Ukraine-Reise Entwicklungsministerin Schulze weiht größtes Prothesenzentrum der Ukraine ein
Schulze: „Russland hat durch seinen Angriff auf die Ukraine viel Leid über die Ukraine gebracht. Viel zu viele Menschen haben durch Minen, Granaten oder eingestürzte Gebäude Beine, Arme oder sogar ihr Leben verloren. Aber die Ukrainerinnen und Ukrainer lassen sich davon nicht entmutigen. Die Stadt Lwiw hat in nur 18 Monaten das größte Prothesenzentrum der Ukraine errichtet. Deutschland hat sie dabei unterstützt. Das Besondere: Psychologen, Ärztinnen, Orthopäden und Physiotherapeutinnen arbeiten hier Hand in Hand, sie richten Menschen wieder auf. Sie richten damit auch ein Stück Ukraine wieder auf und spenden Hoffnung in schwierigsten Zeiten.“
In der neuen Werkstatt können rund 1.200 Prothesen und Orthesen pro Jahr gebaut werden. Damit werden die momentanen Produktionskapazitäten in der Ukraine verdreifacht. Gleichzeitig durchlaufen 60 Auszubildende verschiedene Trainingsmodule zur Prothesen- und Orthesen-Technik. Es ist die erste Einrichtung dieser Größe in der Ukraine – und die erste, die Prothesenproduktion mit der Ausbildung von Fachkräften verbindet.
Neben dem Aufbau der Prothesenwerkstatt hat das Entwicklungsministerium auch das dazugehörige Unbroken-Rehazentrum unterstützt. Nachdem Patientinnen und Patienten Prothesen erhalten haben, kümmert sich dort ein Team aus Psychologinnen, Physiotherapeuten und Ärzten um sie. Das neue Zentrum ist Teil der Lwiw First Medical Union – einem Zusammenschluss des Unbroken-Rehazentrums mit Krankenhäusern und einem Mütterzentrum.
Die Ministerin sprach außerdem mit Berufsschülerinnen und -schülern der Elektro- und Fahrzeugtechnik, Schweißtechnik und aus dem IT-Bereich. Diese Berufssparten sind für den Wiederaufbau der Ukraine wichtig, denn es mangelt an Fachkräften. Rund elf Millionen Ukrainer und Ukrainerinnen sind entweder an der Front, innerhalb des Landes vertrieben oder ins Ausland geflohen und fehlen damit für den Wiederaufbau des Landes. Deswegen bereitet Entwicklungsministerin Svenja Schulze gemeinsam mit internationalen Organisationen und Staaten eine internationale Fachkräfteinitiative für die Ukraine vor, die „SkillsAlliance for Ukraine“. Sie soll im Rahmen der Ukraine-Wiederaufbaukonferenz (Ukraine Recovery Conference) am 11. und 12. Juni in Berlin an den Start gehen.