Urheberrecht© Thomas Köhler/photothek.net
Hilfsmaßnahmen koordinieren Das Bündnis für globale Ernährungssicherheit
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze hat deshalb im Mai 2022 zusammen mit Weltbank-Präsident David Malpass im G7-Kreis ein Bündnis für globale Ernährungssicherheit gestartet, um die Welt gegen die drohende Hungerkrise zu wappnen. Ein Sekretariat bei der Weltbank unterstützt das Bündnis.
Das neue Bündnis soll dafür sorgen, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie am dringendsten benötigt wird. Dazu unterstützt es die Globale Krisenreaktionsgruppe für Ernährung, Energie und Finanzen (Externer Link) der Vereinten Nationen und koordiniert Hilfsmaßnahmen im Bereich der Ernährungssicherung.
Neben der direkten Reaktion auf die aktuelle Krise bleibt die langfristige Umgestaltung der globalen Agrar- und Ernährungssysteme hin zu mehr Resilienz (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und Nachhaltigkeit ein Kernanliegen.
Durch nachhaltige Agrar- und Ernährungssystem sollen die Länder mittel- und langfristig widerstandsfähiger gegen künftige Krisen werden. Lokale Produktion und regionaler Handel sollen gestärkt, einseitige Abhängigkeiten und Protektionismus vermieden werden, um weder von Naturkatastrophen wie Dürren und Starkregen noch vom Wegfall einzelner Importländer unverhältnismäßig getroffen zu werden.
Wir müssen neben kurzfristiger Hilfe den globalen Süden gemeinsam mit den betroffenen Ländern dringend unabhängiger machen von Weizenimporten, aber auch von Einfuhren anderer Agrarprodukte wie Mais, Öl und Düngemitteln. Die Länder müssen ihre Nahrungsmittel verstärkt selbst produzieren und lagern können, um widerstandsfähiger gegen Krisen zu werden.
Schwerpunkte der Arbeit des Bündnisses
- Beratungsangebote und Informationsaustausch zu den aktuellen Entwicklungen auf dem Weltmarkt für Getreide, Saatgut, Düngemittel und andere Agrarprodukte
- Koordinierung von Finanzierungen und Unterstützung
- Wissenschaftliche Vorausschau zur Abschätzung der weiteren Entwicklung der Krise
Neben der Globalen Krisenreaktionsgruppe der Vereinten Nationen, der Weltbank, den G7-Staaten und der EU-Kommission gehören weitere gleichgesinnte Regierungen, die Afrikanische Union, das UN-Welternährungsprogramm (WFP), die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen)) und der Internationale Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) zu den Unterstützern.
Das Bündnis ist auch für die Privatwirtschaft und zivilgesellschaftliche (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Organisationen offen.
30 %
Anstieg der Preise für Weizen und Mais seit Anfang 2022
Zwischen
713 und 757 Millionen
Menschen hatten 2023 nicht genug zu essen
282 Millionen
Menschen waren 2023 von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen
Um rund
122 Millionen
ist die Zahl der Menschen, die von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen sind, von 2019 bis 2022 angestiegen
1 US-Dollar
Investition in Widerstandsfähigkeit von Gesellschaften reduziert künftige humanitäre Hilfe um 4 US-Dollar
60 %
der Menschen, die Hunger leiden, leben in Konfliktregionen
Deutsches Engagement Zusätzliche Mittel zur Bewältigung der Ernährungskrise
Deutschland engagiert sich gegen Hunger und Mangelernährung. Die Bundesrepublik ist der zweitgrößte Geber von humanitärer Hilfe und für das Welternährungsprogramm.
Das Bundesentwicklungsministerium hat in den vergangenen Jahren jährlich rund zwei Milliarden Euro in Ernährungssicherung und ländliche Entwicklung investiert.
Deutschland hat frühzeitig die Initiative ergriffen und bereits zu Beginn des Jahres zusätzliche 430 Millionen Euro zur Bekämpfung der weltweiten Ernährungskrise zugesagt, um die am stärksten betroffenen Länder rechtzeitig und wirksam zu unterstützen.
Unter der deutschen Präsidentschaft haben die G7 auf ihrem Gipfel Ende Juni 2022 weitere umfangreiche Finanzhilfen angekündigt: Gemeinsam werden sie zusätzliche 4,5 Milliarden Dollar bereitstellen, um unter anderem die Allianz für globale Ernährungssicherheit zu unterstützen, wobei Deutschland insgesamt 880 Millionen Euro an zusätzlichen Mitteln beisteuert.