Wirtschaftsgemeinschaft der westafrikanischen Staaten (ECOWAS)
Die Wirtschaftsgemeinschaft westafrikanischer Staaten (Economic Community Of West African States, ECOWAS) wurde 1975 mit dem Ziel gegründet, die wirtschaftliche Zusammenarbeit in Westafrika zu fördern. Sie ist die älteste und aktivste regionale Organisation auf dem afrikanischen Kontinent. Die zentralen Organe der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft sind die Kommission, das Parlament (Community Parliament) und der Gerichtshof (Community Court of Justice) sowie die Bank für Investition und Entwicklung (ECOWAS Bank for Investment and Development, EBID) und die Westafrikanische Gesundheitsorganisation (West African Health Organisation, WAHO).
Die Organisation hat sich zu einer treibenden Kraft der wirtschaftlichen und politischen Integration in der Region entwickelt und nimmt zunehmend eine aktive Rolle als Friedens- und Sicherheitsakteur ein. Das Aufgabenspektrum der ECOWAS wurde fortlaufend erweitert und umfasst zahlreiche politische, kulturelle und soziale Elemente. Dazu zählen unter anderem zivil-militärische Friedenseinsätze und Maßnahmen zur Krisenprävention, die Modernisierung der regionalen Infrastruktur, die Förderung des freien Personen- und Warenverkehrs und die Zusammenarbeit im Gesundheitssektor. Mit der 2022 verabschiedeten „Vision 2050“ orientiert sich die ECOWAS an internationalen und regionalen Agenden – insbesondere den SDGs (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und der Agenda 2063 der Afrikanischen Union (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen).
Neben der ECOWAS-Kommission arbeitet die deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit spezialisierten ECOWAS-Organen zusammen: ECOWAS Peace and Security Architecture and Operations (EPSAO), West African Health Organisation (WAHO) und West African Power Pool (WAPP). Das laufende Gesamtportfolio beläuft sich auf rund 560 Millionen Euro. Die Zusammenarbeit mit der ECOWAS fokussiert sich auf folgende Kernthemen:
- Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt
- Klima und Energie, Just Transition (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)
- Nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Ausbildung und Beschäftigung
- Gesundheit, soziale Sicherung und Bevölkerungspolitik
Die bisher 15 Mitgliedsstaaten der ECOWAS waren Benin, Burkina Faso, Cabo Verde, Côte d'Ivoire, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Liberia, Mali, Niger, Nigeria, Senegal, Sierra Leone und Togo.
Die Mitgliedschaft von Mali, Niger, Burkina Faso und Guinea wurde wegen der dortigen Putsche ausgesetzt. Im Januar 2024 haben die Militärregierungen von Mali, Burkina Faso und Niger ihren Austritt aus der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft erklärt.
- Externer Link: Website der ECOWAS (englisch) (Externer Link)
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