Kupfermine in der Demokratischen Republik Kongo

Kernthema Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung Potenziale für nachhaltige soziale und wirtschaftliche Entwicklung nutzen

Der Bergbau ist zwar eine der wichtigsten Einnahmequellen der Demokratischen Republik Kongo. Sein Potenzial für eine inklusive und menschenrechtskonforme wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Landes wird bislang jedoch so gut wie nicht genutzt. Das BMZ unterstützt die DR Kongo deshalb dabei, Transparenz im Rohstoffsektor zu fördern, alternative Beschäftigungsmöglichkeiten für die Bevölkerung zu schaffen, das Bewusstsein für die Bedeutung von Menschenrechten, Umwelt- und Sozialstandards zu steigern sowie Zertifizierungssysteme für Bergwerke und Unternehmen in die Lieferketten zu integrieren.

Der Rohstoffsektor ist nicht nur der größte Arbeitgeber im Osten und Südosten der DR Kongo. Er zählt auch zu den größten Konflikttreibern im Land. Ein Teil der mehr als 120 im Ostkongo aktiven Rebellengruppen finanziert sich über den Schmuggel von Rohstoffen, insbesondere von Gold. Im Zuge des illegalen Handels, aber auch im zumeist informellen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Kleinbergbau kommt es zu schweren Menschenrechtsverletzungen (Zwangs- und Kinderarbeit, Menschenhandel, Vertreibung, sexuelle Gewalt).

In den Minen bauen Hunderttausende Menschen mit einfachsten Mitteln – oft mit bloßen Händen – unter gefährlichen Bedingungen und ohne offiziellen Arbeitsvertrag mineralische Stoffe ab. Das Überleben vieler Familien hängt von den Einnahmen aus dieser Arbeit ab (siehe auch: Wirtschaftliche Situation).

Die im Land aktiven multinationalen Bergbauunternehmen haben bislang nur wenige Arbeitsplätze im industriellen Bergbau für die lokale Bevölkerung geschaffen, örtlichen Unternehmen fehlt der Zugang zu den internationalen Märkten.


Deutsches Engagement

Das BMZ setzt sich für eine transparente, friedliche, nachhaltige und entwicklungsorientierte Nutzung der mineralischen Ressourcen des Landes ein. Ziel ist, die starke internationale Nachfrage nach verantwortungsvoll geförderten Rohstoffen für den Auf- und Ausbau lokaler Wertschöpfungsketten (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) zu nutzen und so an entwicklungspolitische Ziele zu koppeln. Die Einnahmen aus dem Rohstoffabbau und -handel sollen der kongolesischen Bevölkerung zugutekommen.

Die Zusammenarbeit umfasst folgende Bereiche:

  • Unterstützung von Bergbau-Kooperativen bei der Einführung und beim Nachweis von Umwelt- und Sozialstandards im Kleinbergbau
  • Aufbau von verantwortungsvollen Produktions- und Lieferketten, unter anderem über Zertifizierungssysteme, insbesondere für die sogenannten Konfliktmineralien Zinn, Tantal, Wolfram und Kobalt; Eindämmung von Konfliktfinanzierung
  • Unterstützung lokaler Verwaltungen, um die Einnahmen aus der Bergbauwirtschaft effizient für eine nachhaltige und partizipative (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) lokale Entwicklung einsetzen zu können
  • Stärkung der Zivilgesellschaft (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), damit diese sich innerhalb der Kommunen für die Rechte der Bevölkerung und insbesondere der Frauen einsetzen und ihre Aufsichts- und Kontrollfunktion wahrnehmen kann
  • Beteiligung von Staat, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft an bergbaurelevanten Dialogprozessen, die dem Interessensausgleich dienen
  • Förderung der praxisrelevanten Aus- und Fortbildung im Bergbausektor, Wissenstransfer durch Zusammenarbeit mit kongolesischen Universitäten
  • Stärkung kongolesischer Unternehmen in der Zulieferindustrie, Einbindung des industriellen Bergbaus in lokale Wirtschaftskreisläufe, Förderung der Zusammenarbeit internationaler Bergbaufirmen mit kongolesischen Kleinunternehmen

Die Umsetzung erfolgt durch die GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)).

Entwicklung des Finanzsystems

Mit dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung engagiert sich die deutsche Entwicklungszusammenarbeit auch für die Stärkung des Finanzsystems. Im Auftrag des BMZ unterstützt die KfW (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) einen eigens gegründeten Fonds zur finanziellen Inklusion mit dem Ziel, kleinsten, kleinen und mittelgroßen Unternehmen sowie einkommensschwachen Haushalten den Zugang zu Krediten zu eröffnen.