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Nexus-Ansatz Wasser und Ernährungssicherung
Wasser und Fehlernährung
Zwischen einer unzureichenden Wasser- und Sanitärversorgung und Fehlernährung besteht ein enger Zusammenhang: Durch unsauberes Trinkwasser und fehlende Toiletten verursachte Infektionen können den Körper – vor allem von Kindern – so stark schwächen, dass er Nährstoffe nur noch schlecht verwerten kann. Eine schlechte Wasserversorgung führt dadurch zu einem Kreislauf von Krankheit, Unter- und Fehlernährung, der eine gesunde Entwicklung von Kindern verhindert. Verbesserungen in der Wasser- und Sanitärversorgung tragen dazu bei, diese Probleme zu vermeiden und senken die Sterblichkeitsrate.
Wasser in der Landwirtschaft
Laut Schätzungen wird die Weltbevölkerung bis zum Jahr 2050 auf mehr als zehn Milliarden Menschen anwachsen. Sie alle werden Lebensmittel und andere landwirtschaftliche Produkte wie Naturfasern für Kleidung brauchen. Angesichts eines steigenden Lebensstandards in den Entwicklungsländern wird von einer erheblichen Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion ausgegangen.
Die wichtigste Anbaumethode zur Nahrungsmittelproduktion in Afrika ist derzeit der sogenannte Regenfeldbau – der Wasserbedarf der Pflanzen wird also ausschließlich durch Regenfälle gedeckt. Angesichts veränderter Niederschlagsmuster aufgrund des Klimawandels steigt das Risiko für Ernteausfälle. Um die Ernährung ihrer wachsenden Bevölkerung zu sichern, setzen daher viele Regierungen in den Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit auf den Ausbau der landwirtschaftlichen Bewässerung.
Problematisch wird es, wenn für die Bewässerung fossiles Grundwasser verwendet wird. Dieses Wasser lagert tief in der Erde und steht nicht mehr mit dem Kreislauf des Oberflächenwassers in Verbindung. Es kann nur einmal entnommen werden und erneuert sich anschließend nicht. Weniger tief liegende Grundwasserressourcen werden hingegen durch das Versickern von Niederschlägen und Oberflächengewässern aufgefüllt und stellen – eine nachhaltige Nutzung vorausgesetzt – in vielen Regionen eine gute und verlässliche Wasserquelle für die Landwirtschaft dar.
Angepasste Sorten und Techniken helfen beim Wassersparen
Heute werden weltweit rund 70 Prozent der Wasserressourcen von der Landwirtschaft in Anspruch genommen. Um die Trinkwasserversorgung langfristig sicherzustellen, muss – insbesondere in wasserarmen Regionen – in der Landwirtschaft Wasser eingespart werden. Maßnahmen zur Produktionssteigerung in Ackerbau, Vieh- und Forstwirtschaft werden daher vom Bundesentwicklungsministerium (BMZ) immer unter Berücksichtigung eines effizienten und nachhaltigen Wassermanagements gefördert. So bietet zum Beispiel der Anbau von Feldfrüchten, die besonders gut an die geografischen und klimatischen Gegebenheiten angepasst sind, ein großes Potenzial, um den Wasserverbrauch zu verringern.
Eine weitere wirkungsvolle Möglichkeit, Wasser zu sparen, ist die Verringerung von Nahrungsmittelverlusten: Aktuell geht weltweit rund ein Drittel der produzierten Lebensmittel verloren oder wird verschwendet – und damit auch das für die Herstellung verwendete Wasser.
Angesichts der steigenden Wassernachfrage spielen überdies technische und naturbasierte Lösungen wie Regenwassersammlung, Abwasserwiederaufbereitung, Tröpfchenbewässerung oder künstliche Grundwasseranreicherung eine immer größere Rolle. Geklärtes Abwasser kann sowohl zur Anreicherung des Grundwassers als auch zur Bewässerung der Felder eingesetzt werden.
Stand: 13.06.2024