Symbolgrafik: Nachhaltige öffentliche Beschaffung
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Nachhaltige öffentliche Beschaffung Nachhaltig einkaufen, mit Verantwortung für Mensch und Umwelt
Insbesondere die globalen Lieferketten der Textilwirtschaft sind sehr komplex. Millionen von Menschen sind in verschiedenen Ländern in die Produktion eingebunden und es kommt häufig zu Verstößen gegen grundlegende Menschenrechts- und Umweltstandards. Das BMZ setzt sich dafür ein, nachhaltige Beschaffung zum Standard zu machen und engagiert sich seit Jahren besonders im Textilsektor.
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze
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Verantwortungsvoller Einkauf wirkt sich positiv auf die Lebensbedingungen weltweit aus. Die Bundesregierung muss hier mit gutem Beispiel vorangehen.
Nachhaltige Beschaffung soll zum Standard werden
Die öffentliche Hand zahlt jedes Jahr einen dreistelligen Milliardenbetrag für die Beschaffung, über alle Bereiche hinweg. Das ist sehr viel Geld – und ein großer Hebel, um Einfluss auf die Produktionsbedingungen zu nehmen.
Besonders in langen und intransparenten Lieferketten kommt es immer wieder zu Verletzungen von Arbeits- und Menschenrechten, zum Beispiel durch Kinder- und Zwangsarbeit. Umwelt- und klimaschädliche Produktionsweisen gefährden außerdem die Lebensgrundlage vieler Menschen. Durch nachhaltigen Einkauf können bessere Produktionsweisen weltweit gefördert und so die sozialen und ökologischen Risiken eindämmt werden
Deutschland hat in seiner Nachhaltigkeitsstrategie (Externer Link) einen nationalen Fahrplan aufgestellt, der wichtige Beiträge zur Erreichung der Agenda 2030 (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) der Vereinten Nationen leistet. Im Maßnahmenprogramm Nachhaltigkeit (Externer Link) hat sich die Bundesregierung verbindliche Ziele gesetzt, um Nachhaltigkeitskriterien bei der Beschaffung von Textilien, Informationstechnik und Papier sowie Dienstleistungen, wie beispielsweise Catering, einzuhalten.
Das Leitprinzip einer nachhaltigen Entwicklung muss demnach im Verwaltungshandeln konkret umgesetzt werden. Das Vergaberecht bietet den nötigen Spielraum für die Einbeziehung ökologischer und sozialer Nachhaltigkeitsaspekte bei der Ausschreibung von Waren und Dienstleistungen. Folglich gilt es nun, die Gestaltungsmöglichkeiten einer strategischen Auftragsvergabe zur wirkungsvollen Umsetzung politischer Nachhaltigkeitsziele konsequent zu nutzen.
Was wir machen Unser Engagement
Das BMZ setzt sich dafür ein, nachhaltige Beschaffung zum Standard zu machen und engagiert sich seit Jahren im Textilsektor.
Um die Beschaffung von Textilien nachhaltiger zu gestalten, hat das BMZ bereits wichtige Weichen gestellt:
- Das BMZ hat federführend den „Leitfaden der Bundesregierung für eine nachhaltige Textilbeschaffung der Bundesverwaltung“ erarbeitet. Er definiert verbindliche soziale und ökologische Kriterien für die Beschaffung von Textilien auf Bundesebene. Die Publikation unterstützt Beschaffungsverantwortliche bei der praktischen Umsetzung einer nachhaltigen Textilbeschaffung und bietet Hilfestellung bei der Verankerung menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten im Vergabeverfahren.
- Aufbauend auf dem Leitfaden ist 2023 der „Stufenplan zur Steigerung der nachhaltigen Beschaffung von Textilien“ in Kraft getreten. Die darin enthaltenen Maßnahmen und Umsetzungsschritte sollen die Behörden und Einrichtungen der Bundesverwaltung unterstützen, bis 2026 jeweils 50 Prozent der Textilien nachhaltig zu beschaffen.
- Außerdem fördert das BMZ die nachhaltige Textilbeschaffung privater Großverbraucherinnen und -verbraucher – dazu gehören Wohlfahrtsverbände. Deren Träger und Einrichtungen werden über soziale und ökologische Risiken der Textillieferkette informiert und sie werden zur Umstellung auf nachhaltige Produktalternativen beraten.
- Das BMZ fördert die Informationsplattform Kompass Nachhaltigkeit (Externer Link). Der integrierte Gütezeichenfinder (Externer Link) ist eine wichtige Orientierungshilfe bei der Beschaffung und bietet für verschiedene Produktgruppen (unter anderem Textilien) Informationen zu glaubwürdigen Siegeln und Gütezeichen, Formulierungshilfen und Praxisbeispiele.
Aufbauend auf den positiven Erfahrungen im Textilsektor, setzt sich das BMZ auch dafür ein, in anderen Sektoren der öffentlichen Beschaffung klare, ganzheitliche, ökologische und soziale Kriterien verbindlich einzuführen. Auf diese Weise kann für die Beschaffung der Bundesregierung eine Einhaltung von Mindeststandards in Lieferketten gesichert werden. Denn nur mit einheitlichen Kriterien und einer klaren Definition von jährlichen Zielen sowie der Erhebung von Monitoringdaten wird nachhaltige Beschaffung zum Standard werden.
Weitere Informationen und Umsetzungspartner
- Kompass Nachhaltigkeit (Externer Link)
Die Informationsplattform „Kompass Nachhaltigkeit“ bietet Orientierung in der Siegellandschaft, kommunale Praxisbeispiele, Textbausteine für Ausschreibungsunterlagen, Listen mit zertifizierten Unternehmen und rechtliche Hintergrundinformationen zu nachhaltiger Beschaffung. - Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung (Externer Link)
Die „Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung“ (KNB) ist die zentrale Beratungs- und Informationsstelle für die Bundesverwaltung und dient zur Unterstützung der Länder und Kommunen. - Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (Externer Link)
Die „Servicestelle Kommunen in der Einen Welt“ (kurz: SKEW) ist in Deutschland die zentrale Ansprechpartnerin für kommunale Entwicklungspolitik. Sie befähigt Gemeinden, Städte und Landkreise, sich für globale Nachhaltigkeit und für eine gerechtere Welt im Sinne der Agenda 2030 der Vereinten Nationen einzusetzen – vor Ort und im Globalen Süden. - Siegelklarheit (Externer Link)
Das Onlineportal bietet Konsumentinnen und Konsumenten Orientierung, um die alltäglichen Kaufentscheidungen nachhaltiger zu gestalten.
Stand: 03.05.2024