Kernthema „Frieden und gesellschaftlicher Zusammenhalt“ Geflüchtete und Aufnahmegemeinden unterstützen, Verwaltungsreform mit Leben füllen
Neben der Türkei und dem Libanon ist Jordanien eines der wichtigsten Aufnahmeländer für syrische Geflüchtete. Derzeit sind mehr als 650.000 in Jordanien registriert, die Gesamtzahl der seit 2011 nach Jordanien geflüchteten Syrerinnen und Syrer wird auf etwa 1,3 Millionen Menschen geschätzt. Nur ein Fünftel lebt in Flüchtlingslagern, die meisten sind dezentral in den Gemeinden untergekommen. Darüber hinaus leben in Jordanien rund 2,3 Millionen Geflüchtete aus Palästina und fast 60.000 Geflüchtete aus dem Irak.
Die Versorgung dieser Menschen kann Jordanien nicht aus eigener Kraft sicherstellen. Die internationale Gemeinschaft ist hier in der Pflicht zu unterstützen und langfristige Perspektiven zu schaffen.
Deutsches Engagement
Das BMZ unterstützt Jordanien maßgeblich im Rahmen seiner Sonderinitiative „Geflüchtete und Aufnahmeländer“ (Externer Link). Zielgruppe sind neben den Geflüchteten immer auch bedürftige Bürgerinnen und Bürger der aufnehmenden Gemeinden. Die ohnehin schwierige Lage vieler Bevölkerungsgruppen hat sich infolge der Corona-Pandemie und der weltweiten Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine nochmals verschärft.
Das BMZ unterstützt unter anderem bei der Schulbildung, indem es Gehälter von Lehrerinnen und Lehrern für zusätzliche Unterrichtsschichten finanziert, sowie bei der beruflichen Qualifizierung. Ein weiteres Arbeitsfeld ist die Abfallentsorgung in den Flüchtlingscamps und den Gemeinden, die viele Geflüchtete aufgenommen haben.
Das BMZ unterstützt zudem die umfangreiche Verwaltungsreform Jordaniens, die auf Initiative des Königs ins Leben gerufen wurde. Mit der Reform sollen die Kommunen gestärkt werden, so dass sie bessere Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger erbringen und die Digitalisierung von Verwaltungsvorgängen vorantreiben können.
Stand: 05.10.2023