Grüner Klimafonds Deutschland sagt zwei Milliarden Euro für Einsatz gegen Klimawandel in Entwicklungsländern zu

Bundeskanzler Olaf Scholz auf dem Petersberger Klimadialog in Berlin
Bundeskanzler Olaf Scholz auf dem Petersberger Klimadialog in Berlin

Pressemitteilung vom 3. Mai 2023 | Die Bundesregierung wird zwei Milliarden Euro für den Grünen Klimafonds (Green Climate Fund, GCF) bereitstellen. Das sagte Bundeskanzler Olaf Scholz heute auf dem Petersberger Klimadialog in Berlin zu. Damit ist Deutschland der erste größere Geber, der seinen Beitrag zur anstehenden Finanzierungskonferenz des Grünen Klimafonds bekannt gibt. Die GCF-Konferenz findet am 5. Oktober in Bonn unter Vorsitz von Entwicklungsministerin Svenja Schulze statt. Der Grüne Klimafonds ist einer der größten Klimaschutz-Fonds der Welt. Seine Einrichtung war ein wichtiges Anliegen der Entwicklungsländer, die dort gleichberechtigt mitentscheiden, wie die Mittel in Klimaschutz- und Klimaanpassungsprojekte in Entwicklungsländern investiert werden.

Entwicklungsministerin Svenja Schulze: „Diese Zusage ist ein starkes Zeichen, dass Deutschland seine Verantwortung für den weltweiten Klimaschutz wahrnimmt. Deutschland geht damit voran auf dem Weg zur Finanzierungskonferenz für den Grünen Klimafonds im Oktober in Bonn. Ich verbinde diese Zusage mit der Erwartung, dass sich auch andere Staaten entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit einbringen werden. Das gilt auch für Staaten, die bislang nicht zu den klassischen Geberländern gehören. Klimaschutz ist nur erfolgreich, wenn er global gemacht wird. Zwei Drittel der weltweiten Emissionen kommen mittlerweile aus Schwellen- und Entwicklungsländern. Darum sind diese Investitionen im Einsatz gegen den Klimawandel gut angelegtes Geld.“

Logo: Green Climate Fund

Die vom Bundeskanzler zugesagten Mittel stammen aus dem Haushalt des Bundesentwicklungsministeriums und beziehen sich auf die nächsten vier Jahre. Bis zur Finanzierungskonferenz des Grünen Klimafonds im Oktober müssen nun weitere Länder ihre Beiträge benennen.

Der Grüne Klimafonds ist ein zentrales Instrument der multilateralen Klimafinanzierung. In den ersten beiden Finanzierungsrunden 2014 und 2019 haben rund 50 Länder bisher 18 Milliarden Dollar in den Fonds eingezahlt. Damit können Entwicklungsländer Klimaschutzprojekte finanzieren, sich an den Klimawandel anpassen und eine klimafreundliche Wirtschaft aufbauen. Bisher wurden 216 Projekte finanziert – jeweils rund zur Hälfte in den Bereichen Treibhausgas-Minderung und Anpassung an den Klimawandel.

Bislang haben rund 900 Millionen Menschen von den Projekten des GCF profitiert. So konnten zum Beispiel Bäuerinnen in Tansania durch bessere klimaangepasste Anbaumethoden ihre Ernte steigern. In Indien und Lateinamerika wurde damit begonnen, den ÖPNV auf Elektromobilität umzustellen. Insgesamt konnten mit den Maßnahmen des Fonds bis heute 2,5 Milliarden Tonnen CO₂ vermieden werden – mehr als die dreifache Jahresmenge der deutschen Emissionen.

Sitzungssaal der internationalen Geberkonferenz des Grünen Klimafonds, deren Gastgeber die Bundesregierung am 20.11.2014 in Berlin war

Der Grüne Klimafonds ist ein wichtiger Baustein im Rahmen des Versprechens der Industrieländer, pro Jahr 100 Milliarden US-Dollar für den Einsatz gegen den Klimawandel in Entwicklungsländern zu mobilisieren – aber er ist bei weitem nicht der einzige. Weitere multilaterale Fonds, die Klimaprojekte finanzieren, sind die Globale Umweltfazilität GEF und der Klimainvestitionsfonds (CIF). Ein wesentlicher Teil der deutschen Klimafinanzierung fließt zudem in Projekte und Programme, die bilateral mit 52 Partnerländern vereinbart werden.

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte auf dem letztjährigen Petersberger Klimadialog zugesagt, die deutsche öffentliche Klimafinanzierung bis 2025 auf insgesamt sechs Milliarden Euro pro Jahr aus dem Haushalt zu erhöhen. Im Jahr 2021 lag sie bei 5,34 Milliarden Euro. Die Zahlen für 2022 werden im Herbst vorliegen.