Regionale Zusammenarbeit Die Sahel-Plus-Initiative des BMZ

Die Lage in der Sahel-Region hat großen Einfluss auf die Stabilität im Norden und im Zentrum Afrikas sowie am Golf von Guinea. Mittelbar ist sie damit auch für die europäische Sicherheit von Bedeutung. Laut den Vereinten Nationen gilt die Region mittlerweile als „Epizentrum für gewalttätigen islamischen Terrorismus“. Schwache staatliche Strukturen und die drastischen Folgen des Klimawandels verschärfen bestehende Konflikte um Ressourcen wie Wasser, Land und Nahrung in der Region.

Die grenzüberschreitenden Aktivitäten extremistischer und krimineller Gruppen setzen zunehmend auch Sahel-Anrainerstaaten unter Druck, etwa Senegal, Côte d’Ivoire, Ghana, Togo und Benin.

Millionen Menschen sind in der Region auf der Flucht.

Die Bundesregierung richtet ihre Sahel-Politik deshalb neu aus und konzentriert sich dabei vor allem auf zivile Stabilisierungsmaßnahmen, das Angehen von Krisenursachen und auf eine bedarfsorientierte humanitäre Hilfe.


Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Viele Menschen im Sahel schließen sich Terrorgruppen nicht aus Überzeugung an, sondern weil sie ein Einkommen brauchen. Hier kann Entwicklungspolitik dazu beitragen, dem Terrorismus den Nährboden zu entziehen.
Svenja Schulze Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Die entwicklungspolitische Komponente der neuen Sahel-Politik der Bundesregierung ist die Sahel-Plus-Initiative des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ). Mit dieser Initiative nimmt das BMZ die gesamte Region in den Blick, also die Sahelstaaten plus die westafrikanischen Küstenländer Senegal, Côte d’Ivoire, Ghana, Togo und Benin.

Die Länder der Sahel-Plus-Initiative des Bundesentwicklungsministeriums

Die Länder der Sahel-Plus-Initiative des Bundesentwicklungsministeriums | Grafik vergrößern

Die Länder der Sahel-Plus-Initiative des Bundesentwicklungsministeriums | Grafik vergrößern
Titelblatt: Informationspapier: Die Sahel-Plus-Initiative des Entwicklungsministeriums

Informationspapier: Die Sahel-Plus-Initiative des Entwicklungsministeriums

Dateityp PDF | Sachstandsdatum 11/2023 | Dateigröße 289 KB, Seiten 4 Seiten | Zugänglichkeit barrierefrei

Das BMZ wird sich in der Sahel-Region darauf konzentrieren, Jobs und Ausbildungsplätze für die junge Bevölkerung zu schaffen – etwa in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte, im Bauhandwerk oder beim Aufbau von Infrastruktur. So sollen Alternativen zu den Rekrutierungsangeboten extremistischer Gruppen entstehen. Soziale Sicherungssysteme sollen zudem die Schwächsten in der Bevölkerung dabei unterstützen, besser mit Krisen wie dem Klimawandel zurechtzukommen.

Logo: Sahel-Allianz

Um die Wirkung ihres Engagements zu erhöhen, setzt die Bundesregierung auf starke Allianzen mit Partnern vor Ort und multilateralen Organisationen.

Deutschland geht dabei auch politisch in die Verantwortung.Ministerin Svenja Schulze hat am 10. Juli 2023 die Präsidentschaft der Sahel-Allianz übernommen. Den Fokus möchte sie dabei auf Veränderungen legen, die die Situation der Menschen im Sahel nachhaltig und spürbar verbessern. Das Gremium koordiniert die Unterstützung von 18 Staaten und Organisationen für die Region.

  • Im Einsatz für die Sahel-Allianz

    Entwicklungsministerin Schulze besucht Mauretanien und ECOWAS in Nigeria Interner Link

    14. August 2023 | 

    Entwicklungsministerin Svenja Schulze bricht heute zu einer viertägigen Reise nach Mauretanien und Nigeria auf. Es ist ihre erste Reise in die Region, nachdem sie vor einem Monat zur Präsidentin des internationalen Geber-Bündnisses Sahel-Allianz gewählt wurde.

    Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze wird von dem mauretanischen Wirtschaftsminister Abdessalem Ould Mohamed Saleh in Nouakchott begrüßt.
  • Nouakchott/Mauretanien

    Entwicklungsministerin Schulze übernimmt Präsidentschaft der Sahel-Allianz Interner Link

    10. Juli 2023 | 

    Entwicklungsministerin Svenja Schulze übernimmt heute bei der Generalversammlung der Sahel-Allianz in Nouakchott, Mauretanien, die Präsidentschaft der Sahel-Allianz, mit 18 Mitgliedern der zentrale Unterstützer-Verbund für die Sahel-Region. Die Präsidentschaft Schulzes setzt ein Zeichen, dass die Bundesregierung im Sahel engagiert bleibt und ihr entwicklungspolitisches Engagement ausweitet.

    Entwicklungsministerin Svenja Schulze bei Generalversammlung der Sahel-Allianz am 10. Juli 2023 in Nouakchott, Mauretanien
  • Engere Zusammenarbeit

    Entwicklungsministerin Schulze setzt im Sahel auf Selbsthilfe-Programm Interner Link

    25. Mai 2023 | 

    Entwicklungsministerin Svenja Schulze und Cindy McCain, die neue Leiterin des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP), haben heute in Berlin eine engere Zusammenarbeit zwischen dem BMZ und dem Welternährungsprogramm WFP im Sahel vereinbart.

    Die neue Leiterin des Welternährungsprogramms Cindy McCain und Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze während einer Pressekonferenz im Mai 2023 in Berlin
  • Starke Allianzen mit Partnern vor Ort

    Bundesregierung richtet Sahel-Politik neu aus Interner Link

    3. Mai 2023 | 

    Die Bundesregierung richtet ihre Sahel-Politik neu aus. Das Bundeskabinett hat heute die letztmalige Verlängerung des MINUSMA-Einsatzes der Bundeswehr beschlossen. Zugleich wird die Bundesregierung die zivile Unterstützung für die Region vertiefen und den Fokus ihres Engagements im Sicherheitsbereich verstärkt auf Niger, Mauretanien und die Staaten am Golf von Guinea legen.

    Arbeiter bei der Instandsetzung von Lokomotiven eines Eisenerzunternehmens in Nouadhibou, Mauretanien
  • Afrikareise

    Verteidigungsminister Pistorius und Entwicklungsministerin Schulze besuchen gemeinsam Niger und Mali Interner Link

    12. April 2023 | 

    Verteidigungsminister Boris Pistorius und Entwicklungsministerin Svenja Schulze sind heute zu einer gemeinsamen Reise in die Sahel-Länder Niger und Mali aufgebrochen. Beide Regierungsmitglieder machten deutlich, dass Deutschland seiner Verantwortung gegenüber der Sahel-Region auch nach dem geplanten Abzug der Bundeswehr aus Mali weiter gerecht werde.

    Verteidigungsminister Pistorius und Entwicklungsministerin Schulze bei ihrer Ankunft in Niger am 12.4.2023

Stand: 08.09.2023