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Ländliche Entwicklung Energie und Wasser nachhaltig nutzen
Bislang werden Nahrungsmittel überwiegend mit Hilfe von fossilen Brennstoffen produziert und verarbeitet. Die unzureichende Stromversorgung in den ländlichen Räumen der Entwicklungsländer zwingt viele bäuerlichen Betriebe dazu, umwelt- und klimaschädliche Diesel- oder Gasgeneratoren einzusetzen. Energiesparende Techniken und Alternativen zu fossilen Brennstoffen haben sich bisher kaum durchgesetzt. Ebenso werden die begrenzten Wasserressourcen nicht effizient genutzt.
Der Energie- und Wassermangel auf dem Land verhindert außerdem, dass die Bauern ihre Produktivität steigern – was aufgrund des Bevölkerungswachstums dringend nötig wäre. Bei der Lagerung und Weiterverarbeitung der landwirtschaftlichen Produkte ist das Potenzial für eine Steigerung der Wasser- und Energieeffizienz sowie die Nutzung erneuerbarer Energien beachtlich. Durch fehlende Kühlung und unsachgemäße Lagerung geht zurzeit ein Drittel aller produzierten Nahrungsmittel nach der Ernte verloren – und damit auch ein Drittel der Energie und Bewässerung, die zur Herstellung benötigt wurde.
Ziel der deutschen Entwicklungspolitik ist es daher, die Wasser- und Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien in landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten zu erhöhen.
Deutsches Engagement
Deutschland fördert die nachhaltige Entwicklung seiner Partnerländer im Sinne der Agenda 2030 und ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs). Unterstützt werden unter anderem der Zugang für alle zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie (SDG 7), nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster (SDG 12) und Maßnahmen zum Klimaschutz (SDG 13). Dafür engagiert sich das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) zum Beispiel in internationalen Energiepartnerschaften, in der Globalen Partnerschaft für Klimaschutz und Klimaanpassung (NDC-Partnerschaft) und in der Initiative Energising Development.
Das Projekt „Nachhaltige Energie für Ernährung – Powering Agriculture“ setzt den deutschen Beitrag zur internationalen Initiative „Powering Agriculture – An Energy Grand Challenge for Development“ (PAEGC) um. PAEGC ist eine gemeinschaftliche Initiative des BMZ, der US-amerikanischen Entwicklungsagentur USAID, der schwedischen Entwicklungsagentur Sida, der US-Regierungsagentur zur Förderung von US-Investitionen im Ausland (OPIC) und des US-Energieunternehmen Duke Energy.
Im Rahmen der Sonderinitiative „Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme“ wurde zudem das Projekt „Water and Energy for Food“ (WE4F (Externer Link)) initiiert, das klimafreundliche, energie- und wassereffiziente Innovationen für eine produktivere und ökologisch nachhaltigere Lebensmittelproduktion fördert. WE4F ist eine gemeinsame Initiative von Deutschland, den Niederlanden, Schweden und den USA.
Zusammenarbeit konkret Powering Agriculture
Das Projekt „Nachhaltige Energie für Ernährung“ konzentriert sich auf vier Themenfelder:
- Solarbetriebene Bewässerungssysteme
- Kühlung durch erneuerbare Energien
- Trocknung mit Hilfe von Solarenergie
- Steigerung der Energieeffizienz
Die internationale Initiative Powering Agriculture – An Energy Grand Challenge for Development fördert die Einführung innovativer technischer Lösungen und Geschäftsmodelle, setzt Modellprojekte um und bietet Aus- und Fortbildungen sowie Onlineschulungen an.
Partnerorganisationen in 36 Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas sind beteiligt. Das gewonnene Wissen wird aufbereitet und weiterverbreitet, unter anderem über die interaktive Plattform Powering Agriculture Portal (Externer Link).