stand: Dezember 2022).
Kooperation mit Organisationen und Verbänden
Das BMZ arbeitet mit einer großen Anzahl von nationalen und internationalen Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) (NROs) sowie mit Einrichtungen der Privatwirtschaft zusammen, die Sport zur persönlichen und beruflichen Förderung von Jugendlichen einsetzen.
Zu den Partnern zählen:
- Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB (Externer Link))
- Deutscher Fußball-Bund (DFB (Externer Link))
- Deutsche Sporthochschule Köln (Externer Link)
- Deutsche Fußball Liga (DFL (Externer Link))
- Deutscher Leichtathletik-Verband (DLV (Externer Link))
- weitere nationale und internationale Sportdachorganisationen und Sportfachverbände
- UN-Organisationen wie die UNESCO
- internationale Nichtregierungsorganisationen wie streetfootballworld (Externer Link) und die internationale Plattform für Sport und Entwicklung (Externer Link)
- lokale und nationale NROs und zivilgesellschaftliche Akteure wie Viva con Agua (Externer Link)
- Unternehmen und Bundesligavereine wie TSG Hoffenheim, 1. FC Köln und VfB Stuttgart
- Universitäten wie die Universidad de La Guajira in Kolumbien und die Kyambogo University in Uganda
Darüber hinaus beteiligt sich das BMZ aktiv am internationalen politischen Diskurs zu Sport für Entwicklung. Unter anderem ist Deutschland in diversen Arbeitsgruppen und Gremien vertreten, zum Beispiel im Sportkomitee der UNESCO (CIGEPS), der Open Ended Working Group des Commonwealth-Sekretariats und in der Coalition for Sustainable Development through Sport (Externer Link).
Um dem Thema in der deutschen Öffentlichkeit ein Gesicht zu geben, hat das BMZ gemeinsam mit seinen Partnern DOSB und DFB die Fecht-Olympiasiegerin und -Weltmeisterin Britta Heidemann sowie die ehemaligen Mitglieder der Fußballnationalmannschaften Nia Künzer und Gerald Asamoah zu Botschafterinnen und Botschaftern für „Sport für Entwicklung“ ernannt.
Stand: 18.01.2023