Peru: Zusammenarbeit konkret Dialogprozesse als zentrales Instrument für Klimapolitik

Bei der Minderung von Treibhausgasemissionen und bei der Anpassung an den Klimawandel geht Peru weiter voran – auch mit Unterstützung des UNDP-Programms Climate Promise, bei dem sich das BMZ als größter Geber einbringt.

Straßenszene in Lima

Peru hat verschiedene klimapolitische Initiativen ins Leben gerufen und bestehende Maßnahmen verbessert: Eine hochrangige Kommission für den Klimawandel fördert die sektorübergreifende Koordinierung von Maßnahmen. Darüber hinaus hat das Land ein nationales Verzeichnis für Minderungsmaßnahmen (RENAMI (Externer Link)) eingerichtet und die Zusammenarbeit mit dem Privatsektor verstärkt. Emissionen sollen auch durch Maßnahmen für Kreislaufwirtschaft und durch das Tool zur Bewertung des CO₂-Fußabdrucks „Huella de Carbono Peru (Externer Link)“ reduziert werden.

Um einen sozial gerechten Übergang zur Klimaneutralität (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) (Just Transition (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) zu erreichen, müssen alle gesellschaftlichen Gruppen in die Gestaltung der Klimapolitik einbezogen werden. Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) fördert deshalb öffentliche Konsultationen zur Entwicklung der peruanischen Klima-Langfriststrategie durch sein Programm UNDP Climate Promise (Externer Link). So sollen der Dialog und die Zusammenarbeit zwischen staatlichen und nicht staatlichen Akteuren gestärkt werden. Unterstützt wird das Programm vom BMZ und im Rahmen der NDC-Partnerschaft.

Die Zusammenarbeit hat maßgeblich zur Verbesserung von Perus klimastrategischen Prozessen beigetragen: Es wurde eine Klimafinanzierungsstrategie erarbeitet. Der kollaborative Ansatz stärkt die Klima-Governance im Einklang mit dem nationalen Klima-Rahmengesetz. Darüber hinaus wird auch der Austausch zwischen den Ministerien gefördert, die für die Umsetzung der NDCs zuständig sind.


Inklusive Zusammenarbeit: Einbindung indigener und regionaler Akteure

Das peruanische Umweltministerium hat mit Unterstützung des UNDP-Programms Climate Promise, des von der Europäischen Union finanzierten regionalen Euroclima+-Programms und des Sekretariats der NDC-Partnerschaft einen Fahrplan für die stärkere Einbeziehung staatlicher und nicht staatlicher Akteure erarbeitet, der im März 2023 von der nationalen Kommission für Klimawandel verabschiedet wurde. Der Fahrplan sieht Workshops vor, die den Dialog zwischen den wichtigsten Akteuren, insbesondere Indigenen Völkern (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und Regionalregierungen, erleichtern und den Aufbau ihrer Kapazitäten für die Klimapolitik unterstützen.

4. Nationales Treffen der Plattform Indigener Völker zum Klimawandel (PIPCC) vom 9. bis 11. August 2023. Im Mittelpunkt standen die Entwicklung der Klimafinanzierungsstrategie und die nationale Position für die COP28.

4. Nationales Treffen der Plattform Indigener Völker zum Klimawandel (PIPCC) vom 9. bis 11. August 2023. Im Mittelpunkt standen die Entwicklung der Klimafinanzierungsstrategie und die nationale Position für die COP28.

4. Nationales Treffen der Plattform Indigener Völker zum Klimawandel (PIPCC) vom 9. bis 11. August 2023. Im Mittelpunkt standen die Entwicklung der Klimafinanzierungsstrategie und die nationale Position für die COP28.

Indigene Gruppen werden durch Austauschformate in ihrem Einfluss auf die Klimapolitik unterstützt, etwa durch das 4. Nationale Treffen der Plattform Indigener Völker zum Klimawandel (PIPCC) im August 2023. Ziel des Treffens war es, die Kapazitäten indigener Organisationen zu stärken, um ihnen eine effektive Beteiligung an der Entwicklung der Klimafinanzierungsstrategie und der COP-Verhandlungsposition zu ermöglichen. An der dreitägigen Veranstaltung nahmen 56 Vertreterinnen und 36 Vertreter von sieben nationalen indigenen Organisationen teil.

Weitere Schlüsselakteure sind die Regionalregierungen (GORES). Bei der peruanischen Klimawoche im August 2023 kamen über 70 Vertreterinnen und Vertreter der 25 Regionalregierungen des Landes und der Stadtverwaltung von Lima zusammen. Die Klimawoche stärkte die Rolle der GORES bei der Umsetzung von Anpassungs- und Minderungsmaßnahmen zur Erreichung der nationalen Klimabeiträge, umfasste Veranstaltungen zum Thema Klimafinanzierung und bot Raum für den Austausch zwischen staatlichen und nicht staatlichen Akteuren.

Treffen mit Regionalregierungen (GORES) im Rahmen der peruanischen Klimawoche vom 20. bis 23. August 2023. Der Schwerpunkt lag auf der Stärkung der Rolle der GORES bei der Umsetzung der NDCs.

Treffen mit Regionalregierungen (GORES) im Rahmen der peruanischen Klimawoche vom 20. bis 23. August 2023. Der Schwerpunkt lag auf der Stärkung der Rolle der GORES bei der Umsetzung der NDCs.

Treffen mit Regionalregierungen (GORES) im Rahmen der peruanischen Klimawoche vom 20. bis 23. August 2023. Der Schwerpunkt lag auf der Stärkung der Rolle der GORES bei der Umsetzung der NDCs.

All diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass die Klimapolitik in Peru alle betroffenen Gruppen einbindet und ihre Bedürfnisse und Interessen respektiert. Denn ambitionierter Klimaschutz gelingt nur, wenn er den Rückhalt der Gesellschaft findet und zum Erreichen der Entwicklungsziele beiträgt – in Peru und weltweit.

Peruanisch-Deutsche Klima- und Entwicklungspartnerschaft

Im Rahmen der deutschen bilateralen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Entwicklungszusammenarbeit mit Peru liegt seit vielen Jahren ein Schwerpunkt auf dem Schutz globaler öffentlicher Güter, wie Klima, Biodiversität und Wald. Im November 2022 haben Deutschland und Peru zudem eine Klima- und Entwicklungspartnerschaft vereinbart, durch die das BMZ – gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), dem Auswärtigen Amt (AA) sowie dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) – Peru bei der Umsetzung und Weiterentwicklung seiner nationalen Klimaziele unterstützt. Auch im Rahmen dieser Partnerschaft spielen der Austausch und die Zusammenarbeit mit nicht staatlichen Akteuren eine wichtige Rolle.

Stand: 23.10.2024