Schwerpunktthema Flucht und Vertreibung Parlamentarischer Staatssekretär Niels Annen besucht Uganda: Solidarität mit Flüchtlingen und Aufnahmegemeinden steht im Fokus der Reise
Annen: „Uganda bietet als das größte Aufnahmeland von Flüchtlingen auf dem afrikanischen Kontinent Menschen aus vielen Krisengebieten Zuflucht. Das ist eine enorme Leistung, zumal sich Uganda auch um die Integration der Flüchtlinge in den Aufnahmegemeinden kümmert. Sie haben oft selbst mit schwierigen Lebensbedingungen zu kämpfen. Häufig mangelt es an grundlegender Versorgung mit Nahrung, sauberem Wasser und Strom. Die meisten Flüchtlinge, die in diesem Jahr neu in Uganda registriert wurden, stammen aus Ostkongo. Aber auch der eskalierende Konflikt in Südsudan und die anhaltenden Kämpfe im Sudan drohen die Fluchtsituation in der Region weiter zu verschärfen. Ich habe beide Krisen bei meinen politischen Gesprächen angesprochen. Deutschland unterstützt Ugandas Bemühungen zur Versorgung der vielen Flüchtlinge ebenso wie der Einheimischen, weil wir überzeugt sind, dass der Frieden vor Ort nur mit diesem doppelten Ansatz dauerhaft erhalten werden kann.“
In Kampala hat Annen mit der Regierung und internationalen Organisationen über die aktuelle Lage und Herausforderungen bei der Integration von Flüchtlingen gesprochen. Ebenso wurde die schwierige Menschenrechtslage in dem ostafrikanischen Land bei den Gesprächen thematisiert. In der Flüchtlingssiedlung Kiryandongo wird sich Annen ein Bild von den Lebensbedingungen für Flüchtlinge und die einheimische Bevölkerung machen. So wird er ein Erstaufnahmezentrum besuchen und Gespräche mit sudanesischen Flüchtlingsvertreter*innen führen. In einem vom BMZ unterstützten Projekt zur Einkommensschaffung und Verbesserung der Wasserversorgung wird sich Annen darüber informieren, wie Grundversorgung und die Förderung von Selbsthilfe durch Schaffung neuer Jobs sinnvoll miteinander verbunden werden können.
Uganda ist Hauptaufnahmeland von Flüchtlingen in Afrika. Die Flüchtlinge stammen vor allem aus dem Südsudan, dem Ostkongo und zunehmend auch aus Sudan. Ugandas Flüchtlingspolitik gilt als eine der liberalsten weltweit. So leben Flüchtlinge dort nicht in Camps, sondern in Siedlungen und bekommen Zugang zu Land, um sich selbst zu versorgen. Überdies erhalten Flüchtlinge eine Arbeitserlaubnis – und damit die Möglichkeit, zusätzliches Einkommen für den eigenen Lebensunterhalt zu erwirtschaften. Das BMZ unterstützt die ugandische Flüchtlingspolitik besonders durch Wasser- und Sanitär-Projekte.