Internationale Konferenz in Berlin Gemeinsam für globale Ernährungssicherheit

Pressemitteilung vom 24. Juni 2022 | Berlin – Außenministerin Annalena Baerbock, Entwicklungsministerin Svenja Schulze und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir laden heute zu einer internationalen Konferenz für globale Ernährungssicherheit nach Berlin ein. Über 50 Vertreterinnen und Vertreter von Regierungen, internationalen Organisationen und Zivilgesellschaft beraten dort über eine koordinierte und wirksame Antwort auf die von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine dramatisch verschärfte globale Hungerkrise.

Außenministerin Annalena Baerbock, Entwicklungsministerin Svenja Schulze und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir vor der heutigen internationalen Konferenz für globale Ernährungssicherheit in Berlin 

Außenministerin Annalena Baerbock, Entwicklungsministerin Svenja Schulze und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir vor der heutigen internationalen Konferenz für globale Ernährungssicherheit in Berlin

Außenministerin Annalena Baerbock, Entwicklungsministerin Svenja Schulze und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir vor der heutigen internationalen Konferenz für globale Ernährungssicherheit in Berlin 
Cover: Berlin Ministerial Conference "Uniting for Global Food Security" | Conclusions by the Chairs

Berlin Ministerial ConferenceUniting for Global Food Security“ on 24 June 2022

Conclusions by the Chairs

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 06/2022 | Dateigröße 659 KB, Seiten 3 Seiten
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze bei der internationalen Konferenz für globale Ernährungssicherheit "Uniting for Global Food Security" am 24. Juni 2022 in Berlin.

24. Juni 2022 Uniting for Global Food Security Interner Link

Rede von Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze bei der internationalen Konferenz für globale Ernährungssicherheit in Berlin (englisch)

Zu den teilnehmenden Staaten gehören die G7 und andere Geber, aber auch Länder und Organisationen weltweit. Im Fokus stehen besonders von der Ernährungskrise betroffene Regionen wie die Afrikanische Union. Die Konferenz ist Teil einer diplomatischen, entwicklungs- und agrarpolitischen Initiative Deutschlands. Kurz vor dem G7-Gipfel in Elmau hebt sie das Thema Ernährungssicherheit ganz nach oben auf die internationale Agenda.

Marktstand in Mekelle, Äthiopien, mit Zwiebeln, Tomaten und Kartoffeln, die zum Kauf angeboten werden. Im Hintergrund steht eine Waage mit zwei leeren Waagschalen.

Nach neuesten Zahlen des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) leiden 345 Millionen Menschen in 82 Ländern akut Hunger – 200 Millionen Menschen mehr als noch vor zwei Jahren. Zusätzlich zu Klimakrise, Artensterben und Covid-19-Pandemie kommt als größter Treiber dieses rapiden Anstiegs nun der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hinzu. Die Folgen des russischen Kriegs in der Kornkammer Ukraine sind unmittelbar spürbar: Vor dem Krieg bezog das WFP die Hälfte seines Weizens aus der Ukraine. Einige nordafrikanische Staaten deckten ihren Weizenbedarf fast ausschließlich durch ukrainische Importe. Seit Kriegsbeginn sind die Häfen blockiert, zahlreiche Silos sind überfüllt und nur ein Teil des eingelagerten Weizens kann exportiert werden. Auch Teile der diesjährigen Ernte fallen aus.

Weizenfeld im Norden der Mongolei

Neben den ausbleibenden direkten Weizenlieferungen aus der Ukraine, die vor allem den Mittelmeerraum betreffen, treiben steigende Preise weltweit Menschen in den Hunger. Der Lebensmittelpreisindex der FAO erreichte 2022 ein neues Allzeithoch. Zu den strukturellen Problemen zählt, dass viele Länder von Importen weniger Agrargüter wie Weizen oder Mais abhängig sind.

Deutschland engagiert sich bereits stark für globale Ernährungssicherheit und die Umsetzung des Menschenrechts auf angemessene Nahrung. Die Bundesregierung ist hier seit Jahren hinter den USA der zweitgrößte Geber weltweit. Um speziell die Folgen des russischen Angriffskriegs für die globale Ernährungssicherheit zu mildern, hat Deutschland als G7-Vorsitz bereits im März 430 Millionen Euro zusätzlich zugesagt. Insgesamt wird Deutschland dieses Jahr rund vier Milliarden Euro in humanitäre Nahrungsmittelhilfe und krisenfeste Ernährungssysteme investieren. Bei der heutigen Konferenz wird die Bundesregierung sich dafür einsetzen, dass auch andere Geber in den nächsten Wochen verbindliche Zusagen machen.

Der G7-Gipfel 2022 wird vom 26. bis 28. Juni auf Schloss Elmau in den bayerischen Alpen stattfinden.

Die Konferenz versteht sich als Beitrag zur Vorbereitung des G7-Gipfels in Elmau. Sie ist Ausdruck der Solidarität mit den Menschen vor allem im globalen Süden, die in dramatischer Weise unter den Folgen des Krieges in der Ukraine leiden. Ziel ist, die diplomatische Arbeit für Getreideausfuhren aus der Ukraine zu unterstützen, humanitäre Hilfe zu stärken und einen langfristigen Ansatz zur Überwindung der Krise zu entwickeln. Es geht um einen abgestimmten, wirksamen Einsatz und eine nachhaltige Ausrichtung der Hilfen. Deutschland hat darum zusammen mit der Weltbank das Bündnis für globale Ernährungssicherheit initiiert, das alle Akteure (Stand heute: rund 100) verbindet, die an einer schnellen und zugleich nachhaltigen Antwort auf die aktuelle Krise mitarbeiten wollen.

Stadtansicht von Kyjiw

Ein weiteres Thema der Konferenz ist die Unterstützung der Ukraine beim Export des eingelagerten Getreides. Die Getreideausfuhren sind von rund fünf Millionen Tonnen pro Monat in Friedenszeiten auf 350.000 Tonnen zu Kriegsbeginn eingebrochen. Durch einen internationalen Kraftakt ist es gelungen, im Mai 1,7 Millionen Tonnen Getreide aus der Ukraine über Alternativwege an den Weltmarkt zu bringen. Ziel muss sein, die Exportmengen weiter signifikant zu erhöhen. Um alternative Exportrouten auch dauerhaft zu etablieren, unterstützt die Bundesregierung mit 500.000 Euro ein FAO-Projekt zum Ausbau von Laborkapazitäten an der Grenze zu Rumänien in Ismajil. Durch mehr Laborkontrollen sollen Exporte über die Donau schneller abgefertigt und die Exportmenge erhöht werden.

Die Konferenz „Uniting for Global Food Security“ wird über UN Web TV (Externer Link) übertragen.

programm

Programm der Ministerkonferenz „Uniting for Global Food Security

Berlin, 24. Juni 2022

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 06/2022 | Dateigröße 294 KB, Seiten 5 Seiten
teilnehmerliste

Teilnehmerliste der Ministerkonferenz „Uniting for Global Food Security

Berlin, 24. Juni 2022

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 06/2022 | Dateigröße 160 KB, Seiten 2 Seiten