Ohne Wald kein Klimaschutz: die Waldkohlenstoffpartnerschaft (FCPF)

Die Schädigung und Abholzung von Wäldern führt zu steigenden Treibhausgasemissionen und beschleunigt so den Klimawandel. Um die Zerstörung der globalen Wälder zu verringern, fördert das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) die Waldkohlenstoffpartnerschaft (Forest Carbon Partnership Facility, FCPF). Sie zielt darauf ab, den ökologischen Leistungen der Wälder einen wirtschaftlichen Wert zuzuschreiben. Durch faire Entlohnung werden Regierungen und lokale Gemeinschaften zur Bewahrung ihrer Wälder motiviert.

Logo: Forest Carbon Partnership Facility

Die Waldkohlenstoffpartnerschaft wurde 2008 von der Weltbank (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) ins Leben gerufen. Sie übernimmt eine zentrale Rolle bei der Bereitstellung öffentlicher Gelder für das Klimaschutzprogramm REDD+ (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) (Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation, deutsch: Minderung von Emissionen aus Entwaldung und Schädigung von Wäldern). Die FCPF verfügt über ein Gesamtbudget von 1,3 Milliarden US-Dollar. Mit 17 Geldgebern und 47 Partnerländern, die sich am REDD+-Programm beteiligen, ist sie die größte Initiative ihrer Art und beeinflusst maßgeblich die internationalen Standards für den Schutz der Wälder.

Deutschland unterstützt die FCPF von Anfang an, das BMZ ist der größte Geldgeber des Programms. Die Partnerschaft zeichnet sich insbesondere durch eine partizipative (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und transparente Steuerungsstruktur aus: In den Entscheidungsgremien sind nicht nur Geldgeber vertreten, sondern auch Länder mit einem hohen Anteil an Waldflächen sowie Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen), Indigener Völker (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) und lokaler Gemeinschaften, der privaten Wirtschaft und internationaler Organisationen.



Readiness Fund und Carbon Fund

Die FCPF ist in zwei Unterfonds gegliedert.

Über den Readiness Fund (Externer Link) wurden 45 Länder bis Ende 2022 dabei unterstützt, die Rahmenbedingungen für die Umsetzung von REDD+ zu schaffen. Insbesondere die Beteiligung verschiedener Interessengruppen bei den Themen Waldschutz und nachhaltige Landnutzung wurde dabei deutlich verbessert. Unter anderem wurden gezielt indigene Gruppen dabei unterstützt, am Prozess teilzuhaben. Seit 2023 werden diese Aktivitäten durch das 2020 gestartete EnABLE-Programm weitergeführt.

FCPF-Teilnehmerländer, die erhebliche Fortschritte bei ihren REDD+-Bestrebungen gemacht haben, können für die Teilnahme am Carbon Fund (Externer Link) ausgewählt werden. Der Kohlenstofffonds vergütet den teilnehmenden Ländern nachprüfbare Minderungen ihres Treibhausgasausstoßes. Grundlage bilden Verträge, die in einem partizipativen Prozess entwickelt werden und gewährleisten sollen, dass die Vorteile und Gewinne aus den gesenkten Emissionen fair und gerecht verteilt werden. So soll es nicht nur für die Regierungen, sondern auch für die lokale Bevölkerung attraktiver sein, den Waldbestand zu erhalten als ihn abzuholzen.

15 Länder haben Verträge für nachgewiesene Emissionsminderungen unterzeichnet. Seit 2021 wurden Auszahlungen an Mosambik, Costa Rica, Ghana, Madagaskar, Vietnam und Côte d’Ivoire geleistet.

Stand: 31.07.2024