Stadtentwicklung Internationale Partnerschaften
- UN-HABITAT (Externer Link)
- Cities Alliance – Cities Without Slums (Externer Link)
- ICLEI – Local Governments for Sustainability (Externer Link)
- City Climate Finance Gap Fund (Externer Link)
- C40 Cities Finance Facility (Externer Link)
- Covenant of Mayors in Sub-Saharan Africa (Externer Link)
- Cities Climate Finance Leadership Alliance (Externer Link)
- Initiative für Transformative Urbane Mobilität (TUMI) (Externer Link)
- Sustainable Building and Construction Programme (Externer Link)
UN-HABITAT
Deutschland unterstützt das Programm der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen (United Nations Programme for Human Settlements, UN-HABITAT), die zentrale UN-Organisation im Bereich Stadtentwicklung, Siedlungswesen und Wohnungsversorgung. UN-HABITAT hat den Auftrag, den entwicklungspolitischen Dialog anzuleiten, indem das Programm Forschung betreibt, bewährte Strategien und Maßnahmen verbreitet, Standards setzt und weltweite Fortschritte überwacht. UN-HABITAT koordiniert die Arbeit anderer UN-Organisationen im Bereich nachhaltige Stadtentwicklung und Urbanisierung und setzt innovative Projekte in Mitgliedsländern um.
Deutschland fördert UN-HABITAT durch seinen jährlichen Beitrag zum regulären UN-Haushalt und durch Mittel für konkrete Projekte. 2022 und 2023 trug das BMZ jeweils eine Million Euro zum Kernbudget von UN-HABITAT bei, um das Programm in seiner Grundlagenarbeit zu stärken.
Cities Alliance – Cities Without Slums
Die Initiative Cities Alliance – Cities Without Slums ist eine 1999 von der Weltbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und UN-HABITAT (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) gegründete Koalition von Städten und Entwicklungspartnern. Die Plattform vereint Entwicklungsorganisationen, Industrie- und Partnerländer sowie Verbände von Städten und Interessensvertretungen von Slumbewohnern.
Ziel der globalen Partnerschaft ist es, die städtische Armut zu verringern und die Rolle der Städte bei der Förderung einer globalen nachhaltigen Entwicklung (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) zu stärken. Neben UN-HABITAT ist die Cities Alliance die bekannteste weltweit tätige Entwicklungsorganisation für armutsorientierte Stadtentwicklung. Seit ihrer Gründung beteiligt sich Deutschland an der Cities Alliance sowohl über finanzielle Beiträge als auch über die Mitarbeit in ihren Gremien.
ICLEI – Local Governments for Sustainability
Mit mehr als 2.500 lokalen und regionalen Behörden aus über 125 Ländern ist ICLEI – Local Governments for Sustainability der weltgrößte Kommunalverband für Umweltschutz und nachhaltige Stadtentwicklung. Über den Dachverband für lokale Regierungen und Kommunalbehörden (Local Governments and Municipal Authorities Constituency, LGMA (Externer Link)) vertritt das Netzwerk federführend die lokale Regierungsebene in den internationalen Klimaverhandlungen. Darüber hinaus setzt sich der ICLEI mit dem jährlichen „Daring Cities“-Kongress dafür ein, lokale Lösungsansätze als Reaktion auf die globale Klimakrise zu erarbeiten und zu verbreiten.
Neben dem Thema der klimasensiblen und resilienten (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) Stadtentwicklung befasst sich der Verband mit der lokalen Umsetzung der Agenda 2030 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), mit kommunalem Umweltmanagement und Ansätzen der Kreislaufwirtschaft, mit nachhaltiger städtischer Energie und Mobilität sowie mit der Kommunalfinanzierung. Das ICLEI-Weltsekretariat ist in Bonn angesiedelt.
Das BMZ unterstützt den ICLEI finanziell schwerpunktmäßig bei der Erprobung und Verbreitung innovativer Ansätze sowie beim globalen Wissenstransfer und Kapazitätsaufbau (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen).
City Climate Finance Gap Fund
Der City Climate Finance Gap Fund (kurz: Gap Fund) soll Städte in Entwicklungs- und Schwellenländern bei klimafreundlichen und -resilienten Infrastrukturprojekten unterstützen. Der Fokus liegt dabei auf der frühen Phase der Projektvorbereitung. Der Fonds hat drei Ziele: technische Unterstützung für Städte bei der Projektentwicklung, Vernetzung der erarbeiteten Projektvorschläge mit möglichen Finanzierungsinstrumenten und Austausch von Fachwissen.
Der Gap Fund wurde von Deutschland, Luxemburg und dem Globalen Konvent der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister für Klima und Energie (Global Covenant of Mayors for Climate and Energy (Externer Link), GCoM) während der UN-Klimawoche im September 2020 eröffnet. Strategische Partner sind die Weltbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und die Europäische Investitionsbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen). Seit einer Aufstockung durch Deutschland und Luxemburg im Jahr 2023 verfügt der Gap Fund über ein Kapital in Höhe von 105 Millionen Euro. Bislang hat er Unterstützung für Projekte in 184 Städten in 67 Ländern zugesagt (Stand: Oktober 2024).
C40 Cities Finance Facility (CFF)
Die C40 Cities Finance Facility (CFF) ist eine Partnerschaft zwischen dem BMZ und den Agenturen für Entwicklungszusammenarbeit von Großbritannien, Frankreich und den USA. Die CFF befähigt Stadtverwaltungen in Entwicklungs- und Schwellenländern, klimafreundliche Infrastrukturprojekte in den Bereichen erneuerbare Energie, Energieeffizienz, Transport, Abfallwirtschaft und Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln und Finanzierungslösungen zu erschließen. Großen Wert legt die CFF dabei auf die Gleichstellung der Geschlechter und Inklusion. Die Umsetzung erfolgt durch die GIZ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) gemeinsam mit dem internationalen Städtenetzwerk C40 Cities (Externer Link).
