Recyclingzentrum in Ghana

Vom Abfall zur Kreislaufwirtschaft

Die Kreislaufwirtschaft zielt darauf ab, Abfälle zu vermeiden und den Wert von Produkten, Materialien und Ressourcen so lange wie möglich zu erhalten. In einem Kreislauf werden Produkte – beispielsweise elektronische Geräte, Verpackungen oder Textilien – von Anfang an so gestaltet, dass sie wiederverwendet, repariert und später recycelt werden können. Dadurch wird die Umwelt geschont und es werden neue Geschäftsmodelle und Arbeitsplätze geschaffen. Deutschland unterstützt seine Partnerländer dabei, eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft und ein umweltgerechtes Abfallmanagement aufzubauen.

Weltweit steigen die Abfallmengen rasant an, doch rund zwei Milliarden Menschen haben noch keinen Zugang zu einer geregelten Müllabfuhr. Laut den Vereinten Nationen zählen die wachsenden Müllberge zu den vier größten Herausforderungen bei der Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen). Da Abfälle wie Plastikmüll oder Elektroschrott die Umwelt, das Klima und die menschliche Gesundheit erheblich belasten, muss sichergestellt werden, dass sie gesammelt und sachgerecht entsorgt oder verwertet werden.

Im Sinne der Agenda 2030 streben die Vereinten Nationen und die deutsche Entwicklungszusammenarbeit ein umweltgerechtes Management aller Abfälle an. Durch die Vermeidung von Abfall, die Wiederverwendung von Produkten und das Recycling von Materialien sollen die Abfallmengen so weit wie möglich reduziert werden. Die Arbeit des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) konzentriert sich dabei auf die Städte. Denn bereits heute lebt mehr als die Hälfte aller Menschen in Städten und dort wird ein Großteil der Ressourcen verbraucht.

Politische Strategien, Ausbildung, Finanzierung

Das BMZ unterstützt seine Partner dabei, Strategien und rechtliche Regelungen zu erarbeiten sowie entsprechende Strukturen für eine Kreislaufwirtschaft aufzubauen. Durch die Aus- und Fortbildung von Fachkräften werden neue, nachhaltige Geschäftsmodelle und „grüne“ Jobs geschaffen. Zum Beispiel in der Gastronomie, für die sowohl Regierungen als auch Konsumentinnen und Konsumenten zunehmend Mehrweglösungen anstelle von Einwegverpackungen fordern. Das BMZ stellt unter anderem Finanzierungsinstrumente für den Aufbau von Verwertungs- und Entsorgungsanlagen bereit.

Um die Chancen einer verbesserten Abfall- und Kreislaufwirtschaft zu nutzen, fördert das BMZ Partnerschaften mit der Privatwirtschaft, Nichtregierungsorganisationen (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und internationalen Initiativen. Dabei achtet das Ministerium darauf, dass auch die Abfallsammlerinnen und ‑sammler in den Partnerländern einbezogen und ihre Arbeits- und Lebensbedingungen verbessert werden.


Arbeitsbereiche

Ar­bei­te­rin in ei­nem Re­cy­cling-Zen­trum in Ko­lum­bi­en

Städtische Kreislaufwirtschaft Interner Link

In einigen Städten Afrikas und Asiens wird sich in den nächsten 15 bis 20 Jahren die Menge der Abfälle voraussichtlich verdoppeln. Der Umbau zu einer Kreislaufwirtschaft wirkt diesem Trend entgegen und kann helfen, die Abfallmengen zu verringern sowie umweltgerecht zu entsorgen.

Müll am Strand von Co­lom­bo, Sri Lan­ka

Meeresmüll Interner Link

Millionen Tonnen Plastik gelangen weltweit jedes Jahr ins Meer – mit erheblichen Auswirkungen auf die marinen Ökosysteme, die Fischerei, den Tourismus und die menschliche Gesundheit. Mangelndes Abfallmanagement an Land ist ein Hauptgrund dafür.

Elektroschrott

Elektroschrott Interner Link

Der Verbrauch an Computern, Fernsehern, Mobiltelefonen, Kühlschränken und anderen Geräten steigt weltweit rasant an. In Entwicklungsländern wird der anfallende Elektroschrott oft unter extrem gesundheits- und umweltschädlichen Bedingungen verarbeitet.

Biogasanlage

Abfall und Klimawandel Interner Link

Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, bedarf es dringend Verbesserungen im Abfallsektor. Laut Schätzungen kann eine umfassende Kreislaufwirtschaft und konsequente Abfallvermeidung die globalen Treibhausgasemissionen um etwa 10 bis 20 Prozent reduzieren.

Ei­ni­ge der glo­ba­len Ent­wick­lungs­zie­le als Sitz­kis­sen bei ei­ner Kon­fe­renz

Kreislaufwirtschaft als Thema der Agenda 2030 Interner Link

Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen enthält mehrere Ziele mit Bezug zur Abfall- und Kreislaufwirtschaft.

Logo: PREVENT Waste Alliance

PREVENT Waste Alliance Interner Link

Abfälle verringern, Schadstoffe beseitigen, Rohstoffe wiederverwerten: Diesen Aufgaben widmet sich die PREVENT Waste Alliance. Die internationale Kooperationsplattform für Kreislaufwirtschaft wurde 2019 durch das BMZ ins Leben gerufen.

Stand: 22.09.2023