Ein Arbeiter prüft eine Solaranlage auf einem Dach in Santiago de Chile.

NDC-Partnerschaft

Mit dem Pariser Klimaabkommen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) hat sich die Staatengemeinschaft verpflichtet, den durchschnittlichen weltweiten Temperaturanstieg auf deutlich unter zwei Grad Celsius, möglichst unter 1,5 Grad Celsius, gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.

Durch das Pariser Abkommen haben erstmals sowohl Industrie- als auch Schwellen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)- und Entwicklungsländer (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) zugesichert, sogenannte nationale Klimabeiträge (Nationally Determined Contributions, NDCs) einzureichen. Aus diesen Klimabeiträgen geht hervor, wie ein Staat seine Treibhausgasemissionen senken und welche Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel er ergreifen will.

Noch reichen die vorliegenden NDCs nicht aus, um die Klimaziele von Paris zu erreichen. Darum sollen sie – als Herzstück des Klimaabkommens – nach und nach anspruchsvoller werden und die Weltgemeinschaft näher an die Verwirklichung der Pariser Ziele heranbringen. Die Vertragsstaaten haben sich darum dazu verpflichtet, ab 2020 alle fünf Jahre neue, ehrgeiziger gestaltete Klimabeiträge vorzulegen. Die nächsten überarbeiteten NDCs („NDCs 3.0“) sollen 2025 eingereicht werden.

Um die zügige Umsetzung der NDCs im Einklang mit den Entwicklungszielen der Agenda 2030 voranzutreiben, hat das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) zusammen mit dem Bundesumweltministerium (BMUV) und weiteren internationalen Partnern im Jahr 2016 die globale NDC-Partnerschaft initiiert.



Hintergrund Die NDC-Partnerschaft auf einen Blick

Logo: NDC-Partnerschaft
Logo: NDC-Partnerschaft

Die NDC-Partnerschaft (Externer Link) hat 227 Mitglieder (Stand: Juli 2024), darunter 129 Länder, 57 internationale Organisationen und Entwicklungsbanken sowie 41 assoziierte Mitglieder (zum Beispiel Forschungsinstitute, internationale Partnerschaften und weltweit aktive Verbände). Eine Unterstützungseinheit (Support Unit) ist bei drei Trägern in Washington und Bonn angedockt: dem World Resources Institute (WRI), dem Sekretariat der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) und dem Büro für Projektdienste der Vereinten Nationen (UNOPS).

Standbild aus dem Video "NDC Partnership"

Video NDC-Partnerschaft: ein kurzer Überblick (englisch)

Aufgabe der NDC-Partnerschaft ist es, die Ziele des Pariser Klimaabkommens mit den Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 in Einklang zu bringen und die Umsetzung der NDCs mithilfe von bi (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)- und multilateralen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Geberprogrammen koordiniert zu fördern.

Tritt ein Schwellen- oder Entwicklungsland der NDC-Partnerschaft bei, kann es dort die Unterstützung anfragen, die es zur Entwicklung und Umsetzung seiner nationalen Klimabeiträge benötigt. Auf Grundlage dieser Anfragen bieten die Entwicklungspartner und Durchführungsorganisationen der Partnerschaft ein maßgeschneidertes Paket aus Fachwissen, technischer Unterstützung und Finanzierung an. Nichtstaatliche Partner wie Nichtregierungsorganisationen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), Wissenschaft und Privatwirtschaft werden ebenfalls eingebunden.

Um die Umsetzung der NDCs möglich zu machen, ist eine „Übersetzung“ der Klimaziele in konkrete Politikansätze, Haushaltsposten und Investitionspläne notwendig – auch für einzelne Sektoren wie Energie oder Wasser sowie für die regionale oder kommunale Ebene. Dabei ist nicht nur entscheidend, dass die im Sinne der NDCs getätigten Investitionen zur klimaneutralen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und klimaresilienten (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Transformation eines Landes beitragen, sondern auch, dass sie eine zukunftssichere Entwicklung für die Menschen vor Ort fördern.

Mehr als 95 Mitgliedsländer nutzen bislang diese Möglichkeiten der Unterstützung durch die NDC-Partnerschaft. Weitere Länder haben Bedarf angemeldet.

Darüber hinaus unterstützt die NDC-Partnerschaft die Mitgliedsländer zielgerichtet dabei, ihre nationalen Klimabeiträge und Klima-Langfriststrategien fortzuschreiben. So wurden 63 Länder bei der Einreichung der zweiten Generation von NDCs ab 2020 begleitet. Auch für die 2025 anstehende Fortschreibungsrunde, die „NDCs 3.0“, gibt es mit dem „Global Call“ ein stark nachgefragtes Unterstützungsinstrument.

