Blick auf Kampala, die Hauptstadt von Uganda 

Uganda Regional bedeutendes Aufnahmeland für Flüchtlinge steht vor großen entwicklungspolitischen Herausforderungen

In Uganda treffen seit einigen Jahren zwei unterschiedliche Entwicklungsrichtungen aufeinander: Einerseits ist das Land ein Hauptaufnahmeland für Geflüchtete und auch darüber hinaus ein stabilisierender politischer Faktor in Ostafrika. Andererseits werden Menschenrechte und Freiräume für die politische Opposition zunehmend eingeschränkt.

In einer Region, die in der Vergangenheit immer wieder zu den Konfliktbrennpunkten Afrikas zählte und bis heute Schauplatz bewaffneter Auseinandersetzungen und großer Flüchtlingsbewegungen ist, setzt sich Uganda aktiv für Frieden, Sicherheit und regionale Kooperation ein. Über viele Jahre war die wirtschaftliche Entwicklung des Landes solide –trotz großer Herausforderungen wie der weit verbreiteten Korruption und dem großen Bevölkerungswachstum.

Allerdings schränkte die Regierung des seit 1986 amtierenden Präsidenten Yoweri Museveni in den vergangenen Jahren die Handlungsspielräume für zivilgesellschaftliche (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Organisationen und die politische Opposition zunehmend ein. Dies zeigte sich auch bei den letzten Präsidentschaftswahlen 2021, die weder fair noch frei verliefen und mit Repressionen gegen Opposition, Zivilgesellschaft und Medienvertreter einhergingen. Gerade aufgrund dieser Entwicklungen bleibt die Stärkung von Menschenrechten, der Zivilgesellschaft und guter Regierungsführung ein Schwerpunkt der Entwicklungszusammenarbeit in Uganda.

Menschenrechte bedroht

Im März und, nach Änderungen, erneut im Mai 2023, verabschiedete das ugandische Parlament ein drastisches Gesetz gegen Homosexualität und LSBTIQ+ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)⁠-Personen. Der Staatspräsident hat das Gesetz am 26. Mai 2023 unterzeichnet. Das Gesetz sieht langjährige Freiheitsstrafen bis hin zur Todesstrafe für homosexuelle Handlungen vor.

International ist das Gesetz auf scharfe Kritik gestoßen. Auch in Uganda gibt es Kritik: Aufgrund mehrerer Klagen kam es zu einem Prozess gegen das Anti-Homosexualitätsgesetz vor dem ugandischen Verfassungsgericht. Am 3. April 2024 entschied das ugandische Verfassungsgericht, dass das Anti-Homosexualitätsgesetz verfassungskonform sei und weiterhin Bestand habe. Lediglich einzelne Bestimmungen des Gesetzes wurden aufgehoben (siehe auch: Politische Situation).

Großzügige Flüchtlingspolitik

Uganda ist ein Hauptaufnahmeland von Geflüchteten in Afrika: Rund 1,7 Millionen Menschen (Stand: Ende August 2024), die allermeisten von ihnen aus Südsudan und der Demokratischen Republik Kongo, haben dort Schutz gesucht.

Ugandas Regierung verfolgt eine sehr großzügige Flüchtlingspolitik, die afrikaweit als beispielhaft anerkannt wird. Mittlerweile stößt diese Politik jedoch an ihre Grenzen, da Unterbringungsmöglichkeiten und das Angebot an Basisdienstleistungen in den aufnehmenden Gemeinden knapp werden. Zudem steigt in den Flüchtlingsregionen der Druck auf die natürlichen Ressourcen und Lebensgrundlagen wie fruchtbares Land, Wald und Wasser.


Direkt zu

Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Uganda

Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit setzt sich in Uganda für die Förderung von Frieden und gesellschaftlichem Zusammenhalt ein. Dazu gehört auch die Unterstützung von Geflüchteten und aufnehmenden Gemeinden.

Der regionale Schwerpunkt liegt im Nordwesten des Landes, einer Region, in der viele Geflüchtete aus dem Südsudan und der Demokratischen Republik Kongo ankommen. Durch die vielen ankommenden Menschen entsteht in den aufnehmenden Gemeinden großer Druck auf Infrastruktur und Ressourcen wie die Wasserversorgung oder Brennholz. Hier setzt sich das BMZ dafür ein, die Lebensbedingungen der Flüchtlinge zu verbessern und natürliche Ressourcen zu schonen.

Im Bereich ländliche Entwicklung spielt der Umgang mit dem Klimawandel eine wichtige Rolle. Hier geht es darum, die Landwirtschaft an den Klimawandel anzupassen und durch Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität die Ernährungssituation nachhaltig zu verbessern.

Bei Regierungsverhandlungen wurden Uganda 2022 durch die Bundesregierung 68,8 Millionen Euro für die weitere entwicklungspolitische Zusammenarbeit neu zugesagt.

Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf folgende Kernthemen:

Stadtansicht von Kampala, der Hauptstadt Ugandas

Politische Situation Interner Link

Seit 1986 wird Uganda ununterbrochen von Präsident Yoweri Museveni regiert, zuletzt wurde er 2021 im Amt bestätigt . Die Wahlen verliefen weder frei noch fair und gingen mit Repressionen gegen Opposition und Zivilgesellschaft einher. Zugleich spielt das Land eine konstruktive Rolle in regionalen Friedensinitiativen.

Entwicklungspolitische Kennzahlen

  • Uganda
  • Deutschland

Allgemeine Informationen

Hinweise für die Nutzung

Klicken Sie sich durch die oben angeordneten verschiedenen Rubriken und finden Sie aktuelle Zahlen aus Uganda sowie – zum Vergleich – aus Deutschland.

Weitere Informationen zu den einzelnen Daten und die Quellenangabe können Sie mithilfe des i-Zeichens abrufen.

Uganda Hauptstadt Kampala

Gesamtbevölkerung

in Millionen (2023)
48,58
84,48

Fläche

in Quadratkilometern
241.550
357.590

Rang im HDI

Index der menschlichen Entwicklung (HDI), 193 Länder (Ränge können mehrfach belegt sein)
158
HT
Flagge von Haiti
159
UG
Flagge von Uganda
159
ZW
Flagge von Simbabwe
5
SE
Flagge von Schweden
7
DE
Flagge von Deutschland
7
IE
Flagge von Irland

Stand: 18.04.2024