Erdwärmekraftwerk Olkaria, Kenia.

Erdwärme Energie aus dem Erdinneren

Nur etwa 0,5 Prozent der aus erneuerbaren Quellen gewonnenen Energie entfallen derzeit auf die Geothermie (Erdwärme). Dabei bieten die hohen Temperaturen des Erdinneren ein nahezu unerschöpfliches und rund um die Uhr verfügbares Energiepotenzial.

Bei der technischen Nutzung der Geothermie wird mit natürlicher Erdwärme heißes Wasser oder Dampf erzeugt und dann zum Antrieb von Turbinen zur Stromerzeugung oder zum Heizen genutzt.


Aufwendige Erkundung mit finanziellen Risiken

Erdwärmekraftwerk Olkaria, Kenia

Video: Kenia – Vorreiter bei erneuerbaren Energien

Kenia hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesteckt. Um das zu erreichen, setzt man bei der Energieversorgung mit deutscher Unterstützung zunehmend auf Geothermie.

Vor allem Länder am Rand der Kontinentalplatten, zum Beispiel entlang des pazifischen Feuerrings oder des ostafrikanischen Grabens, verfügen über ein immenses geothermisches Potenzial.

Bisher wird die Erdwärme dort jedoch nur wenig genutzt. Häufig liegt das daran, dass Unklarheit über die lokal vorhandene Ressource herrscht oder dass das finanzielle Risiko einer Erkundung vermieden wird. Denn um das geothermische Potenzial einer Region zu bestimmen, sind Vorerkundungen an der Erdoberfläche und aufwendige Probebohrungen, zum Teil in mehrere tausend Meter Tiefe, notwendig. Abgesehen von diesen Anfangsinvestitionen ist Geothermie eine der kostengünstigsten und zuverlässigsten Energiequellen.

Das deutsche Engagement

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) fördert im Auftrag des BMZ die Nutzung von Geothermie. Partnerorganisationen in Zentralamerika und Indonesien werden dabei unterstützt, das geothermische Potenzial von Standorten einzuschätzen, diese zu erkunden und Fachpersonal fortzubilden. Gemeinsam mit der Afrikanischen Union (AU) entwickelte die BGR einen Praxisleitfaden (Externer Link) für geothermische Bohrungen in Ostafrika. Auch Anträge für die finanzielle Unterstützung weiterführender Bohrungen an die AU wurden unterstützt.

Stand: 25.07.2023