Klimafinanzierung Grüner Klimafonds (GCF)

Logo: Green Climate Fund
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Ein zentrales Instrument der multilateralen Klimafinanzierung ist der Grüne Klimafonds (Green Climate Fund, (Externer Link) GCF). Seine Einrichtung geht auf eine Entscheidung der Klimakonferenz 2010 in Cancún zurück. Ziel des GCF ist es, die Transformation hin zu einer emissionsarmen nachhaltigen Entwicklung voranzutreiben. Dazu stellt der Fonds Zuschüsse, Kredite, Garantien und Eigenkapital für Programme bereit, die eine kohlenstoffarme Wirtschaftsentwicklung zum Ziel haben oder einen wesentlichen Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel leisten. Darüber hinaus arbeitet der GCF mit privatwirtschaftlichen Akteuren zusammen, um zusätzliche Mittel für Minderungs- und Anpassungsmaßnahmen zu mobilisieren.

Entwicklungsministerin Svenja Schulze spricht bei der Finanzierungskonferenz für den Grünen Klimafonds in Bonn.
Bundeskanzler Olaf Scholz auf dem Petersberger Klimadialog in Berlin

Bei den ersten beiden Auffüllungsrunden des Fonds in den Jahren 2014 und 2019 haben rund 50 Länder 19 Milliarden Dollar in den Fonds eingezahlt. Damit können Entwicklungsländer Klimaschutzprojekte finanzieren, sich an den Klimawandel anpassen und eine klimafreundliche Wirtschaft aufbauen.

Bisher wurden über 250 Projekte mit einem Volumen von 13,9 Milliarden US-Dollar (53 Milliarden US-Dollar inklusive Kofinanzierung) genehmigt – jeweils rund zur Hälfte in den Bereichen Treibhausgasminderung und Anpassung an den Klimawandel.

Die Projekte des GCF sollen dazu beitragen, dass 2,9 Milliarden Tonnen an CO2-Äquivalenten (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) reduziert oder vermieden werden. Es wird zudem erwartet, dass dank der Unterstützung des GCF rund eine Milliarde Menschen eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegenüber den negativen Auswirkungen des Klimawandels haben werden. Bis heute wurden durch das GCF-Portfolio 63 Millionen Tonnen CO₂ eingespart und 57 Millionen Menschen direkt und indirekt begünstigt.

Die aktuelle GCF-Strategie (2024–2027) konzentriert sich auf die Unterstützung von Vorbereitungsmaßnahmen und den verbesserten Zugang für nationale Umsetzungsorganisationen. Sie fördert den Wandel zu emissionsarmen, klimaresilienten Sektoren, unterstützt besonders gefährdete Länder bei Anpassungs- und Resilienzmaßnahmen und treibt durch Innovationen und den Aufbau grüner Finanzsysteme die Beteiligung des Privatsektors voran.

Der GCF arbeitet zudem fortlaufend an innovativen Finanzierungsinstrumenten wie der Umwandlung von Schulden in Klimamaßnahmen oder der Darlehensvergabe in lokaler Währung. Durch die Vergabe solcher Darlehen können Risiken für Länder mit kaum entwickelten Kapitalmärkten gemindert und die Nachhaltigkeit von Klimaschutzmaßnahmen verbessert werden.

Innerhalb der Bundesregierung sind das BMZ und das Auswärtige Amt gemeinsam für den GCF zuständig. Deutschland hat zunächst 750 Millionen Euro für die Erstauffüllung des Fonds bereitgestellt, den Beitrag für 2020 bis 2023 bei der ersten Wiederauffüllung auf 1,5 Milliarden Euro verdoppelt und für die zweite Wiederauffüllung von 2024 bis 2027 auf zwei Milliarden Euro erhöht. Damit gehört Deutschland zu den wichtigsten Gebern des GCF.

Die deutschen Beiträge des GCF stammen vollständig aus dem Haushalt des BMZ. Am 5. Oktober 2023 richtete Deutschland unter Vorsitz von Entwicklungsministerin Svenja Schulze eine hochrangige internationale Wiederauffüllungskonferenz in Bonn aus. Ziel der Konferenz war es, Aufmerksamkeit für den internationalen Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel zu wecken und Mittelzusagen für den Fonds für die Jahre 2024 bis 2027 zu mobilisieren. Dies ist überaus erfolgreich gelungen: Insgesamt sagten 33 Länder eine Rekordsumme von 12,8 Milliarden US-Dollar für die kommenden vier Jahre zu.


Stand: 19.06.2024