Durch die Kooperation mit 30 Städten rechnet die CFF damit, bis Ende 2024 etwa eine Milliarde Euro für Klimafinanzierung zu mobilisieren. Bis 2050 will sie dazu beitragen, dass der Ausstoß von 7,5 Millionen Tonnen Treibhausgasen vermieden wird. Gleichzeitig soll sich die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels von mehr als zwei Millionen Menschen verbessern.
Covenant of Mayors in Sub-Saharan Africa (CoM SSA)
Der Konvent der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in Afrika südlich der Sahara (Covenant of Mayors in Sub-Saharan Africa, CoM SSA) wurde 2015 als afrikanische Regionalgruppe des Globalen Konvents der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister für Klima und Energie (Global Covenant of Mayors for Climate and Energy, GCoM) ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um eine globale Koalition von Städten und Kommunen, die sich für den Klimaschutz einsetzen, indem sie sich verpflichten, ihre Treibhausgasemissionen zu senken und sich auf die künftigen Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten. Partner des GCoM sind unter anderem das Städtenetzwerk C40, der internationale Kommunalverband ICLEI, das globale Netzwerk United Cities and Local Governments (UCLG) und UN-HABITAT.
Seit Januar 2019 wird CoM SSA gemeinsam von der Europäischen Union, dem Bundesentwicklungsministerium (BMZ) und der spanischen Agentur für internationale Entwicklungszusammenarbeit (AECID) mit einem Budget von insgesamt 30 Millionen Euro kofinanziert. CoM SSA unterstützt Städte und Kommunen in Subsahara-Afrika dabei, konkrete Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele umzusetzen, ihrer Bevölkerung Zugang zu nachhaltiger Energie zu eröffnen und Potenziale für Klimafinanzierung auf lokaler Ebene zu erschließen.
Cities Climate Finance Leadership Alliance (CCFLA)
Die Cities Climate Finance Leadership Alliance (CCFLA) ist die einzige globale Allianz, die einen kontinuierlichen Dialog über Klimafinanzierung auf subnationaler Ebene fördert. Bis 2030 will sie dazu beitragen, Investitionen in kohlenstoffarme und klimaresiliente Infrastruktur in Städten deutlich zu erhöhen. Die CCFLA bietet allen wichtigen Akteuren aus dem privaten und öffentlichen Sektor eine gemeinsame Plattform, um die Koordination und Zusammenarbeit zu erleichtern.
Die CCFLA wurde 2014 ins Leben gerufen und kann mittlerweile sichtbare Erfolge im Themenfeld der städtischen Klimafinanzierung verzeichnen. Das BMZ vertritt Deutschland gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Steuerungskomitee der Allianz.
Initiative für Transformative Urbane Mobilität (TUMI)
Um Städte weltweit klimafreundlich und lebenswert zu machen, betreibt das BMZ seit 2016 gemeinsam mit zehn Partnereinrichtungen die Initiative für Transformative Urbane Mobilität (Transformative Urban Mobility Initiative, TUMI).
Menschen, die am Stadtrand oder in Slums leben, können viele Stadtbezirke ohne funktionierende Nahverkehrssysteme oder sichere Fuß- und Radwege kaum erreichen. Im Mittelpunkt von TUMI steht daher die Förderung einer modernen, klimafreundlichen, sicheren, inklusiven und erschwinglichen städtischen Mobilität, die allen Bevölkerungsschichten Zugang zu Arbeit, Gesundheitsfürsorge und Bildung und somit zu sozialer und wirtschaftlicher Teilhabe ermöglicht.
Über TUMI konnten bereits mehr als zwei Milliarden Euro in die Modernisierung nachhaltiger städtischer Mobilität investiert werden. Gefördert wurde zum Beispiel der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs in Rio de Janeiro (Brasilien), Tunis (Tunesien) und Nagpur (Indien). Zudem unterstützt TUMI Pilotprojekte in ausgewählten Städten, etwa Fahrradverleihsysteme, die Einrichtung von Fußgängerzonen oder elektrisch betriebene Transportfahrzeuge.
Das Programm TUMIVolt unterstützt Politik und Verwaltung in Städten des Globalen Südens (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) bei der Einführung nachhaltiger Elektromobilität und bei der Nutzung erneuerbarer Energien im Verkehrssektor. TUMIVolt berücksichtigt dabei alle Aspekte der E-Mobilität wie Batterieherstellung und -recycling, Ladeinfrastruktur und Finanzierungskonzepte.
Mit der Initiative Women Mobilize Women (Externer Link) thematisiert TUMI die besonderen Chancen und Herausforderungen von Frauen im Transportsektor. Dazu zählen das Empowerment (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) von Entscheidungsträgerinnen, die geschlechtergerechte Verkehrsplanung sowie die Sicherheit im öffentlichen Raum.
Sustainable Building and Construction Programme
Das Programm für nachhaltiges Bauen (Sustainable Building and Construction Programme, SBC) ist unter dem Dach des Netzwerks One Planet angesiedelt, das sich für die Verwirklichung von SDG 12 (nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen) einsetzt. Es fördert den Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen Hochschulen, der Privatwirtschaft und Entwicklungsagenturen, um die Grundlagen für eine globale Bauwende zu schaffen.
Stand: 31.10.2024