Ansicht der jordanischen Hauptstadt Amman

Jordanien

Das Königreich Jordanien nimmt eine zentrale politische Rolle im Nahen Osten ein. Als Hüter der heiligen Stätten in Jerusalem fördert Jordanien den interreligiösen Dialog und engagiert sich für eine Friedenslösung im Nahostkonflikt. Inmitten einer krisengeschüttelten Region leistet Jordanien Enormes als wichtiges Aufnahmeland für Geflüchtete. Deutschland unterstützt Jordanien bei der Versorgung von Geflüchteten und Aufnahmegemeinden sowie bei der Umsetzung seiner innenpolitischen Reformagenda.

Jordanien ist mit großen innenpolitischen Herausforderungen konfrontiert. Das Land verfügt nur über wenige natürliche Ressourcen und leidet unter extremer Wasserknappheit, die durch die Auswirkungen des Klimawandels noch verstärkt wird. Infolge begrenzter landwirtschaftlicher Nutzflächen und des nur schwach entwickelten Industriesektors ist Beschäftigung oft informell (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und die Arbeitslosigkeit hoch.

Nahezu die Hälfte der Bevölkerung hat einen Fluchthintergrund. Mehrere Millionen Menschen aus Palästina, Irak und Syrien, aber auch aus Jemen, Sudan und Somalia haben in Jordanien Zuflucht gefunden. Aufgrund seiner begrenzten Ressourcen benötigt Jordanien bei der Versorgung der Geflüchteten die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft.

Jordanien hat sich in den vergangenen Jahren umfassende Reformziele gesetzt, um der stark gewachsenen Bevölkerung bessere Perspektiven bieten zu können. König und Regierung haben sich vorgenommen, die Wirtschaft zu modernisieren und insbesondere die Beschäftigung und wirtschaftliche Teilhabe von Frauen und jungen Menschen zu fördern. Darüber hinaus soll das politische System demokratischer werden und die Verwaltung leistungsfähiger und bürgerfreundlicher.

Ehrgeizig sind auch die Ziele Jordaniens beim Klimaschutz und bei der Anpassung an den Klimawandel. Insbesondere soll die Versorgung mit der lebensnotwendigen Ressource Wasser langfristig gesichert werden.

Auf dem aktuellen Index der menschlichen Entwicklung⁠ (HDI) (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) belegt Jordanien Platz 99 von 193 gelisteten Ländern.


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Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Jordanien

Die Entwicklungszusammenarbeit zwischen Jordanien und Deutschland besteht bereits seit 1959. Die Bevölkerung ist in dieser Zeit durch Fluchtbewegungen und hohe Geburtenraten von rund 800.000 Menschen auf mehr als 11 Millionen angewachsen. Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, wirtschaftliche Entwicklung und Beschäftigung zu fördern, Perspektiven für Geflüchtete zu schaffen und den Wasser- und Abwassersektor an die Folgen des Klimawandels anzupassen.

Deutschland unterstützt Jordanien bei der Umsetzung seiner Reformagenda im Einklang mit der Agenda 2030 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und dem Pariser Klimaabkommen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen). Regierungsverhandlungen finden alle zwei Jahre statt. Zuletzt hat Deutschland in diesem Rahmen im Oktober 2022 insgesamt 413,9 Millionen Euro für die Entwicklungszusammenarbeit in den Jahren 2022 und 2023 zugesagt.

Die Kernthemen der Entwicklungszusammenarbeit im Überblick:

  • Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt
    Aktionsfelder: Flucht und Migration, Gute Regierungsführung
  • Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung
    Aktionsfelder: Berufliche Bildung, Privatsektor- und Finanzsystementwicklung
  • Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen
    Aktionsfeld: Wasser

Die nächsten entwicklungspolitischen Regierungsverhandlungen mit Jordanien sind für 2024 vorgesehen.

Cash-for-Work-Programm: Bau und Ausbesserung von Straßen und Abwasserkanälen in Jordanien

Kernthema „Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt“ Geflüchtete und Aufnahmegemeinden unterstützen, Verwaltungsreform mit Leben füllen Interner Link

Trotz großer wirtschaftlicher und sozialer Herausforderungen im eigenen Land leistet Jordanien Enormes, um eine große Zahl an Geflüchteten aus der Region aufzunehmen. Das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) unterstützt Geflüchtete und Aufnahmegemeinden und fördert die Umsetzung der aktuellen Verwaltungsreform.

Auszubildende in einem Berufsbildungszentrum in Jordanien

Kernthema „Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung“ Wirtschaftliche Perspektiven für junge Menschen und Frauen schaffen Interner Link

Um die hohe Arbeitslosigkeit insbesondere unter jungen Menschen und Frauen in Jordanien zu verringern und zugleich dem Fachkräftemangel zu begegnen, braucht es praxisnahe berufliche Ausbildungswege. Die Entwicklungszusammenarbeit kooperiert dazu eng mit der privaten Wirtschaft und der jordanischen Regierung.

Einbau einer Wasseruhr an einer neuen Trinkwasserleitung in der Stadt Mafraq in Jordanien

Kernthema „Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen“ Hohes Reformbewusstsein im Wassersektor Interner Link

Die extreme Wasserknappheit ist ein zentrales Entwicklungshemmnis für Jordanien. Der voranschreitende Klimawandel, das hohe Bevölkerungswachstum und die wirtschaftliche Entwicklung verschärfen die Wasserkrise. Die Entwicklungszusammenarbeit unterstützt Jordanien bei der nachhaltigen Gewinnung und Nutzung der knappen Ressource.

Aktuelle Situation

Entwicklungspolitische Kennzahlen

  • Jordanien
  • Deutschland

Allgemeine Informationen

Hinweise für die Nutzung

Klicken Sie sich durch die oben angeordneten verschiedenen Rubriken und finden Sie aktuelle Zahlen aus Jordanien sowie – zum Vergleich – aus Deutschland.

Weitere Informationen zu den einzelnen Daten und die Quellenangabe können Sie mithilfe des i-Zeichens abrufen.

Jordanien Hauptstadt Amman

Gesamtbevölkerung

in Millionen (2023)
11,34
84,48

Fläche

in Quadratkilometern
89.318
357.590

Rang im HDI

Index der menschlichen Entwicklung (HDI), 193 Länder (Ränge können mehrfach belegt sein)
98
TO
Flagge von Tonga
99
JO
Flagge von Jordanien
100
UA
Flagge der Ukraine
5
SE
Flagge von Schweden
7
DE
Flagge von Deutschland
7
IE
Flagge von Irland

Stand: 26.10.2023