Kernthema „Gesundheit, Soziale Sicherung und Bevölkerungsdynamik“ Versorgung verbessern, Mütter schützen

Dem togoischen Gesundheitssystem mangelt es an Ausstattung, finanziellen Mitteln und qualifiziertem Personal. Eine Folge: Das Risiko von Müttern, im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft oder bei der Geburt ihres Kindes zu sterben, ist hundertmal höher als in Deutschland.

Siehe auch
Sprechstunde in einem Krankenhaus in Bangladesch

Das deutsche Engagement im Gesundheitssektor zielt auf die Senkung der Mütter- und Neugeborenensterblichkeit sowie auf eine Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung Togos, vorrangig im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), ab. Dabei werden Akteure auf allen Ebenen des Gesundheitssystems unterstützt und gefördert.

Ein weiteres Ziel ist die Stärkung der Resilienz (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) des Gesundheitssektors gegenüber externen Schocks wie Pandemien oder der Zunahme von Krankheiten im Kontext des Klimawandels. Inzwischen setzen zum Beispiel mehr als 100 medizinische Einrichtungen einen gemeinsam entwickelten Ansatz zur Erhöhung der Qualität im Gesundheitswesen um. Rund 240.000 Frauen im gebärfähigen Alter haben dadurch einen besseren Zugang zu qualitativ hochwertigen Gesundheitsleistungen.

Der geografische Schwerpunkt der deutsch-togoischen Zusammenarbeit liegt in den Regionen Kara und Centrale, wird aktuell aber auch auf die nördlichste Region Savanes ausgeweitet. Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf folgende Aspekte:

  • Aus- und Fortbildung:
    Medizinisches Personal wird systematisch zu Themen wie Qualitätsmanagement, sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte sowie Infektionsvorbeugung und -kontrolle geschult. Darüber hinaus werden Hebammen- und Geburtshelferinnenschulen bei der Grundausbildung unterstützt. In Zusammenarbeit mit den Hebammenschulen wird auch ein Praktikumsprogramm durchgeführt.
  • Infrastruktur:
    Bau, Sanierung und Ausstattung von Zentren zur geburtlichen Notfallversorgung („Soins Obestétricaux et Néonataux d'Urgence“, SONU)
  • Kommunikation:
    Viele Menschen in Togo sind nicht ausreichend über die Leistungen des Gesundheitssystems informiert. Daher wurde eine umfangreiche Kommunikationsstrategie entwickelt. Sie setzt zum einen auf wichtige gesellschaftliche Akteure wie Mütter- und Väterclubs und Gemeindeführer. Sie nutzt aber auch die Medien und andere Mittel der breiten Kommunikation, etwa bei Kulturveranstaltungen und Filmvorführungen. Zudem werden Frauen und Männer über sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte aufgeklärt. Ein Schwerpunkt in der Region Savanes liegt auf der Prävention und Behandlung von geschlechtsbezogener Gewalt.
  • Steuerung:
    Um eine langfristige Wirkung der Maßnahmen zu gewährleisten, begleitet die deutsche Entwicklungszusammenarbeit das togoische Gesundheitsministerium bei der Organisation, Ausarbeitung und Umsetzung seiner Strategien. Es wird außerdem dabei unterstützt, das Gesundheitssystem auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten und internationale Klimagelder zu beantragen.
  • Pandemievorbeugung und -bekämpfung:
    Durch Verbesserungen in der Diagnostik und die Förderung von Kommunikations- und Impfkampagnen hat das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) die togoischen Partner in den vergangenen Jahren dabei unterstützt, die Corona-Pandemie im Land einzudämmen. Um künftig ein zielgerichtetes Pandemiemanagement zu ermöglichen, wurde in Kara ein modernes Isolier- und Behandlungszentrum gebaut und ausgestattet und die Regierung bei der Entwicklung von Krisenplänen unterstützt.

Die Nutzung von Methoden der Familienplanung wuchs seit 2017 um knapp sieben Prozent auf über 23 Prozent im Jahr 2023. Besonders im ländlichen Raum sind die Verfügbarkeit und der Zugang zu Familienplanungsprodukten jedoch weiterhin reduziert und es existieren große regionale Unterschiede.

Grafische Darstellung des One-Health-Ansatzes: One Health steht im Mittelpunkt und hat Wechselwirkungen mit gesunden Menschen, gesunden Tieren und gesunder Natur.

Togo profitiert darüber hinaus von einem Regionalvorhaben, das die ECOWAS (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)-Staaten dabei unterstützt, die Wechselwirkungen zwischen der Gesundheit von Menschen, Tieren und Ökosystemen stärker zu berücksichtigen (One Health ) und bei der Pandemieprävention enger zusammenzuarbeiten.

Gefördert wird unter anderem der Aufbau eines digitalen Pandemie-Frühwarnsystems.

Stand: 25.03.2025