Um voneinander lernen zu können, begleitet ein kontinuierlicher Wissens- und Erfahrungsaustausch den gesamten Prozess. Der „NDC 3.0 Navigator (Externer Link)“ bietet Ländern und anderen Partnern umfangreiche Informationen darüber, wie sie ihre Ziele ehrgeiziger formulieren und ihre aktualisierten NDCs umsetzen und finanzieren können.

Deutsches Engagement

Titelblatt: Dem Klimawandel begegnen

Dem Klimawandel begegnen

Unser klimapolitisches Engagement weltweit

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 05/2022 | Dateigröße 9 MB, Seiten 28 Seiten | Zugänglichkeit barrierefrei

Deutschland ist Gründungsmitglied der NDC-Partnerschaft, leistet einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung von Partnerländern und engagiert sich als Mitglied des Steuerungskomitees für die strategische Weiterentwicklung der Partnerschaft. Ziel ist, schnell und unkompliziert auf die klima- und entwicklungspolitischen Bedürfnisse der Mitgliedsländer zu reagieren.

Vom BMZ finanzierte Programme wie der Climate Promise (Externer Link) des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) und die Climate Support Facility (CSF) (Externer Link) der Weltbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) bedienen gezielt Unterstützungsanfragen von Mitgliedern der NDC-Partnerschaft. Daneben finanziert das BMZ weitere Projekte als Beitrag zur NDC-Partnerschaft, die über die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) und das World Resources Institute (WRI) umgesetzt werden.

4. Nationales Treffen der Plattform Indigener Völker zum Klimawandel (PIPCC) vom 9. bis 11. August 2023. Im Mittelpunkt standen die Entwicklung der Klimafinanzierungsstrategie und die nationale Position für die COP28.

Peru: Zusammenarbeit konkret Dialogprozesse als zentrales Instrument für Klimapolitik Interner Link

Um alle gesellschaftlichen Gruppen bei der Gestaltung der Klimapolitik zu berücksichtigen, fördert Peru den Dialog zwischen verschiedenen Interessengruppen und insbesondere die Beteiligung von Indigenen Völkern und regionalen Gemeinschaften. Die Ergebnisse dieser Dialoge fließen in die wichtigsten Entscheidungen ein, die Perus Klimastrategie prägen.

Abfluss der König-Talal-Talsperre in Jordanien

Jordanien: Zusammenarbeit konkret Analysen und Politikreformen für eine evidenzbasierte Umsetzung der nationalen Klimabeiträge Interner Link

Jordanien ist eines der wasserärmsten Länder der Welt. Der Klimawandel wird die Verfügbarkeit von Wasser noch weiter verringern. Die Versorgung der Menschen mit Trinkwasser sowie die Bereitstellung von ausreichend Wasser für die Landwirtschaft sind akut gefährdet. Von dieser Entwicklung sind vor allem die vulnerablen Gruppen der Gesellschaft betroffen. Laut Weltbank leben rund 16 Prozent der jordanischen Bevölkerung in Armut. Von den mehreren Millionen Geflüchteten im Land leben viele in armen städtischen Gebieten oder temporären Unterkünften, die besonders anfällig für klimabedingte Schocks sind.

BMZ-Videos

Standbild aus dem Video "NDC Navigator 3.0"

NDC 3.0 Navigator (englisch)

Der „NDC 3.0 Navigator“ ist eine interaktiv nutzbare Wissenssammlung, die die Einreichung der neuen nationalen Klimabeiträge für den Zeitraum 2035 bis 2040 unterstützt. Der Navigator wird von der NDC-Partnerschaft und vom UNFCCC-Sekretariat betreut. Er verknüpft Informationen zu ehrgeizigen, sozial gerechten und gesellschaftlich breit getragenen NDCs, die zugleich technisch präzise und wirksam umsetzbar sind und dabei helfen, die nötige Finanzierung zu mobilisieren.

Standbild aus dem Video "NDC knowledge portal"

NDC Partnership Knowledge Portal (englisch)

Das Wissensportal der NDC-Partnerschaft dient Ländern als Orientierungshilfe für die Formulierung überarbeiteter nationaler Klimabeiträge („NDCs 3.0“). Es bietet eine Übersicht zu Daten, Instrumenten, Leitlinien, bewährten Verfahren und Finanzierungsmöglichkeiten.

Standbild aus dem BMZ-Video "Klimawandel und Entwicklung: Das Engagement des BMZ in der Klimapolitik"

Die NDC-Partnerschaft | Ab Minute 5:17

Die NDC-Partnerschaft wird im Video vorgestellt. Deutschland fördert die Partnerschaft als zentrales Instrument, um Schwellen- und Entwicklungsländer dabei zu unterstützen, ehrgeizige Klimaziele zu erreichen.

Stand: 23.10.2024